„Jede Herausforderung ist eine Chance“ - Im Gespräch mit Dr. Lena Bergmann 10 Jahre nach der Position2050

„Jede Herausforderung ist eine Chance“ - Im Gespräch mit Dr. Lena Bergmann 10 Jahre nach der Position2050

Götz Müller sprach im Jahr 2035 mit Dr. Lena Bergmann, Leiterin Unternehmensstrategie bei der Rheinland Industrietechnik GmbH, über ihre Teilnahme an der Konferenz Position2050 vor zehn Jahren. Damals stand ihr Unternehmen vor großen Herausforderungen: Protektionismus, wachsende regulatorische Anforderungen und unsichere globale Lieferketten. Die Konferenz stellte für sie einen Wendepunkt dar.

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Podcast, 29. Dezember 2024 um 04:30 Uhr in LeanMagazin von LKB Redaktion
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Dr. Bergmann hob hervor, dass die Veranstaltung ihr Verständnis von Regulierungen veränderte. Statt sie nur als Hindernisse zu sehen, erkannte sie deren Potenzial, Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Besonders beeindruckten sie Ansätze anderer Unternehmen, die durch strategische Compliance und Innovationsmanagement Resilienz entwickelten.

In der Folge diversifizierte ihr Unternehmen die Lieferketten, baute lokale Partnerschaften auf und stärkte die Innovationskultur. Diese Schritte machten die Firma unabhängiger von geopolitischen Risiken und anpassungsfähiger. Gleichzeitig wurde die Unternehmenskultur transformiert: Programme zur Förderung unternehmerischen Denkens und eine verbesserte interne Kommunikation schufen eine agile und offene Arbeitsumgebung.

Subventionen nutzte Dr. Bergmann gezielt für nachhaltige und innovative Projekte, ohne dabei in Abhängigkeiten zu geraten. Rückblickend bezeichnet sie diese strategische Herangehensweise als entscheidend für den Erfolg ihres Unternehmens.

Ihr Fazit: Die Konferenz Position2050 half nicht nur, akute Probleme zu lösen, sondern legte den Grundstein für eine langfristig erfolgreiche Unternehmensstrategie. Ihr Rat an Führungskräfte lautet: Offenheit und der Austausch mit anderen sind essenziell, um in unsicheren Zeiten Chancen zu erkennen und zu ergreifen.

Dr. Bergmann betonte, wie wertvoll das auf der Konferenz entstandene Netzwerk bis heute für sie sei – ein inspirierender Denkanstoß für alle, die mutig in die Zukunft blicken wollen.

Transkript zum Interview:

Götz Müller: Frau Dr. Bergmann, vor zehn Jahren haben Sie an einer wichtigen Konferenz, der Position2050 zur Unternehmensstrategie teilgenommen. Welche Herausforderungen standen damals im Fokus? 

Lena Bergmann: Damals waren wir in einer schwierigen Lage. Der zunehmende Protektionismus und die regulatorischen Anforderungen wurden immer komplexer. Vor allem die Unsicherheiten in den globalen Lieferketten bereiteten uns Sorgen. Als mittelständisches Industrieunternehmen mussten wir uns fragen: Wie bleiben wir in diesem Umfeld wettbewerbsfähig und resilient? 

Götz Müller: Wie hat die Konferenz Ihren Blick auf diese Probleme verändert? 

Lena Bergmann: Die Position2050 war ein Augenöffner. Ich erinnere mich besonders an Diskussionen, die zeigten, dass Regulierungen nicht nur Hindernisse sind, sondern auch Chancen bieten können. Diese Perspektive war für uns damals neu. Wir haben gelernt, wie andere Unternehmen durch vorausschauende Compliance-Strategien Wettbewerbsvorteile erzielen konnten. 

Götz Müller: Welche konkreten Veränderungen haben Sie daraufhin in Ihrem Unternehmen umgesetzt? 

Lena Bergmann: Ein Schlüsselprojekt war die Diversifizierung unserer Lieferketten. Inspiriert durch die Vorträge haben wir lokale Partnerschaften aufgebaut und alternative Beschaffungswege erschlossen. Dadurch wurden wir unabhängiger von geopolitischen Risiken. Gleichzeitig haben wir die Innovationskultur gestärkt, um flexibler auf Marktveränderungen reagieren zu können. 

Götz Müller: Sie haben auch die Unternehmenskultur angesprochen. Was hat sich in diesem Bereich verändert? 

Lena Bergmann: Der kulturelle Wandel war vielleicht die größte Herausforderung, aber auch der wichtigste Schritt. Die Konferenz hat uns gezeigt, dass Innovation nicht nur von Technologien abhängt, sondern vor allem von den Menschen. Wir haben Programme eingeführt, um unternehmerisches Denken zu fördern, und den internen Austausch zwischen Abteilungen intensiviert. Heute haben wir eine offene, agile Kultur, die uns hilft, schneller auf Veränderungen zu reagieren. 

Götz Müller: Subventionen sind oft ein heikles Thema. Wie haben Sie dieses Thema nach der Position2050 angegangen? 

Lena Bergmann: Das stimmt, Subventionen können eine Falle sein, wenn man in Abhängigkeiten gerät. Auf der Konferenz habe ich gelernt, wie wichtig eine strategische Nutzung ist. Wir haben Fördermittel gezielt in nachhaltige und innovative Projekte investiert. Das hat uns nicht nur technologisch vorangebracht, sondern auch langfristig wettbewerbsfähiger gemacht. 

Götz Müller: Zehn Jahre später – was ist Ihr Fazit? 

Lena Bergmann: Die Konferenz war ein Wendepunkt. Die Impulse, die ich damals mitgenommen habe, haben uns geholfen, nicht nur die unmittelbaren Herausforderungen zu meistern, sondern eine zukunftssichere Basis zu schaffen. Heute sage ich: Jede Herausforderung birgt eine Chance – man muss sie nur erkennen und mutig ergreifen. 

Götz Müller: Gibt es etwas, das Sie anderen Führungskräften heute mit auf den Weg geben würden? 

Lena Bergmann: Bleiben Sie offen für neue Perspektiven und nutzen Sie den Austausch mit anderen. Gerade in unsicheren Zeiten ist es wichtig, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Das Netzwerk, das ich damals aufgebaut habe, begleitet mich bis heute und hat einen unschätzbaren Wert. 

Götz Müller: Frau Dr. Bergmann, vielen Dank für dieses inspirierende Gespräch! 

Lena Bergmann: Ich danke Ihnen!



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