Wie Unternehmen der Sprung in die Zukunft gelingt

Wie Unternehmen der Sprung in die Zukunft gelingt

Eine Zukunft, in der wir gerne leben, wird von Menschen gemacht, denen eine gute Zukunft am Herzen liegt. Für den, der mit wachsamem Optimismus an die Zukunft herantritt, bietet sie schier unendlich viele Gelegenheiten, mehr zu erreichen, Großes zu schaffen und erfolgreich zu sein.

#leanmagazin
19. Februar 2024 um 04:30 Uhr in LeanMagazin von Anne M. Schüller


Wer die Zukunft gestalten will, muss diese zunächst ergründen und Trends deuten lernen, muss Zukunftsverständnis entwickeln, muss Szenarien erstellen und panikfrei mit ihrer Hilfe erkunden, wie die Welt in fünf, in zehn oder in zwanzig Jahren aussehen könnte.  

Nicht irgendwann, sondern jetzt müssen wir mit den notwendigen Schritten beginnen, um die Zukunft zu meistern. Wie wir heute durch die Arbeits- und Lebenswelt navigieren und was wir dabei tun oder lassen, entscheidet darüber, wie es uns künftig ergeht. 

Doch oft geht es um „die da“, die sich erst mal ändern sollen: die Nachbarn, Andere im Unternehmen, in der eigenen oder in anderen Branchen, in anderen Ländern. Wenn aber alle auf den Nächsten zeigen, damit der/die was verändert, dann passiert - nichts.

Viele Unternehmen plagt kognitive Zukunftskurzsichtigkeit

„Für Zukunftsdinge haben wir eine Abteilung“, höre ich oft. Oje! Innovationsgeist darf man nicht isolieren, nicht in eine Abteilung sperren und nicht eng kontrollieren. Innovationsgeist muss fliegen. In jedem Bereich. Fortwährende, iterative Wandlungsprozesse müssen aus der Mitte der Unternehmen heraus entstehen: interdisziplinär, crosshierarchisch, generationsübergreifend, kollaborativ und im „Wir“. 

Was übermorgen der Renner sein soll, müssen wir heute vorbereiten. Doch viele Unternehmen plagt kognitive Zukunftskurzsichtigkeit. Für sie klingt Zukunft nach irgendwann. „Dafür haben wir grad keine Zeit“, heißt es zum Beispiel, „das nächste Quartal steht vor der Tür, und die Zukunft läuft uns ja nicht davon.“ Ist das klug, zugunsten einer Quartalsergebnisse-zuerst-Politik die eigene Zukunft immer weiter nach hinten zu schieben? 

An der Zukunft arbeitet man täglich! „Warum denn?“, ruft mir einer zu. „Wir haben alle Hände voll zu tun. Uns geht’s prächtig.“ Besser wäre es wohl, Bedrohungen zu erkennen, wenn sie noch klein sind, und Chancen zu nutzen, solange sie groß und von anderen noch nicht entdeckt worden sind. Der Erfolg von gestern sagt rein gar nichts über den Erfolg von morgen. Und „später“ ist meistens zu spät.

Zukunftskompetenz braucht neues Denken und Handeln

Nur durch kontinuierliches, wildes, kühnes Weiterdenken schafft es ein Unternehmen, sich fit für die Zukunft zu machen. Und tatsächlich: Überall auf der Welt definieren visionäre Macher gerade das Mögliche neu. Sehr oft mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) als Co-Kreator und Co-Assistenz bringen sie Initiativen in Gang, die Ideen, Wissen und Können unkonventionell miteinander verknüpfen - und so unser Leben verbessern. 

Vorausdenkende Übermorgengestalter heilen die Schäden, die durch Wachstumswahn und Profitgier verursacht worden sind. Sie ergründen ganz und gar neue Mittel und Wege, um uns von Krankheiten zu befreien, neue Nahrungsquellen zu erschließen, klimaverträglich zu bauen, Müll und schädliche Emissionen erst gar nicht entstehen zu lassen und ein zukunftsverträgliches Handeln zu etablieren.

