Artikel im LeanNetwork vor 2 Tagen Autor: Götz Müller
Fragestellungen aus der Unterhaltung mit ChatGPT: Unterschied zwischen Hoshin Kanri und OKR. Details zu OKR wie die Kopplung zwischen den Zielen der Mitarbeiter und des Unternehmens erreicht wird....
Six Sigma ist ein Feind von Lean.
Das war schon immer so. Das wird auch immer so sein.
Wer Lean will, kann Six Sigma nicht zulassen.
Wer beides verbindet ist ein Quacksalber.
Mir gehts genau so. Schön, dass wir das ähnlich sehen.
Was mich irgendwie auch frustriert: Den Six-Sigma-Käse gibt es nun auch schon seit, was, 30, 40 Jahren?
Ebenso lange wissen wir, dass es fürchterliche Abzocke und methodisch auf allen möglichen Ebenen falsch ist.
Trotzdem scheint es weiterhin reichlich Anbieter und Käufer zu geben, trotzdem wird Geld für die "Qualifizierungen" rausgeschmissen, trotzdem wird das weiter von Bühnen herunter gepredigt, trotzdem wird weiterhin behauptet, das sei Lean usw.
Wir haben ein Lernproblem in der Szehne. Wir haben ein riesengrosses ethisches Problem in der Szene.
Trotzdem scheint es weiterhin reichlich Anbieter und Käufer zu geben" #GENAU, es sind die Nachfrager, genau das ist ja das schlimme. Wir haben jeden Monat eine Anfrage zu "Wir wollen Lean Six Sigma einführen ..."
Klar. Es gibt die Nachfrage.
Was nicht heisst, dass es anständig wäre, sie zu bedienen. Die Existenz von Nachfrage legitimiert ja nicht das Angebot! Sie dokumentiert nur Unwissen, Desinteresse, moralische Verworfenheit oder eine Mischform davon.
Es gilt, jedenfalls wenn man Anstand besitzt, den Markt und jeden einzelnen dieser Nachfrager immer wieder aufzuklären. Immer wieder. Ganz geduldig.
Das ist ja das berühmte Paradoxon der Beratung: Die Kundin kann nicht wissen (!) was sie will – sonst bräuchte sie ja keine Beratung. Wer aber dem unter Wissensmangel leidenden Kundenwunsch willfährig mit "Lösungen" bedient ist das Gegenteil eines Beraters/einer Beraterin! So jemand ist ein Toolkopf, eine "Produkthure!, ein Scharlatan, ein Betrüger.
Zu sagen: Aber der Kunde hat doch genau das gewollt! ist nichts als ein Eingeständnis des eigenen Mangels an Anstand.
DAS ist eine der grössten Herausforderungen in der Beratung: Dem naiven Kundenwunsch nicht nachzugeben, sondern über Beziehung, Erkenntnis, Einsicht dem Kunden zu helfen, Probleme tatsächlich zu lösen.
Six Sigma ist ein Feind von Lean.
Das war schon immer so. Das wird auch immer so sein.
Wer Lean will, kann Six Sigma nicht zulassen.
Wer beides verbindet ist ein Quacksalber.
Mir gehts genau so. Schön, dass wir das ähnlich sehen.
Was mich irgendwie auch frustriert: Den Six-Sigma-Käse gibt es nun auch schon seit, was, 30, 40 Jahren?
Ebenso lange wissen wir, dass es fürchterliche Abzocke und methodisch auf allen möglichen Ebenen falsch ist.
Trotzdem scheint es weiterhin reichlich Anbieter und Käufer zu geben, trotzdem wird Geld für die "Qualifizierungen" rausgeschmissen, trotzdem wird das weiter von Bühnen herunter gepredigt, trotzdem wird weiterhin behauptet, das sei Lean usw.
Wir haben ein Lernproblem in der Szehne. Wir haben ein riesengrosses ethisches Problem in der Szene.
Trotzdem scheint es weiterhin reichlich Anbieter und Käufer zu geben" #GENAU, es sind die Nachfrager, genau das ist ja das schlimme. Wir haben jeden Monat eine Anfrage zu "Wir wollen Lean Six Sigma einführen ..."
Klar. Es gibt die Nachfrage.
Was nicht heisst, dass es anständig wäre, sie zu bedienen. Die Existenz von Nachfrage legitimiert ja nicht das Angebot! Sie dokumentiert nur Unwissen, Desinteresse, moralische Verworfenheit oder eine Mischform davon.
Es gilt, jedenfalls wenn man Anstand besitzt, den Markt und jeden einzelnen dieser Nachfrager immer wieder aufzuklären. Immer wieder. Ganz geduldig.
Das ist ja das berühmte Paradoxon der Beratung: Die Kundin kann nicht wissen (!) was sie will – sonst bräuchte sie ja keine Beratung. Wer aber dem unter Wissensmangel leidenden Kundenwunsch willfährig mit "Lösungen" bedient ist das Gegenteil eines Beraters/einer Beraterin! So jemand ist ein Toolkopf, eine "Produkthure!, ein Scharlatan, ein Betrüger.
Zu sagen: Aber der Kunde hat doch genau das gewollt! ist nichts als ein Eingeständnis des eigenen Mangels an Anstand.
DAS ist eine der grössten Herausforderungen in der Beratung: Dem naiven Kundenwunsch nicht nachzugeben, sondern über Beziehung, Erkenntnis, Einsicht dem Kunden zu helfen, Probleme tatsächlich zu lösen.
