Nachhaltigkeit und Kontinuität – der Schlüssel zur Zukunft
Claudia Meier, Gesellschafterin TransLog GmbH beschreibt im Gespräch mit Götz Müller wie die Teilnahme an der Position2050 vor 10 Jahren entscheidende Impulse für die nachhaltige Weiterentwicklung ihres Unternehmens lieferte. Besonders die Nachfolgeplanung profitierte: Statt lediglich Verantwortung zu übertragen, legte man Wert auf die Bewahrung und Weiterentwicklung von Unternehmenswerten. Der frühzeitige Einbezug der nächsten Generation ermöglichte einen reibungslosen Übergang.
Um den Fachkräftemangel zu bewältigen, setzte Meier auf attraktive Arbeitgeberstrategien: Investitionen in Weiterbildung, flexible Arbeitsmodelle und enge Kooperationen mit Schulen und Universitäten stärkten die Mitarbeiterbindung und machten die Logistikbranche für junge Talente interessanter. Diese Maßnahmen, kombiniert mit Prozessoptimierungen, führten zu einer stabileren und zukunftsfähigeren Unternehmensstruktur.
Innovation spielte eine zentrale Rolle in diesem Wandel. Neben technologischen Fortschritten entwickelte das Unternehmen klimaneutrale Transportlösungen, die sich als bedeutender Wettbewerbsvorteil erwiesen. Meiers Verständnis von Führung hat sich durch die Konferenz ebenfalls gewandelt: Sie sieht nachhaltige, generationsübergreifende Verantwortung als Schlüssel zu langfristigem Erfolg.
Ihr Rat an Führungskräfte: Langfristig und nachhaltig denken, in Mitarbeiter und Werte investieren und frühzeitig mit der Nachfolgeplanung beginnen. Das Fazit ihrer Erfahrungen ist klar: Wer heute in die Zukunft investiert, wird morgen belohnt.
Transkript zum Interview:
Götz Müller: Frau Meier, vor zehn Jahren haben Sie an der Position2050 teilgenommen, die sich mit nachhaltiger Unternehmensentwicklung und langfristiger Wertschöpfung beschäftigte. Wie sah Ihre Situation damals aus?
Claudia Meier: Unsere Branche, der Transport- und Logistiksektor, stand vor großen Herausforderungen. Die Energiewende, Klimafragen und der zunehmende Fachkräftemangel waren Themen, die uns intensiv beschäftigten. Hinzu kam die Frage der Unternehmensnachfolge, die in Familienunternehmen immer eine zentrale Rolle spielt. Wir mussten uns überlegen, wie wir unser Unternehmen langfristig stabil und zukunftssicher aufstellen.
Götz Müller: Welche Impulse haben Sie damals von der Konferenz mitgenommen?
Claudia Meier: Besonders beeindruckt hat mich der Fokus auf nachhaltige Unternehmensentwicklung, nicht nur im ökologischen Sinne, sondern auch in Bezug auf die Unternehmenskultur und die langfristige Wertschöpfung. Es ging darum, über den nächsten Quartalsbericht hinauszudenken und die Weichen für kommende Generationen zu stellen.
Götz Müller: Was war Ihre erste Maßnahme nach der Position2050?
Claudia Meier: Wir haben unsere Strategie überarbeitet und Nachhaltigkeit als zentrales Element integriert. Dabei ging es nicht nur um ökologische Maßnahmen, sondern auch um soziale und ökonomische Nachhaltigkeit. Parallel dazu haben wir einen klaren Plan für die Nachfolgeplanung entwickelt, um die Übergabe an die nächste Generation frühzeitig vorzubereiten.
Götz Müller: Wie haben Sie die Nachhaltigkeit im Unternehmen konkret umgesetzt?
Claudia Meier: Wir haben in emissionsarme Fahrzeuge investiert und unseren gesamten Fuhrpark sukzessive umgestellt. Zudem haben wir in digitale Technologien investiert, um die Effizienz in unseren Logistikprozessen zu erhöhen. Aber Nachhaltigkeit ist mehr als nur Technik: Wir haben auch Programme zur Mitarbeiterentwicklung und -bindung eingeführt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Götz Müller: Welche Rolle spielte die Nachfolgeplanung?
Claudia Meier: Nachfolgeplanung ist in Familienunternehmen ein sensibles Thema. Durch die Impulse der Position2050 haben wir erkannt, dass es nicht nur um die Übertragung von Verantwortung geht, sondern auch um das Bewahren und Weiterentwickeln der Unternehmenswerte. Wir haben frühzeitig den Dialog mit der nächsten Generation begonnen und sie schrittweise eingebunden. Das hat den Übergang reibungsloser gemacht.
