
LeanGreen
Verschiebung der LeanGreen 2025 auf 2026
Wir haben uns entschieden, die für 2025 geplante dritte LeanGreen um ein Jahr zu verschieben.
Warum? Aktuell stellen wir fest: Nachhaltigkeit steht zwischen Pflicht und Kür – im Spannungsfeld der wirtschaftlichen Lage.
Einerseits ist nachhaltiges Wirtschaften in den Unternehmen angekommen. Andererseits setzen regulatorische Vorgaben wie die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und verschärfte ESG-Anforderungen klare Grenzen: Nachhaltigkeit wird für viele Organisationen zur Pflichtaufgabe.
Gleichzeitig zeigt die Praxis eine deutliche Umsetzungslücke. In Zeiten schwacher Konjunktur und hoher Kostenbelastung betrachten viele Unternehmen Nachhaltigkeit jenseits der gesetzlichen Mindestanforderungen weiterhin als „Nice-to-have“. Besonders Projekte ohne kurzfristigen wirtschaftlichen Nutzen – wie CO₂-Neutralität oder Kreislaufwirtschaft – werden häufig aufgeschoben.
Die aktuelle wirtschaftliche Situation verstärkt diesen Trend: Niedriges Wachstum, anhaltend hohe Energiekosten und ein straffes Zinsniveau führen zu Investitionszurückhaltung. Unternehmen priorisieren Effizienz, Kostensenkung und Krisenfestigkeit. Nachhaltigkeit findet dann Akzeptanz, wenn ein klarer Business Case erkennbar ist.
Das können wir grundsätzlich nachvollziehen. Dennoch ist es für uns schwer zu verstehen, denn wir sind überzeugt: Lean Management und Nachhaltigkeit tragen entscheidend dazu bei, wirtschaftlicher, effizienter und zugleich resilienter zu werden.
Daher verschieben wir die LeanGreen um ein Jahr – um den richtigen Zeitpunkt zu finden und die Diskussion über die Zukunft von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit weiter voranzubringen.
Lean Management und Nachhaltigkeit teilen wesentliche Gemeinsamkeiten in Zielen und Ansätzen. Beide verfolgen das Ziel, die Effizienz, die Effektivität und Wirksamkeit von Prozessen und Systemen zu steigern und Verschwendung zu vermeiden. Lean Management setzt dabei unter anderem auf die Reduzierung von Überproduktion, Lagerbeständen und Wartezeiten, während Nachhaltigkeit Ressourcenverschwendung, Umweltbelastungen und soziale Ungleichheiten minimiert. Auf unserer 3. LeanGreen am 5. + 6. November 2026 werden wir erneut ein interessantes und facettenreiches Pogramm zusammenstellen.
Organisationen aus allen Branchen welche die Denkprinzipien von Lean Management und Nachhaltigkeit miteinander verknüpfen profitieren nicht nur von optimierten Abläufen und sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag für Umwelt und Gesellschaft. So steigern sie ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit und stärken ihr positives Ansehen bei Kunden, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern.

Betrachtet man Lean Management durch die Linse der Nachhaltigkeit, entwickelt sich dieser Ansatz oft weiter. Ressourceneffizienzziele schaffen einen idealen Ausgangspunkt, um Prozesse und Abläufe aus einer neuen Perspektive zu analysieren. Der "grüne Blickwinkel" offenbart häufig Potenziale, die der klassischen Lean-Analyse verborgen bleiben. So kann etwa die Überprüfung von Verpackungsmethoden neue, umweltschonendere Lösungen hervorbringen, die weniger Material benötigen und zugleich Handlings- sowie Pickingzeiten verringern. Nachhaltigkeit wird so zum Innovationstreiber, der Prozessverbesserungen auf verschiedenen Ebenen anstößt.
Wie sehr Lean Management und Nachhaltigkeit miteinander verbunden sind, zeigt auch unsere nebenstehende Grafik, in der wir das 4P-Modell von Jeffrey K. Liker, Professor of Industrial and Operations Engineering an der University of Michigan-Ann Arbor, mit seinen 14 Management-Prinzipien in den Kontext von Nachhaltigkeit (CSR, CSRD) sowie Ökologie, Gesellschaft & Soziales und Ökonomie gebracht haben.
Auf der 3. LeanGreen werden wir auch das Green Industry thematisieren. Green Industry ist ein Ansatz, der die Industrieproduktion umweltfreundlicher und nachhaltiger gestalten soll. Es geht darum, die negativen Umweltauswirkungen der Industrie zu minimieren, Ressourcen effizienter zu nutzen und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, während gleichzeitig das Wirtschaftswachstum gefördert wird. Dabei steht die gesamte Wertschöpfungskette im Fokus: von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Logistik bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung.


