Toyotas Produktionssystem ist kein Werkzeugkasten
Das Toyota-Produktions-System gilt immer noch als das weltweit erfolgreichste Produktions-Zielsystem. Was macht bis heute den Unterschied zu anderen Unternehmen aus? Auszug 2 aus dem Buch "Produktionssystem, Fertigungssteuerung, Toyota und Kata - durch Konsequenz zur Exzellenz" von Andre Kürzel
„Denk an die großen Dinge, wenn du kleine Dinge tust, damit all die kleinen Dinge in die gewünschte Richtung führen.“
Alvin Topfler
Das Toyota-Produktions-System gilt immer noch als das weltweit erfolgreichste Produktions-Zielsystem. Es dient als Grundlage bzw. Vorbild für die meisten Unternehmen, die Lean Management oder Kaizen eingeführt haben:
- eine Denkweise im Management, nicht nur eine Methodensammlung,
- ständiges Streben nach einem noch nicht erreichten Idealzustand:
- "0-Fehler" im Prozess und Produkt mit einer "Durchlaufzeit gleich Wertschöpfungszeit" in "Losgröße 1 nach Kundenauftrag" hergestellt.
Die Fließfertigung als Herzstück des Toyota Produktions-Systems wurde nicht von den Japanern erfunden.
Ford wurde seinerzeit von der Toyota-Führung besucht. Das prinzipielle Flussziel wurde damals von den Japanern als ultimativer Zielzustand erkannt: alle Teile sollen ununterbrochen und mit hoher Qualität von wertschöpfender zu wertschöpfender Tätigkeit fließen, d.h. mit geringster Verschwendung und letztlich mit höchster Profitabilität. Dieser Zielzustand wird von Toyota als ihr "True North", also ihr Nordstern, bezeichnet.
Was macht bis heute den Unterschied zu anderen Unternehmen aus?
Konsequenz
Toyota hat seine bis heute gültigen Ziele diszipliniert und unbeirrt verfolgt. Bewährte Prinzipien und Methoden wurden weiterentwickelt und in der Organisation verbreitet. Die ganzheitliche Denkweise und die Kultur wird konsequent (vor)gelebt:
- Konsequenz, aber nicht unbedingt Perfektion
- „Warum fragen“ bis man den eigentlichen Grund des Problems sieht
Der Weg ist das Ziel und diesen versucht Toyota verschwendungsarm zu erreichen. Denn obwohl Toyota 5S erfunden hat, sind die Japaner bei Sauberkeit kein Vorbild – zumindest gemessen an deutschen Standards. Japanische Unternehmen wie auch Yokogawa minimieren eben jeglichen Luxus und setzen lean mit „low cost“ gleich, was optisch nicht immer perfekt aussieht.
Falls Sie schon mal in einer Toyota-Fabrik waren, werden Sie feststellen, dass die Deutschen inzwischen sauberere Fabriken haben. Dies ist ein typisches Beispiel dafür, dass deutsche Firmen dann etwas konsequent umsetzen, wenn das Ziel von der obersten Führung verstanden, klar formuliert und ernsthaft eingefordert wird.
Weitere Inhalte
Kennst Du schon LeanNetwork?
-
Vernetze Dich mit LeanExpert:innen
-
Mach‘ Dein Lean-Portfolio sichtbar
-
Erfahre Neues aus der LeanCommunity
Angela Fuhr
Ich möchte gemeinsam mit meinen Kolleg:innen dazu beitragen, dass das Gedankengut des LeanManagement eine breite Öffentlichkeit findet. Daher lade ich alle dazu ein, unsere Angebote und Möglichkeiten, die wir mit der LeanBase geschaffen haben, zu nutzen, ob als Anbieter, Nachfrager oder Interessierter - von Auszubildenden, Studentinnen und Studenten, Mitarbeitenden vom Shopfloor oder dem...
Daniela Röcker
Seit mehr als 15 Jahren beschäftige ich mit dem Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene und begleite strategisch. Zusätzlich initiiere ich eigene Nachhaltigkeitsprojekte, wie z.B. 7000seeds, organisiere die "Lange Nacht der Nachhaltigkeit" in Stuttgart und bin beim Soziokratiezentrum Bodensee e.V. tätig. Hier auf der Leanbase baue ich das Thema...
Weitere Inhalte auf LeanPublishing
Die zwei Säulen des Toyota Produktionssystems - Jidoka & JIT
Warum gelingt es in Deutschland so schlecht, alle Abweichungen und Störungen, die in der Fertigung auftreten, augenblicklich zu lösen? Auszug 3 aus dem Buch "Produktionssystem, …
Fit für die Next Economy
4 Dinge, die Unternehmen von der Lean-Startup-Methodik lernen können
Lean – Wege aus der Sackgasse
Ich war gerade ein paar Monate in meinem ersten Job nach der Universität, wo ich meine Promotion mit einer experimentellen Arbeit über Materialphysik abschloss. Ja, experimentell, praktisch.
Business Systemics – Die Wertstromebene 1 im Unternehmen als VSM dargestellt
Dies ist der mittlerweile 4. Beitrag der Serie, in welcher ich für die Unternehmensführung einen neuen Denkrahmen aufbaue, in dem ich auf verbindende und integrierende Forschungsrichtungen, wie …
Kommentare
Bisher hat niemand einen Kommentar hinterlassen.
Kommentar schreiben
Melde Dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.
Teilen