Götz Müller: Sie haben den Fachkräftemangel angesprochen. Wie haben Sie diese Herausforderung gemeistert?
Claudia Meier: Wir haben erkannt, dass wir als Arbeitgeber attraktiver werden müssen. Deshalb haben wir in Weiterbildungsmöglichkeiten und flexible Arbeitsmodelle investiert. Außerdem haben wir eng mit Schulen und Universitäten zusammengearbeitet, um junge Talente frühzeitig für die Logistikbranche zu begeistern. Das hat sich ausgezahlt: Unsere Mitarbeiterbindung ist heute deutlich höher als vor zehn Jahren.
Götz Müller: Welche Auswirkungen hatten diese Veränderungen auf das Unternehmen insgesamt?
Claudia Meier: Das Unternehmen ist heute stabiler und zukunftsfähiger als je zuvor. Wir haben nicht nur unsere Prozesse optimiert, sondern auch eine Unternehmenskultur geschaffen, die von langfristigem Denken und Verantwortung geprägt ist. Das spüren auch unsere Kunden, die uns als zuverlässigen und nachhaltigen Partner schätzen.
Götz Müller: Welche Rolle spielte Innovation in diesem Prozess?
Claudia Meier: Innovation war der Schlüssel zur Veränderung. Wir haben nicht nur technologische Innovationen vorangetrieben, sondern auch neue Geschäftsmodelle entwickelt. Ein Beispiel ist unser Angebot für klimaneutrale Transportlösungen, das heute ein wichtiger Wettbewerbsvorteil ist.
Götz Müller: Wie hat sich Ihre Sicht auf Führung und Verantwortung verändert?
Claudia Meier: Führung bedeutet für mich heute mehr denn je, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Gesellschaft und die nächste Generation. Das habe ich von der Konferenz mitgenommen: Nachhaltige Führung ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg.
Götz Müller: Was würden Sie heutigen Führungskräften raten, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen?
Claudia Meier: Denken Sie langfristig und nachhaltig. Es geht nicht nur darum, die aktuellen Probleme zu lösen, sondern das Unternehmen für die Zukunft zu rüsten. Investieren Sie in Ihre Mitarbeiter, Ihre Prozesse und Ihre Werte. Und vor allem: Beginnen Sie frühzeitig mit der Nachfolgeplanung.
Götz Müller: Frau Meier, vielen Dank für dieses inspirierende Gespräch!
Claudia Meier: Ich danke Ihnen. Es zeigt sich immer wieder: Wer in die Zukunft investiert, wird langfristig belohnt.
Weitere Inhalte
Kennst Du schon LeanMarketPlace?
-
Angebote unterschiedlichster Anbieter von A-Z
-
Platziere Dein eigenes Angebot hier
-
Finde geeignete Angebote für Dein LeanProjekt
Shopfloor Management – Werden Ziele erreicht?
Shopfloor Management ist ein Begriff für die Bewertung und Entscheidungsfindung der Prozesse direkt vor Ort auf dem „Fabrikboden“.
Verbesserungs-KATA
Bei vielen Unternehmen erfolgt die Prozessverbesserung als Projekt in einem Projektteam oder ist Aufgabe einer einzelnen Spezialabteilung.
Weitere Inhalte auf LeanPublishing
Lean und Six Sigma: Ein ungleiches Paar?
Mathematik trifft Humanzentrierung. Ob Six Sigma und Lean Management überhaupt miteinander können, ist Gegenstand vieler Diskussionen in der Lean-Community. Aber es gibt Vertreter, die von …
Aufruf an die LeanCommunity sich an einem „ChatGPT-Ketten-Artikel“ zu beteiligen.
ChatGPT ist in aller Munde. Die einen sehen darin große Gefahren und die anderen vielfältige Möglichkeiten. Wir sind uns sicher, dass es in der LeanCommunity viele gibt, die ChatGPT bereits …
„Jede Herausforderung ist eine Chance“ - Im Gespräch mit Dr. Lena Bergmann 10 Jahre nach der Position2050
Götz Müller sprach im Jahr 2035 mit Dr. Lena Bergmann, Leiterin Unternehmensstrategie bei der Rheinland Industrietechnik GmbH, über ihre Teilnahme an der Konferenz Position2050 vor zehn Jahren. …
Podiumsdiskussion der Position2050 mit unseren Avataren
Auf der Podiumsdiskussion der Position2050 kamen unsere Avatare Markus Schneider, Claudia Meier, Peter Wagner und Andrea Schulz zu Wort. Moderiert von Jan Fischbach und Götz Müller, wurden …
Kommentare
Bisher hat niemand einen Kommentar hinterlassen.
Kommentar schreiben
Melde Dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.
Teilen