Götz Müller: Ein Porträt über einen Wissensvermittler

Götz Müller: Ein Porträt über einen Wissensvermittler

Götz Müller gehört zur neuen Generation im Team, dass das Event LeanAroundTheClock (LATC) in 2023 organisieren wird. Seine Aufgabe dort passt perfekt zu seinen Stärken und Vorlieben: neue Themen entdecken, sie zusammenführen und Menschen Wissen vermitteln. Ein Porträt über einen Wissensvermittler, der auf der Suche nach Speakern für #LATC2023 ist.

#leanmagazin
18. Juli 2022 um 04:30 Uhr in LeanMagazin von LKB Redaktion*)


Götz Müller ist ein bescheidener Mensch. Einer, der ruhig ist. Im Gespräch hat er oft die Arme ineinander verschränkt und schaut mit ernster Miene. Seine schlanke Figur verstärkt diesen Auftritt. Dass er im Gespräch selbst den Augenkontakt vermeidet, zeigt, dass es ihm nicht um den eigenen Auftritt geht. Vielmehr möchte er seinem Gesprächspartner Wertschätzung ausdrücken. Denn er konzentriert sich in diesem Augenblick; Götz möchte genau verstehen, was sein Gegenüber ihm zu sagen hat. Er möchte präzise seinem Gegenüber antworten können. Für ihn ist es Ausdruck von Respekt. Beste Voraussetzungen für Götz's neue Aufgabe.

Seit diesem Jahr gehört er dem Organisationsteam vom LeanAroundTheClock an. Den Szenen- Kennern ist diese außergewöhnliche Veranstaltung auch bekannt als #LATC. Drei Gründe machen sie zu einem außergewöhnlichen Ereignis: Erstens, die Veranstaltung kennt keine Pausen. Die Bühne ist rund um die Uhr besetzt. Dies bedeutet nicht, dass die Teilnehmenden an die Bühne gekettet sind. Denn zweitens, jenseits der Bühne finden Aktionen statt. Auf der Messefläche finden etwa Produktdemonstrationen statt. Ist der Vortrag auf der Bühne nicht interessant, ist es erlaubt, aufzustehen und zu gehen. Das ist Teil einer stillschweigenden Übereinkunft. Die Stammbesucher:innen des LATC wissen daher, dass niemand nachtragend ist, wenn man geht. Und drittens, das LATC gibt den Teilnehmenden nicht nur Denkanstöße auf der Bühne und bietet Lösungen auf der Ausstellerfläche, sondern es schafft Raum, in dem sich Menschen die Zeit nehmen dürfen, sich ausgiebig auszutauschen.

"Das Spannende am LATC ist das breite Spektrum"

Und was sind Götz's Aufgaben im LATC-Organisationsteam? Der System-Ingenieur mit Erfahrungen in der Telekommunikationsindustrie ist Teil des Moderatorenteams. Damit ist er auch einer von drei (neuen) Gesichtern von LATC. Neben Götz gehören Nadja Böhlmann und Jan Fischbach zu diesem Team, das für eine neue Zeit steht: Sie beerben Ralf Volkmer, dem es gelungen ist, die heterogene Lean Community in Deutschland zusammenzuführen und ihr eine Stimme zu geben. Nadja, Jan und eben Götz sollen sicherstellen, dass dieser Integrationsprozess erfolgreich fortgesetzt wird.

Jedoch hat Götz eine besondere Aufgabe im Team. Er rekrutiert Vordenker:innen, Nachdenker:innen, Expert:innen und Macher:innen, die auf der großen LATC-Bühne Vorträge halten werden. Ihm ist bewusst, welche Verantwortung er schultert. „Das Spannende am LATC ist das sehr, sehr breite Spektrum. Und das ist auch eines seiner Erfolgsgeheimnisse“, ist sich Götz bewusst. „Diese Vielfalt muss auf eine Bühne passen.“ Ihm ist wichtig, einerseits diese Vielfalt in der heterogenen Lean Community abzubilden, andererseits diese breite Themenwelt der Lean Community vermitteln zu können. Dass sein Bewusstsein für diese Feinheit geschärft ist, hat viel mit seiner eigenen Fähigkeit für die Wissensvermittlung zu tun: Er hat bis dato über 290 Podcast-Episoden veröffentlicht. Nur um ein Beispiel zu nennen.

