Warum eine klare Vision der Schlüssel zum Erfolg in der schwächelnden Wirtschaft ist
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist momentan sehr schlecht. In den letzten Wochen habe ich in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen sowie Vertreterinnen und Vertretern von Organisationen versucht zu verstehen, warum viele Unternehmen nicht auf die schwächelnde Konjunktur vorbereitet sind. Ich persönlich glaube, dass viele keine Vision haben. Dabei hätte man sich nur mit den Arbeiten von Peter Senge und Mike Rother auseinandersetzen müssen.
Peter Senge ist ein renommierter Wissenschaftler, Autor und Senior Lecturer am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Er ist besonders bekannt für seine Arbeit auf dem Gebiet der Organisationsentwicklung und des systemischen Denkens. Senge hat maßgeblich dazu beigetragen, das Konzept der lernenden Organisation zu popularisieren.
Mike Rother ist ein prominenter Experte, Autor und Berater, der sich intensiv mit den Prinzipien und Methoden des Lean-Managements befasst hat. Er ist besonders bekannt für seine Arbeit zur Verbesserungskata und zur Coaching-Kata, die Unternehmen dabei helfen, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu entwickeln.
Beide haben bedeutende Beiträge zur Organisationsentwicklung und zur Förderung von kontinuierlichem Lernen und Verbesserung geleistet. Insbesondere heben beide die Bedeutung einer klaren und gemeinsamen Vision hervor, um die Mitglieder der Organisation zu inspirieren und zu motivieren.
Um zu verstehen, was mit Vision gemeint ist, muss man sich die Erfolgsgeschichte des Toyota Prius vor Augen führen, weltweit das erste Auto, das bereits 1997 in Großserie gebaut wurde. In den 1990er-Jahren erzielte Toyota mit „Verbrennern“ Rekordgewinne und dennoch fragte man sich bei Toyota: Sollen wir weiterhin Autos bauen wie bisher? Können wir im 21. Jahrhundert so noch überleben?
Zurück zu Rother und Senge. Für Peter Senge gibt es keine lernende Organisation ohne Vision. Für Mike Rother ist die erste wichtige Phase der Kata das Verstehen der klaren Richtung, welche als Leitstern (Hoshin Kanri) bezeichnet wird.
Wenn die Arbeiten der beiden seit vielen Jahren bekannt sind und gleichzeitig viele Unternehmensvertreter über die schwächelnde Konjunktur jammern und von den Politikern Veränderungen in den Rahmenbedingungen fordern, darf man umgekehrt auch die Frage stellen: „Habt ihr euch überhaupt mit eurer Zukunft beschäftigt, oder habt ihr euch nur auf den Erfolgen der letzten Jahre ausgeruht?“
Eine Vision muss langfristig Bestand haben und visionär sein. Sie sollte erklären, wie das Unternehmen die Zukunft positiv verändern will – auf eine Weise, die nur dieses Unternehmen hier und jetzt umsetzen kann.
Darüber hinaus überzeugen Visionen durch:
- Haltung: Ein gutes Vision Statement reflektiert die strategische Ausrichtung des Unternehmens und stellt sicher, dass alles getan werden kann, um die Zukunft tatsächlich positiv im Sinne der Vision zu ändern.
- Zukunftsfokus: Eine Vision zielt darauf ab, langfristige Ziele zu erreichen, die über kurzfristige Gewinne hinausgehen. Sie definiert, wohin das Unternehmen in den nächsten 5, 10 oder 20 Jahren gelangen möchte.
- Inspiration: Eine starke Vision inspiriert und motiviert. Sie schafft eine emotionale Verbindung und begeistert Mitarbeiter:innen als auch Kund:innen langfristig und mit diesem Gänsehaut-Gefühl.
- Klarheit: Die Vision muss in wenigen Worten klar und verständlich formuliert sein. Sie sollte leicht zu merken und zu kommunizieren sein. Ein gutes Vision Statement ist merkbar und einfach reproduzierbar.
- Differenzierbarkeit: Eine starke Vision hebt das Unternehmen von der Konkurrenz ab und schafft eine einzigartige Zielperspektive und einen Veränderungswillen, den keine anderen Marktteilnehmer
teilen.
Gerne debattiere ich mit euch über das Vorstehende. Sprecht mich einfach an.
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Kommentare
Seine Veröffentlichungen sind Kauderwelsch, sein "Kata"-Zeugs unbrauchbar.
Ich hab mir das alles genau angeschaut und musste feststellen: Es ist technokratischer Nonsense. Hab ich was übersehen?
Jedenfalls: Senge und Rother in einem Atemzug zu nennen finde ich ausgesprochen befremdlich. Warum gerade die beiden, Ralf?
Du kannst doch gar nicht erklären, was Kata sind und wozu sie gut sind.
Rother kann das auch nicht. Er ist einfach ein Quacksalber.
Ist Propaganda für eure Veranstaltung. Alles klar.
Aber komm mir bitte nicht mit billigen Resourkutschen.
Danke.
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