Über die Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse (FMEA)

Über die Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse (FMEA)

Die Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse (FMEA) ist eine systematische Methode zur Identifikation und Bewertung potenzieller Fehler in einem System, Prozess, Design oder Produkt sowie zur Bestimmung ihrer Auswirkungen und möglichen Ursachen. Ziel der FMEA ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und durch präventive Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit und/oder die Auswirkungen dieser Fehler zu minimieren.

#leanmagazin
31. Juli 2024 um 04:30 Uhr in LeanMagazin von LKB Redaktion
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Es gibt verschiedene Arten der FMEA. Die System-FMEA analysiert das gesamte System auf mögliche Fehlerquellen und ihre Auswirkungen. Die Design-FMEA (DFMEA) untersucht das Design eines Produkts auf potenzielle Fehler und deren Auswirkungen. Die Prozess-FMEA (PFMEA) analysiert Produktions- und Montageprozesse auf mögliche Fehlerquellen und ihre Auswirkungen. Schließlich betrachtet die Service-FMEA Fehler in Serviceprozessen und ihre Auswirkungen auf den Kunden.

Die Durchführung einer FMEA erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird der Anwendungsbereich und das Analyseobjekt definiert, gefolgt von der Zusammenstellung eines interdisziplinären Teams. In der Strukturanalyse wird das System oder der Prozess in seine Bestandteile aufgeschlüsselt und ein Strukturbaumdiagramm erstellt. Danach werden in der Funktionsanalyse die Funktionen und Anforderungen der einzelnen Komponenten bestimmt und ein Funktionsbaumdiagramm erstellt. In der Fehleranalyse werden mögliche Fehlerarten für jede Funktion oder Komponente identifiziert und die möglichen Fehlerursachen und -folgen ermittelt.

Die Risikobewertung erfolgt durch die Bewertung der Fehler nach drei Kriterien: Auftretenswahrscheinlichkeit (A), Bedeutung (B) und Entdeckungswahrscheinlichkeit (E). Diese Faktoren werden multipliziert, um die Risikoprioritätszahl (RPZ) zu berechnen. Anschließend werden Maßnahmen zur Risikominimierung entwickelt und implementiert, Verantwortlichkeiten und Zeitpläne festgelegt. Schließlich werden die Ergebnisse und Maßnahmen dokumentiert und die FMEA regelmäßig überprüft und aktualisiert.

Der Nutzen der FMEA liegt in der Früherkennung und Prävention von Fehlern und Risiken in frühen Entwicklungsstadien, der Verbesserung der Produkt- und Prozessqualität durch systematische Risikominderung, der Kostensenkung durch Vermeidung von Fehlern und damit verbundenen Kosten sowie in der Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit und des Austauschs von Wissen innerhalb des Unternehmens. Die FMEA wird in vielen Branchen eingesetzt, darunter die Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Fertigung und der Dienstleistungssektor. Sie ist ein integraler Bestandteil von Qualitätsmanagementsystemen und wird häufig im Rahmen von Normen wie ISO 9001 und ISO/TS 16949 verwendet.

Zusammengefasst ist die FMEA ein wichtiges Werkzeug im Qualitätsmanagement, das hilft, die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Produkten und Prozessen zu erhöhen und die Kundenzufriedenheit zu verbessern.



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