
Warum es falsch ist 5S einzuführen, damit die Mitarbeiter keine Such- und Leerlaufzeiten haben
Jeder kennt 5S. Oft wird es als Einstiegstool angepriesen. Ob im Büro oder Werkshalle, es geht scheinbar darum, Dingen einen festen Platz zuzuweisen und mit Namensschildchen zu bekleben.
Verkauft wird die Aktion von Beratern häufig mit dem Argument, dass damit die Ordnung und Sauberkeit die Produktivität erhöht werden könnte, weil die Such- und Leerlaufzeiten reduziert werden könnten. Mitarbeiter würden produktiver. Viele Unternehmen kaufen sich einen 5S-Workshop ein, machen wunderbare Vorher- und Nachher-Fotos für die interne Mitarbeiterzeitschrift und für Kunden, denen man nun erzählen kann, dass man mit Lean und Kaizen angefangen habe.
Aber dann - gibt es sehr viele Unternehmen, die nach einem ersten 5S-Workshop ernüchtert feststellen, dass diese einmalige Veranstaltung keinesfalls die Produktivität gesteigert hat.
Denn nach einem solchen 5S-Workshop muss man doch die Ordnung aufrechterhalten. Und diese Aufrechterhaltung der Ordnung wird oft zu einer aufwändigen Angelegenheit. In manchen Unternehmen muss regelmäßig ein Kontrolltrupp mit einer Liste durch die Gegend geschickt werden, um die Kollegen zur Ordnung zu mahnen. Im hektischen Alltag geht diese vermeintliche Ordnung immer wieder unter. Zumal das penible Einhalten von Stellplätzen auch unsinnig sei kann, wenn es im Alltag anders besser funktioniert - oder etwa nicht? Wozu sich sklavisch an solche Formalismen halten? Das ist doch Muda!
Stimmt.
In den meisten Fällen wird das Motiv, was man mit 5S überhaupt will, völlig verkannt.
Wer schon einmal 5S gemacht hat und das Gefühl nicht los wurde, dass es nur dann gemacht wird, wenn man es permanent streng von außen kontrolliert, dann ist das ein Zeichen, dass das wichtigste dabei vergessen wurde: 5S im Kopf zu machen, bevor man die Dinge zu sortieren beginnt.
Im Monozukuri ist 5S tatsächlich ein wichtiger Startpunkt.
Aber 5S funktioniert nur dann sinnvoll, wenn jeder einzelne mit 5S in seinem Kopf beginnt.
Artefakte, das Zeug, sind nur gestaltgewordene Gedanken.
Ähnliche Inhalte
Hier findest Du weitere Inhalte zu dem von Dir gewählten Thema. Bei diesen Vorschlägen handelt es sich um eine Auswahl an Inhalten, welche wir insgesamt für Dich auf der LeanBase zur Verfügung stellen.

Warum es falsch ist 5S einzuführen, damit die Mitarbeiter keine Suchzeiten haben!
Häufig werden 5S-Workshops mit dem Argument verkauft, diese wären dafür da, um die unproduktiven Such- und andere Leerlaufzeiten der Mitarbeiter zu verringern. Dass es aber nicht das Ziel ist,...

28. Episode
Ein halb volles oder halb leeres Glas?

25. Episode
„Wir können nicht alles tun, aber wir müssen tun, was wir können.“ (William "Bill" Clinton)

Eine kleine 5S Geschichte (1)
5S ist eine der beliebtesten Methoden für Firmen das Thema Lean Management im Unternehmen zu etablieren. Die Frage ist, ob es immer ein großer 5S-Workshop mit externer Beratung und...

Die 5S Methode ist Älter als so mancher Bart!
Den meisten Führungskräften, Unternehmen und Beratern ist klar, dass die 5S Methode die Basis für ein aktives Lean Management darstellt, weshalb viele Unternehmen einen Fokus auf die 5S Methode...

Worum geht es denn da bei „Lean“, was denkt man sich dabei?
"Ich sag immer, dass die absolute Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens davon lebt, irgendetwas fügen zu können, was dem Kunden nützt … wenn diese Unternehmen ihr gutes Auskommen erwirtschaften...

5S als Lebensphilosophie
Warum Aufräumen glücklich macht und motivierend wirkt

27. Episode
Die eigentlichen Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche, sondern darin, etwas mit anderen Augen zu sehen (Marcel Proust)
Kommentare
Bisher hat niemand einen Kommentar hinterlassen.
Kommentar schreiben
Melde Dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.
Teilen