Job Transfer Training – Teil 2

Job Transfer Training – Teil 2

Im letzten Artikel hatte ich den Umgang mit dem Nachfolge- und Übernahmesituationen dargestellt, der sich aus vorstehenden Ruhestandssituationen ergibt. Dazu gehört auch der Unterschied zu „normalen“ Arbeitsaufschlüsselungen und resultierenden Arbeitsunterweisungen.

In diesem Artikel geht es um die Arbeitsprinzipien der Job Transfers, welche dann im dritten und letzten Artikel in die Vier-Schritte-Methode der Job Transfers münden und mittels dem Job Transfer Training vermittelt werden.

22. Januar 2025 um 15:59 Uhr von Götz Müller
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Der Einsatz von Job Transfers lässt sich im Allgemeinen auf die folgenden Fälle abstrahieren.

  • geplante Nachfolgetransfers in 1:1-Szenarien, typischerweise bei Führungs- oder spezifischen Expertenpositionen
  • ungeplante Nachfolgetransfers in Gruppenszenarien (innerhalb einer homogenen Gruppe mit gemeinsamen Tätigkeiten ist eine Ersatzposition zu besetzen, wobei die ausscheidende Personen nicht mehr verfügbar ist).
  • ungeplante Nachfolgetransfers in 1:1-Szenarien benötigen typischerweise eine intensivere Begleitung der Nachfolgeperson, wenn die ausscheidende Person als Wissens- und Erfahrungsträger nicht mehr zur Verfügung steht.

Neben dem bereits genannten Grundprinzip (Führungskräfte tragen die Verantwortung für Durchführbarkeit der notwendigen Prozessschritte in den Wertströmen, deren Führung und Unterstützung) existieren noch drei weitere Prinzipien in den Job Transfers. Diese beinhalten dann auch konkrete Handlungsanweisungen im Umgang mit Job Transfers.

  1. Wissens- und Erfahrungstransfer benötigt Struktur, Zeit und Geduld
  2. Der Transfer ist erst abgeschlossen, wenn sich die aufnehmende Person sicher im Umgang mit der neuen Verantwortung fühlt und die abgebende Person diese Wahrnehmung ebenfalls bestätigen kann.
  3. Einfach erkennbare Darstellung der Ergebnisse in den betreffenden Bereichen
  4. Es gelten auch die bestehenden Prinzipien des Training Within Industry

Arbeitsprinzipien der Job Transfers

1. Wissens- und Erfahrungstransfer benötigt Struktur, Zeit und Geduld

  • Der praktische Transfer wird mittels Job Instructions durchgeführt, die in die Job Transfers eingebettet sind.
  • Am Job Transfer Training sollten nicht nur die abgebenden Personen teilnehmen, sondern auch die aufnehmenden Personen, damit sie der Methodik auch auf einer Meta-Ebene aktiv folgen können.
  • Diese gilt auch für Fälle, dass die relevanten Tätigkeiten im Wechsel in einem Team durchgeführt werden, aber nicht das gesamte Team ausgetauscht wird, sondern nur Einzelpersonen.
  • Die gemeinsame Durchführung stärkt die wechselseitigen Einsichten und gemeinsame Standards.

2. Der Transfer ist erst abgeschlossen, wenn sich die aufnehmende Person sicher im Umgang mit der neuen Verantwortung fühlt und die abgebende Person diese Wahrnehmung ebenfalls bestätigen kann.

  • Der Umfang des Transferaufwands hängt vom Umfang der Tätigkeiten ab.
  • Es sollte ein ausreichender Puffer im Transfer eingeplant werden, der sich ebenfalls am Umfang der Tätigkeiten orientiert.
  • Der Transfer sollte durch regelmäßige Reflexionssitzungen begleitet werden.
  • Der Transfer kann ergänzend auch durch die Job Evaluations begleitet werden, welche beiden Seiten Einblicke in den erreichten Fortschritt bieten.

3. Der Transfer ist eine Chance zur Verbesserung des Standards.

  • Die bewusste Reflexion der Tätigkeiten ist die Basis für mögliche Verbesserungen.
  • Es ist wichtig, suboptimale Gewohnheiten nicht auch so bei der aufnehmenden Person zu installieren.
  • Der zusätzliche Aufwand, die Verbesserungen gleich anzugehen, lohnt sich ggü. der weiteren Verbreitung und Vertiefung erkannter Defizite im Standard.
  • Die Verbesserungen können auch durch die Job Methods unterstützt werden.

4. Es gelten auch die bestehenden Prinzipien des Training Within Industry

  • Wenn der Mitarbeiter nicht gelernt hat, hat der Ausbilder nicht gelehrt – Job Instructions
  • Führungskräfte schaffen Resultate nur durch Menschen – Job Relations
  • Menschen müssen als Individuen behandelt werden – Job Relations
  • Für alle Job-Trainings gelten die folgenden Prinzipien: Standards entstehen durch gute Unterweisung, die kontinuierliche Übung dazu darf nicht zu früh beendet werden.

Im nächsten Artikel folgt dann die Beschreibung der Vier-Schritte-Methode der Job Transfers und der wiederum fünf Trainingsmodule des Job Transfer Trainings.



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