Probleme bei der Zusammenarbeit von Freiberufler:innen, Selbständigen und Kleinstunternehmen

Probleme bei der Zusammenarbeit von Freiberufler:innen, Selbständigen und Kleinstunternehmen

Kennst Du das? Du möchtest als Freiberufler:in, Selbständige:r oder Kleinstunternehmen mit anderen zusammenarbeiten, um ein Projekt oder Event umzusetzen. Aber wie regelt ihr die wirtschaftlichen Aspekte? Stunden- oder Tagessätze? Verträge oder Handschlagsvereinbarungen? Wer tritt beim Kunden auf und wer übernimmt die Rolle des Subunternehmers? Und wie verteilt ihr die Risiken, etwa bei Zahlungsausfällen? Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Herausforderung der fairen Verteilung.

12. Oktober 2023 um 17:00 Uhr von Gebhard Borck


Die Herausforderung der fairen Verteilung

Diese Situationen sind allzu bekannt und häufig eine Quelle von Unsicherheit und Konflikten. Die Herausforderung liegt oft darin, eine faire und transparente Verteilung der Einnahmen, Ausgaben und Risiken zu finden, die alle Beteiligten zufriedenstellt. Bei vielen Projekten ist keineswegs sicher, dass der Umsatz, den man vereinbart, auch tatsächlich so kommt.

Etwa bei einem gemeinsamen Event können die Besucher:innen ausbleiben oder viel mehr kommen, als gedacht. Sind jetzt feste Sunden- oder Tagessätze vereinbart, legen entweder die Veranstalter:innen drauf oder die Referent:innen bekommen weniger Honorar, als fairerweise möglich gewesen wäre. Warum also nicht das unternehmerische Risiko und die unternehmerische Chance für alle zufriedenstellend verteilen?

Ein neuer Ansatz

Ein möglicher Ansatz könnte darin bestehen, gemeinsam zu ermitteln, welche Faktoren den wirtschaftlichen Erfolg beeinflussen - ob Vertrieb, Verwaltung, Umsetzung oder Erfahrung - und dann zu vereinbaren, wer welchen Wert (in Prozent) zu jedem Faktor beiträgt. Aus der Summe dieser Anteile könnte dann der Gesamtanteil aller Beteiligten ermittelt werden. Sobald das geklärt ist, könnte das Geld fließen und ihr wüsstet sofort, wie es verteilt wird.

Dieser Ansatz ist weder neu, noch besonders originell. Ich selbst begann vor ca. zwanzig Jahren genauso, da es mir schon damals ein Graus war, mit Kooperationspartner:innen Stunden- oder Tagessätze zu vereinbaren, wenn wir doch vor hatten, zusammen ein unterenehmerisches Wagnis einzugehen. 

Stellt sich die Frage: Warum hat sich diese Lösung trotzdem nicht durchgesetzt?

Aber das Leben hält oft genug Herausforderungen bereit. Vielleicht stoßen später weitere Partner:innen dazu, oder jemand hat plötzlich weniger Zeit, oder jemand muss das Projekt ganz verlassen. All diese Veränderungen können die Prozentverteilung ändern, aber nicht euren Willen zur Zusammenarbeit.

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Prozentverteilung zu verwalten. Und natürlich das Geld, dass wir dann hoffentlich gemeinsam verdienen. Das ist so weit vom Normalbetrieb (Stundensatz, Raport, Rechnung) weg, dass viele es schnell wieder lassen und zur Regel zurückkehren. 

Ich bin dabei geblieben und sehe folgende Vorteile.

  • Ohne Stunden- und Tagessätze kann ich die wirtschaftlichen Risiken und Chancen fairer verteilen.
  • Legen wir sowohl das Einkommen, wie unsere projektbezogenen Aufwände offen, sparen wir uns viele Konflikte, die im Verlauf Kooperationen immer wieder vergiften.
  • Sprechen wir früh und offen über ökonomische Chancen und Gefahren, erkennen wir auch früh, ob das Vorhaben überhaupt eine Erfolgsaussicht hat. So sparen wir uns aufwändige finanzielle Fehlschläge.
  • Vereinbaren wir ein Erfolgshonorar (nichts anderes ist ein Prozentsatz an einer noch unbekannten Einnahme), dürfen die, bei denen das Geld eingehen, den anderen Gutschriften ausstellen. Das macht die Verwaltung schlank.
  • Es ist viel einfacher, Prozentsätze zu verhandeln, wie Tages- und Stundensätze.

Natürlich ist es wichtig, die oben beschriebene Dynamik des Lebens abbilden zu können. Außerdem stellen sich auch rechtliche Fragen. Wie gelingt es, dass ihr keine GbR gründet, die ihre eigene Steuererklärung abgeben muss. Das passiert aus Sicht des Staates gan schnell dann, wenn ihr etwa mit einem gemeinsamen Briefpapier, einer Webseite oder einer gemeinsamen Mailsignatur beim Kunden auftretet. Wie vermeidet ihr das?

Ihr seht schon, es gibt da einige Fallsstricke, über die ihr stolpern könnt.

Dennoch erlebe ich stest, wenn ich dieses Art der Verteilung anwende, dass sie für alle anderen ganz natürlich ist. Wir verstehen sie intuitiv und können uns damit schnell gegenseitig wertschätzen. Ganz anders als beim Gefeilsche um Subunternehmertum und Zeit-Gegen-Geld-Sätzen. Aus diesem Grund gibt es eine Gruppe von engagierten Kollegen, die auf Basis dieser Logik zum einen zusammenarbeiten und zum anderen einen Onlinedienst entwickeln, der einem die Verwaltung abnimmt.

Misthos – Die Lösung?

Bis vor kurzem verwalteten wir unsere Venture in Excel-Tabellen. Aber seien wir ehrlich: Auch wenn dieses Vorgehen nützlich ist, macht das Zahlenschubbsen wenig Spaß.

Deshalb haben wir für all diese Herausforderungen begonnen eine Lösung zu entwickeln. Wir nennen sie Misthos. Das ist das griechische Wort für die gerechte Verteilung des Einkommens unter den Bürgern. Misthos ist ein feiner Online-Dienst, der entwickelt wurde, um die oben genannten Verwaltungsaufgaben zu lösen und ein faires, wirtschaftliches Miteinander zu ermöglichen. Es hilft dabei, die Beiträge aller Beteiligten zu dokumentieren und eine faire Verteilung der Einnahmen, Aufwände und so die damit zusammenhängenden Risiken zu gewährleisten.

Für Projekte und Events geht das bereits. Doch wir wollen noch mehr. Aktuell entwickeln wir den Dienst so weiter, dass er bald schon das leidige Thema der Gesellschaftsgründung mit einer adaptiven Vorgehensweise ablöst.

Wenn Du wissen willst, ob Misthos die Lösung ist, auf die Du gewartet hast, kontaktiere mich gerne 😉.



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