Was hat Lean mit Nachhaltigkeit zu tun? (Teil 7)
„Ein Bild sagt mehr als 100.000 Worte“ – eine Phrase, die jede:r sicherlich mehr als einmal gehört hat. Gerade einmal 0,1 Sekunden brauchen wir um ein Bild grob zu verstehen und an Bilder können wir uns leichter erinnern als an Text. Was dies mit dem 7. Prinzip der 14 Lean-Management-Prinzipien nach Liker im Kontext Nachhaltigkeit zu tun hat, lest ihr hier im 7. Teil der Artikelreihe "Was hat Lean mit Nachhaltigkeit zu tun".
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Das 7. Lean-Management-Prinzip nach Liker lautet,
"Nutzen Sie visuelle Hilfsmittel, um Ihre Mitarbeiter bei der Entscheidungsfindung und Problemlösung zu unterstützen",
und bezieht sich auf die Bedeutung von Visualisierungstechniken, um effektive Kommunikation, Entscheidungsfindung und Problemlösung in einer Lean-Umgebung zu fördern.
Dieses Prinzip betont die Verwendung von visuellen Hilfsmitteln wie Diagrammen, Grafiken, Kennzahlen, Plänen und Visualisierungen, um Informationen transparent und leicht verständlich darzustellen. Durch diese Visualisierungen können Mitarbeiter auf einen Blick wichtige Informationen erfassen und besser verstehen – im Idealfall. Dies erleichtert die Kommunikation und ermöglicht es den Mitarbeitern, schneller und genauer Entscheidungen zu treffen.
Die Verwendung visueller Hilfsmittel hat auch eine direkte Auswirkung auf die Problemlösung in einer Lean-Umgebung. Durch die Darstellung von Prozessen, Engpässen und Verschwendungen können Mitarbeitende Probleme und Flaschenhälse leichter erkennen. Diese visuelle Transparenz fördert ein gemeinsames Verständnis der aktuellen Situation und ermöglicht es den Mitarbeitern, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und Verbesserungen vorzuschlagen.
Was die Nachhaltigkeit betrifft, so kann die Verwendung von visuellen Hilfsmitteln auch in diesem Bereich von Bedeutung sein. Durch die Visualisierung von Energieverbrauch, Ressourceneinsatz und Umweltauswirkungen können Unternehmen die Nachhaltigkeitsziele besser verfolgen und Engpässe sowie Bereiche mit hohem Ressourcenverbrauch identifizieren. Visuelle Hilfsmittel – sinnvoll eingesetzt - ermöglichen es den Mitarbeitern, die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Handlungen auf die Umwelt zu verstehen und entsprechende Verbesserungen anzustreben. Dies kann durch analoge Methoden und Instrumente geschehen, mittlerweile bieten jedoch auch digitale Formen eine entsprechende Hilfestellung – z.B. das digitale Shopfloormanagement, das von Christian Hertle und Sebastian Bardy auf der #LeanGreen im Oktober vorgestellt wird.
Zusammenfassend bedeutet das 7. Lean-Management-Prinzip nach Liker, dass die Verwendung von visuellen Hilfsmitteln in einer Lean-Umgebung dazu dient, Informationen transparent darzustellen, die Entscheidungsfindung zu erleichtern und Problemlösungen zu unterstützen. In Bezug auf die Nachhaltigkeit können visuelle Hilfsmittel helfen, Umweltauswirkungen zu visualisieren und transparent zu machen. So kann ein gemeinsames Verständnis (ggfs. auch Erkenntnis) entstehen, wie Prozesse zusammenhängen und welche Auswirkungen sie haben. Da Visualisierungen oft schneller erkannt und verstanden werden, als sprachliche oder schriftliche Erklärungen, können Visualisierungen auch helfen, schnellere Entscheidungen zu treffen und so schneller in die Umsetzung zu kommen.
Diskutiere mit uns und tausche Dich mit anderen dazu auf der LeanGreen am 25. und 26. Oktober 2023 in Mannheim aus.
Lies' weiter in Teil 8 unserer Artikelreihe "Was hat Lean mit Nachhaltigkeit zu tun?" oder geh' nochmal zurück zu Teil 6.
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