Was haben viele Unternehmen und der HSV gemeinsam?!
„Du weißt ganz genau, dass in Deinem Laden irgendetwas gewaltig schiefläuft. Du weißt aber nicht genau was es ist und noch weniger verstehst Du, warum das passiert.
Anstatt versuchen zu verstehen, was genau der Grund ist, machst Du aber einfach weiter wie bisher.
Die Konsequenz: Du bleibst ewig in der zweiten Liga!“
Was haben viele Unternehmen und der HSV gemeinsam?!
Bei einer Veranstaltung zum Thema „Systemtheorie und systemische Organisationsentwicklung“ brachte ein Beraterkollege gestern Abend eine wunderbar passende Metapher:
„Du weißt ganz genau, dass in Deinem Laden irgendetwas gewaltig schiefläuft. Du weißt aber nicht genau was es ist und noch weniger verstehst Du, warum das passiert.
Anstatt versuchen zu verstehen, was genau der Grund ist, machst Du aber einfach weiter wie bisher.
Die Konsequenz: Du bleibst ewig in der zweiten Liga!“
Die Systemtheorie versucht – extrem verallgemeinert - zu erklären, warum sich Organisationen (Unternehmen) so verhalten, wie sie sich eben verhalten. Die Analyse von Strukturen, Dynamiken und Funktionen erlaubt es realistischere Vorhersagen darüber zu treffen, wie sich das System als Reaktion auf verschiedene situative Veränderungen, oder auf Maßnahmen (Irritationen) innerhalb des Systems verhält.
Also platt gesagt: „Wenn dies passiert, oder wenn ich jenes tue, dann wird das System wahrscheinlich so darauf reagieren.“
Was hat das Ganze mit Lean Management zu tun? Ein Beispiel:
Manager von Unternehmen haben in der Regel eine recht kurzfristige Sicht auf Kosten und auf die Maßnahmen, um Kosten zu senken.
Und eben diese Unternehmen bedienen sich gerne der Methoden und Werkzeuge des Lean Managements, um damit „projektmäßig“ Kostensenkungsprogramme umzusetzen.
Häufig zeigt sich aber, dass die Effekte der Maßnahmen relativ schnell wieder nachlassen und dass das Unternehmen schnell wieder in alte Verhaltensmuster und Arbeitsweisen zurückfällt.
Die Reaktion des Managements darauf ist meistens die Aussage, „Lean Management funktioniert in unserem Unternehmen nicht“.
Und trotzdem steht das nächste Kostensenkungsprogramm schon wieder vor der Tür und wieder wird man es mit denselben Lean Methoden versuchen…
Als erfahrene Lean-Berater wissen wir – auch ohne tiefere Kenntnisse über die Systemtheorie – dass solche Maßnahmen nicht dauerhaft und nachhaltig funktionieren können, wenn man das Unternehmen nicht vorher auf Lean einstellt. Man also nicht vorher ein Verständnis über die Lean-Prinzipen entwickelt, in die Breite und Tiefe kommuniziert, die Strukturen für Lean schafft, die Mitarbeitenden entsprechend schult und man sich nicht von kurzfristigen Kostensenkungsmaßnahmen abwendet und stattdessen auf eine langfristige Strategie setzt.
Mithilfe der Systemtheorie lässt sich sehr gut erklären, was in einem Unternehmen passiert – oder besser, was nicht passiert – wenn man versucht Lean Management ausschließlich über die Methoden und Werkzeuge einzuführen.
Und gleichzeitig kann daraus ziemlich verlässlich ableiten, was zu tun ist, um Lean erfolgreich einzuführen.
Dasselbe gilt für alle anderen Veränderungsprojekte und -maßnahmen, die gerne immer wieder im Sande verlaufen!
Ich kann jedem Berater, Manager und Unternehmer nur ans Herz legen, sich zumindest einmal mit den Grundlagen der Systemtheorie zu befassen, denn
nur wer sein Unternehmen versteht, der kann es auch managen!
Und um zum Vergleich mit dem Fußball zurück zu kehren: wer nicht versteht, wie sein Unternehmen tickt und funktioniert, der wird vermutlich noch lange in der zweiten Liga bleiben!
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Kommentare
Ich muss es einfach sagen: "St. PAULI ist die einzige Möglichkeit" ;-)
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