Zeit für Weiterentwicklung: Wege zur Selbst- und Organisationsoptimierung
Wir müssen unsere Prioritäten neu setzen. Haben wir uns jemals wirklich Gedanken darüber gemacht, wie wir unsere Tage strukturieren? In der Hektik des Alltags sind wir oft so sehr in operative Aufgaben vertieft, dass wir kaum noch Zeit finden, uns weiterzuentwickeln. Das Ergebnis? Wir agieren nur noch als Manager, die das System am Laufen halten, statt als Leader, die am System arbeiten. Diese Erkenntnis sollte uns alarmieren und zu einer grundlegenden Veränderung in unserer Tagesplanung motivieren.
Unsere Tage neu strukturieren
Ein inspirierender Ansatz, den ich selbst verfolge, ist die Dreiteilung des Arbeitstages, wie ich sie von Bodo Schäfer gelernt habe. Dabei wird der Tag in die Bereiche Arbeiten, Positionieren und Lernen & Wachsen aufgeteilt:
- Arbeiten: Hier erledige ich meine Kernaufgaben und administrativen Tätigkeiten.
- Positionieren: Diese Zeit nutze ich, um meine Expertise zu teilen, sei es durch Social Media Beiträge, Fachartikel oder Key-Notes.
- Lernen & Wachsen: Ich widme mich der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung, lese Bücher, löse nachhaltige Probleme und denke über Zukunftsstrategien nach.
Aktuell liegt meine Zeitverteilung bei etwa 70 % Arbeiten, 20 % Positionieren und nur 10 % Lernen & Wachsen. Das langfristige Ziel sollte es sein, eine gleichmässige Verteilung von je 30 % zu erreichen, um echte Zeit für einen selbst und das Unternehmen zu schaffen.
Gesundheit und Wohlbefinden als Grundlage
Ein wichtiger Aspekt der Weiterentwicklung ist die aktive Pflege unserer geistigen und körperlichen Gesundheit. Dazu gehören regelmässige Bewegung, eine gute Körperhaltung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Es geht nicht darum, einen Marathon zu laufen, sondern kleine, aber beständige Schritte in den Alltag zu integrieren. Ein täglicher Spaziergang durch das Büro, Atemübungen oder Meditation und Haustiere können Wunder wirken, um Bewegung und positive Emotionen zu fördern.
Den Fokus auf das Wesentliche richten
Wir müssen wegkommen vom linearen Abarbeiten und mehr Zeit für strategische Überlegungen einplanen. Leader stehen vor immer komplexeren Aufgaben und Problemstellungen. Ablenkungen durch Smartphones und andere Medien sind allgegenwärtig. Mit Disziplin und klaren Regeln können wir diese Herausforderungen meistern. Ich verfolge dazu folgende Ansätze: Ich lese keine News und Zeitungen mehr und informiere mich über Gespräche im Umfeld. Ich schalte alle Erinnerungsfunktionen ab, ausser die des Kalenders. Ich nutze die «Nicht stören»-Funktion während der Denkarbeit. Ich lasse das Telefon bei Spaziergängen und Sportaktivitäten zuhause. Ich plane meine Woche in physischen Notizbüchern und reflektiere regelmässig. Diese Massnahmen helfen, den Fokus auf das Wesentliche zu richten und effektiver zu arbeiten.
Wie die 1%-Methode bei der Umsetzung helfen kann
Die genannten Massnahmen haben mich entschieden effektiver und gesünder werden lassen und tun es stetig weiter. Anfangs kam ich unter Stress, weil ich meine Gewohnheiten nur schwer ändern konnte. Dabei halfen mir folgende Tricks aus James Clears 1%-Methode (Clear, 2020):
- Kopple eine von dir gewünschte, neue Gewohnheit an eine bereits bestehende oder an deren bestehenden Zyklus. Das macht die Veränderung nicht allzu schwierig.
- Gestalte dein Umfeld, um deine neue Gewohnheit zu fördern.
- Sorge für einfache Gewohnheiten und übe diese. Ein ausgefeilter Plan bringt dich nicht weiter.
- Kannst du deine neue Gewohnheit so gestalten, dass du deine Stärken dafür einsetzen kannst?
- Sorge für tägliche neue kleine Gewohnheiten, nicht grosse einmalige Veränderungen.
- Reflektiere regelmässig deine Ergebnisse und die Wirkung deiner Veränderungen. Wenn du noch nicht die gewünschte Wirkung erzielst, dann korrigiere.
Kleine Schritte für grosse Veränderungen und die Entwicklung eines neuen Mindsets
Nach James Clears 1%-Methode führen kleine, tägliche Veränderungen zu grossen Erfolgen. Wir können eine neue Gewohnheit an eine bestehende koppeln, unser Umfeld entsprechend gestalten und regelmässig reflektieren. Dies fördert nicht nur unsere persönliche Entwicklung, sondern auch die unserer Organisation.
Um langfristige Strategien umzusetzen, müssen wir unser Mindset ändern. Operative Aufgaben dürfen nicht die Oberhand gewinnen. Wir müssen lernen, «am System» zu arbeiten, nicht nur «im System». Dies erfordert Mut zur Veränderung und die Bereitschaft, alte Gewohnheiten abzulegen. Gemeinsam können wir eine neue Leadership-DNA entwickeln und unsere Organisation zukunftsfähig machen. Lasst uns die Perspektive wechseln und den ersten Schritt zur Weiterentwicklung gehen.
In meinem Buch: «Die neue Leadership-DNA: Prinzipien für einen radikalen Umbau der Führung» erhaltet ihr viele Impulse, wie die Führung sich transformieren kann und sich schon heute für morgen ausrichtet.
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