Was für ein fatales Signal!

Was für ein fatales Signal!

Einigermaßen Fassungslos habe ich mir die Rede von Dr. Theodor Weimer, dem CEO der Deutschen Börse angesehen. Für mich ist das ein fatales Signal in die Wirtschaft, vor allem aber in die Gesellschaft.

08. Juni 2024 um 10:50 Uhr von Ralf Volkmer


Dr. Theodor Weimer ist ganz sicher sehr gut ausgebildet. Doch was ich in der Rede vom 17. April 2024 im Rahmen einer Veranstaltung mit dem Titel „Wie holen wir mehr Investitionen nach Deutschland und Bayern?“ vor dem Ausschuss Industrie, Technologie, Digitalisierung des Wirtschaftsbeirates Bayern vernommen habe erinnert mich an ein pubertierendes Kind das sein Zimmer nicht aufräumen möchte.

Weimer verwendet meine Ansicht nach durchweg Superlative wie zum Beispiel „... sei das Ansehen Deutschlands in der Welt noch nie so schlecht gewesen. Oder: „Ich sage Ihnen das, was die guten Investoren mir in Gesprächen sagen“, ohne einen Satz dafür zu verwenden was ER mit einem „guten Investor“ meint.

Den Zuhörer:innen verspricht er die Wahrheit zu sagen und ich frage mich welche Wahrheit er meint. Sagt Sätze wie „Wir sind ökonomisch gesehen auf dem Weg zum Entwicklungsland.“ Und Deutschland sei ein Ramschladen. Wenn ich nicht ganz falsch liege ist Deutschland – bei allen Probleme welche es im Moment zu bewältigen gibt – gerade zur drittgrößten Wirtschaftsnation aufgestiegen.

Selbstverständlich hat Dr. Theodor Weimer auch etwas zur Migrationspolitik zu sagen wie zum Beispiel „Unsere Migrationspolitik wird allseits als vollkommen falsch empfunden […] die Ausrichtung Deutschlands am „Gutmenschentum“ werde nirgendwo geteilt.“. Für mich ist das Soße auf die Mühlen der brauen Populisten.

Von dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse AG hätte ich ehrlich gesagt eine Rede mit einem solchem fatalen Signal in die Gesellschaft nicht gerechnet.



Kommentare

Alexander Ruderisch
Alexander Ruderisch, am 08. Juni 2024 um 11:14 Uhr
Mich machen Aussagen dieser Art (und die gibt es in den letzten Jahren leider sehr viele) traurig. Auf Grund der Randbedingungen funktionieren die Rezepte nicht mehr, die uns jahrelang ein Wohlstandsversprechen bereitet haben. Ein solcher Wandel (ich vermeide für Ralf mal bewusst das Wort Transformation) braucht Zeit, die uns die äußeren Umstände möglicherweise nicht geben werden. Wieviel „Schmerz“ wird unsere Gesellschaft brauchen, damit wir von den bisherigen Mustern loslassen und uns an die Gegebenheiten adaptieren?
Ralf Volkmer
Ralf Volkmer, am 08. Juni 2024 um 11:51 Uhr
Alexander Ruderisch Danke das Du das Wort Transformation nicht in den Mund genommen hast :-). Der Schmerz wird m.E. sehr groß werden. Es müssen Dinge manachmal zerstört werden damit neues entstehen kann.
Ralf Volkmer
Ralf Volkmer, am 08. Juni 2024 um 10:53 Uhr
Niels Pfläging | Red42
Niels Pfläging | Red42, am 08. Juni 2024 um 11:30 Uhr
Ein Mann mit viel Meinung, aber wenig wissen.

Kommentar schreiben

Melde Dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.

Teilen

Weitere Inhalte

31% Silvesterrabatt 🎉
31% Silvesterrabatt 🎉

Die Position2050 ist die Plattform, um Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Umwelt zu vernetzen und gemeinsam Zukunftsstrategien zu entwickeln.