Autor eines Lean-Fachbuchs

Die ersten Berührungspunkte mit Lean hatte Götz, als der Ansatz nicht weitverbreitet war. Das war 1998. Eine Ausbildung zum Moderator für Continuous Improvement Process weckte sein Interesse für die Lean-Welt. 2011 lernte er Ralf Volkmer kennen. Seit dieser Zeit hat Götz nicht einfach die Expertise von anderen konsumiert. Er fing selbst an, sich in die Debatten einzubringen. 2015 startete er seine Podcast-Serie "Kaizen2go". Auf sie ist er sichtlich stolz, doch seine bescheidene Art drängt sich in den Vordergrund: „Dieses publizistische Wirken ist für mich eine Chance, Menschen kennenzulernen und Einblicke in neue Bereiche zu gewinnen“, erklärt Götz.

Selbstverständlich ist er Autor eines Lean-Fachbuchs. "Mein erstes Buch ist im Eigenverlag erschienen", erinnert er sich. "Das war 2013 und als E-Book." Später gelang ihm die Veröffentlichung eines weiteren Buchs, dieses Mal beim Hanser Verlag. Die Rezensionen auf Amazon können sich sehen lassen. Sein "TWI: Training within Industry" ist nicht nur als Buch erschienen. Es bildete die Grundlage für eine Lernvideo-Serie auf der LeanOnlineAcademy. Sehr lohnenswert! Außerdem ist Götz seit 2006 Mitglied bei Toastmasters - eine Organisation für das freie Reden. Dort und in weiteren Clubs hält er Vorträge - immer mit dem Ziel, Wissen weiterzugeben.

Vielfalt, die Lean Community nicht langweilig macht

Dass er Wissen vermitteln kann, beweist er auch im Rahmen seiner selbstständigen Tätigkeit, die er unter der Marke "GeeMco" führt. Berät er, trainiert er, schult er? Die Antworten lauten in seinem Fall: Ja, ja und ja. Auf seiner Website bringt er es selbst auf den Punkt: "Auch neues Wissen und Erfahrungen können im Grund immer nur von außen kommen – entweder in dieser Form oder durch eigene 'Experimente' mit der Außenwelt [...]. Irgendwo habe ich mal den Spruch gelesen 'Ein Auto kann man nicht von innen anschieben'. Und 'Wenn man im Marmeladeglas sitzt, kann man das Etikett nicht lesen'." Ihm war es schon immer wichtig gewesen, schreibt er auf seiner Website, "Dinge" zusammenzuführen, damit daraus etwas Neues entstehen oder sich zum Besseren entwickeln kann.

Dabei ist ihm nicht nur die Selbstständigkeit in die Wiege gelegt worden: „Ich komme aus einer Familie von Selbstständigen“, so Müller. „Ich habe mich damals schon während der Schulzeit dagegen entschieden, die Firma meiner Eltern zu übernehmen.“ Was war ihm wichtiger: Messegestaltung oder Ingenieurwesen? Weder noch. Götz bewegte sich seitdem zwischen Kunst und Naturwissenschaften, bevor er sich für das Ingenieurstudium entschied. Kreativität und Ingenieurskunst verbindet er heute noch. Und das ist ihm wichtig. Denn sich selbst bezeichnet er als "Scanner". Damit meint er Menschen, die vielfältig interessiert sind.

Deswegen bereiten ihm die Lean-Welt und seine neue Rolle im LATC-Organisationsteam große Freude: „Man hat einfach die Chance, unheimlich viele Branchen zu entdecken. Man bekommt dadurch viel, viel an Vielfalt mit. Von Bauhandwerk über Messebau bis hin zur Holzverarbeitung und zur Papierindustrie... die Vielfalt, die zur Lean Community gehört, wird nie langweilig."

*) Mit der Erstellung dieses Textes wurde von uns das futureorg institut beauftragt.



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