Die besten Innovationen entstehen durch das Zusammenlegen der unterschiedlichsten Kompetenzen an den Schnittstellen verschiedener Disziplinen. Co-Working, Co-Kreativität, Co-Living, Co-Gardening, Co-Mobility, Co-Labs, all diese Cos bedeuten ja, etwas gemeinsam zu tun. Dies verbindet sich mit sozialer Verantwortung und dem Schutz unseres Heimatplaneten, damit er auch für kommende Generationen lebenswert bleibt.

Neue Geschäftsmodelle und neue Formen der Arbeit

Mit dem Voranschreiten des Fortschritts und dem Aufstieg junger, forscher, agiler Unternehmen entstehen gänzlich neue Geschäftsmodelle, neue Organisationsdesigns, neue Formen der Arbeit, ein neues Führungsverständnis - und völlig neue Berufe wie etwa diese: Smart-City-Entwickler, Roboter-Disponent, 3D-Handwerker, KI-Trainer, Metaverse Creator, Technologie-Ethiker, Circular-Economy-Designer. Doch auch die werden wieder verschwinden, um noch neueren Berufsbildern Platz zu machen. 

Und das wird, wie alles andere auch, immer schneller passieren. Fortan werden wir Mitarbeitende brauchen, die multiperspektivisch denken und kombinatorisch handeln, sich ständig weiterentwickeln wollen und, aufbauend auf einem breiten Wissensfundament, Gesamtzusammenhänge verstehen. Grundvoraussetzung dafür und zugleich unverzichtbar ist eine lebenslange, eigeninitiative Lernbereitschaft, um für die sich ständig wandelnde Zukunft gerüstet zu sein.

Natürlich wird es auch neue, zukunftsweisende Formen des Wirtschaftens geben. Die alten haben eine erschöpfte Umwelt und erschöpfte Menschen hinterlassen. Wir können uns entscheiden, das zu ändern. Immer mehr Menschen brennen für immaterielle Werte, für mehr Freizeit statt mehr Besitz, mehr Freundlichkeit, Wertschätzung, Wohlbefinden. Und sie werden mit denen zusammenarbeiten, die genau das verstehen.

Vernetztes Vorgehen und die Erfolgstriade der Zukunft

In der Future Economy, in der sich menschliche und künstliche Intelligenzen miteinander verbinden, ist Aufschwungdenken ein wichtiges Muss. Dabei geht es nicht länger um den Wettstreit isolierter Einzelaktivitäten. Die zunehmende Komplexität verlangt vernetzte Vorgehensweisen. Drei strategische Handlungsfelder stehen dabei im Mittelpunkt:

Von dieser Erfolgstriade der Zukunft handelt mein neues Buch. Um regenerative Nachhaltigkeit zu realisieren, brauchen wir strukturelle Transformationen in weiten Bereichen der Wirtschaft – und zugleich eine Vielfalt unkonventioneller Ideen. Eine hohe Innovationskompetenz wiederum verhilft zu neuen, transformativen Geschäftsmodellen in attraktiven Zukunftsmärkten. Für all das brauchen wir Neugier, Zuversicht, Wagemut, Tatkraft und Entschlossenheit: als Individuum, als Unternehmen und als Gesellschaft.

Viele haben sich längst auf den Weg gemacht. Und sie sind gut unterwegs. Über einige von ihnen erzähle ich in diesem Buch. Wir werden weit in die Zukunft blicken, Dingen begegnen, die es heute noch gar nicht gibt, manchem, was gerade entsteht, und vielem, was wir dringend anpacken müssen – und wie. Es ist eine Entdeckungsreise zu Neudenkern und Andersmachern, zu Über-den-Tellerrand-Schauern, zu Pionieren und Innovatoren. Ich nenne sie Übermorgengestalter. Sie sind die wichtigsten Menschen in Organisationen, die die Zukunft erreichen wollen.



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