Dass ich mich beruflich seit nunmehr über 30 Jahren mit Geschäftsprozessorganisation beschäftige, ist im Grunde genommen eher ein Zufall gewesen. Und wie das Leben so manchmal spielt, fand ich mich eines Tages in Seidenbuch (im südhessischen Odenwald) in einem REFA-Grundkurs wieder. Irgendjemand aus meiner Familie meinte, ich sollte nun endlich mal etwas Ordentliches machen. Und weil ich weiter nichts vorhatte und eben schon mal da war, blieb ich - natürlich im übertragenen Sinne - und machte gleich den REFA-Techniker mit. Einer der Referenten – eigentlich waren es die Herren REFA-Lehrer – fragte mich, ob ich Lust hätte, für ihn zu arbeiten, also in Unternehmen als freiberuflicher Mitarbeiter. Klar hatte ich Lust und so kam es, dass ich (plötzlich) eine Visitenkarte mit der Berufsbezeichnung Unternehmensberater mit mir herumtrug. Weitere zwei Jahre später stand auf der Visitenkarte zusätzlich (Ihre Exzellenz) REFA-Lehrer (von Gottes Gnaden).
Wenn ich nicht gerade unterrichtete, war ich in und für Organisationen im Produktionsbereich tätig, ermittelte mit der Multimomentaufnahme den sogenannten „Saustallkoeffizienten“ – die Insider wissen, dass damit der Verteilprozentsatz gemeint ist, welcher auf die Grundzeit nach REFA aufgeschlagen wird – oder machte Zeitaufnahmen (in der Zeiteinheit von 100 Hundertstelminuten) im Fortschrittszeitverfahren, analysierte nach MTM Bewegungsabläufe und noch so einiges anderes, wildes Zeugs. Es war die Zeit, als die Gewerkschaften noch Einfluss hatten und Lean keine/r kannte.
Auch wenn ich heute nochmals darüber nachdenke, welchen Quatsch wir da so alles fabriziert haben, und wie wichtig wir uns selbst genommen haben, gelernt habe ich eine ganze Menge in dieser Zeit, um zu verstehen, worauf es bei Lean (so nennen wir es heute) wirklich ankommt. Und das ist eben nicht das wilde und sinnfreie Anwenden von Methoden. Insbesondere dann nicht, wenn daraus eine „Wissenschaft“ gemacht wird.
„Es gibt viel zu viele die glauben, man könne komplexe Sachverhalte in regelhaften Verfahren zur Erreichung eines Zieles abbilden oder gar verbessern – dies ist mit Verlaub Schwachsinn.“
Oft höre ich, wir brauchen Quick-Wins, also schnelle Ergebnisse, welche mit wenig Aufwand erreicht werden. Das mag hier und da stimmen. Doch wer nachhaltige Verbesserung seiner Prozesse erreichen möchte, wird dies nicht „quick“ erreichen können. Zumindest nicht die Nachhaltigkeit!
Nehmen wir 5S/5A als Beispiel. Wenn Sie der Meinung sind, dieses 5S/5A wäre ein guter Einstieg um Lean in Ihrer Organisation zu etablieren, dann möchte ich Ihnen sehr raten, die Finger davon zu lassen. 5S/5A entsteht nahezu automatisch, wenn Sie Prozessverbesserung betreiben, muss also nicht verordnet werden. Und ich bin mir sicher, dass auch wenn Sie meinen, egal welche Methode verordnen zu müssen, Sie nichts erreichen werden. Weswegen? Erstens ist Lean nicht 5S/5A, zweitens können Sie nichts von heute auf Morgen verändern – auch keine Prozesse, wenn ein ganz bestimmter Zustand bereits seit Monaten oder Jahren so ist, wie er ist - und drittens benötigt Veränderung – insbesondere in sozio-technischen-Systemen, welches Organisationen nun mal sind – Zeit.
„Wer keine Zeit zur Verbesserung hat, hat eben keine Zeit besser zu werden!“
Lean – besser Geschäftsprozessorganisation – ist meine berufliche Leidenschaft. Und ganz sicher werde ich hier und da als „anstrengend“ bezeichnet. Vielleicht weil ich oft nachfrage, weil ich fest daran glaube, dass Shopfloor Management ein Führungsinstrument ist und NICHT ein Board mit bunten Bildern. Und ganz sicher, weil ich der Meinung bin, dass die Verbesserungs- und Coachingkata NICHT erfolgreich ist, wenn man nur diese 5 Fragen stellt. Zumal ich davon überzeugt bin, dass Verbesserungsarbeit ohne die Formulierung von Zielen sinnlos ist.
Aus den zahlreichen Erfahrungen, die ich in den vielen Jahren meines beruflichen Wirkens machen durfte, entstand vor rund 12 Jahren die Unternehmenssimulation FiS. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen ist es uns wichtig, dass Menschen die Vernetzung und Komplexität von Geschäftsprozessen erleben sowie die Auswirkung von Strukturen und Abläufen auf die eigenen Leistungsmöglichkeiten und die Zusammenarbeit mit anderen erkennen können.
Wer mehr von mir erfahren möchte, möge sich bitte auf die Seiten der Learning Factory begeben. Und wer mich einmal treffen möchte, sollte mir einfach ein Mail schreiben oder das LeanEvent LeanAroundTheClock (auch so ein Herzensthema von mir ;-)) besuchen, anzutreffen bin ich dort im März eines jeden Jahres.
Ich habe zwar noch kein Buch geschrieben, aber vor einiger Zeit das, was ich so erlebt habe zusammen mit Kolleg*innen in 52 Episoden niedergeschrieben. Wer also mag, kann dies hier unter dem Titel #LeanTransformation - eine (nicht ganz) fiktive Geschichte eines mittelständischen Unternehmens nachlesen.