5S – das neudeutsche Wort für AUFRÄUMEN?
Taiichi Ohno, der Vordenker des ganzheitlichen Lean Management Ansatzes, würde sich im Grabe umdrehen, würde man ihn als Aufräumexperten bezeichnen. Sein Pragmatismus, seine Erfahrungen und sein Fokus auf die Beseitigung von unnötigen Prozessen führten seinen damaligen Arbeitgeber aus einer tiefen Krise. Er war ein Manager durch und durch. Wie kommt es also, dass viele Gespräche, die ich führe, Lean Management in Hinblick auf die 5S Methode auf „Aufräumen und Saubermachen“ reduzieren?
Taiichi Ohno, der Vordenker des ganzheitlichen Lean Management Ansatzes, würde sich im Grabe umdrehen, würde man ihn als Aufräumexperten bezeichnen. Sein Pragmatismus, seine Erfahrungen und sein Fokus auf die Beseitigung von unnötigen Prozessen führten seinen damaligen Arbeitgeber aus einer tiefen Krise. Er war ein Manager durch und durch. Wie kommt es also, dass viele Gespräche, die ich führe, Lean Management in Hinblick auf die 5S Methode auf „Aufräumen und Saubermachen“ reduzieren?
Die Antwort ist so einfach wie verblüffend: Es ist die ernüchternde Unkenntnis über die Methoden und die Managementphilosophie, die diese eklatante Fehleinschätzung hervorrufen. Ein 5S ist ausschließlich dafür da, der Verbesserungsaktivität ein solides Fundament zu bereiten. „You can‘t improve chaos!“ war vor vielen Jahren ein Satz und gleichzeitig seine Maxime, die ich von einem Sensei lernen durfte. Ein Mann von 75 Jahren mit mehr als 40 Jahren Lean Deployment Erfahrung. Eine einzigartige Begegnung mit Erfahrung und Expertise pur. Er gehörte zu dieser Gruppe herausragender Toyota Sensei, die jeder Organisation dabei helfen können, die „Extra Mile“ zu gehen.
Mittlerweile findet man hierzulande Lean Management Coaches auf Social Media, die mit kaum 20 Jahren und einem Zahnpasta-Lächeln ihre „selbsterlebten“ Kenntnisse und Erfahrungen anpreisen. Hoppla, bitte etwas mehr Demut vor diesen Transformationen am offenen Herzen eines Unternehmens. Ein Fehler kann fatale Folgen nach sich ziehen. Es geht neuerdings so weit, dass man eine Lean Transformation per Webinar und Selbststudium mit Joystick kaufen kann. Lean Deployment funktioniert nur im Gemba und bis heute sind alle echten und überzeugten Lean Manager vor Ort und nicht vor ihrem Monitor.
Bis zum heutigen Tag ist für mich ein Lean Event eine Chance zum Lernen und immer wieder komme ich an den Punkt, dass ich nie auslernen werde. Lean Enterprise Deployment ist harte Arbeit und verlangt echte Expertisen, die man sich selbst erarbeiten muss und durch einen erfahrenen Sensei abrundet. Schulbuchwissen und Video-Clippings aus dem DIY-Management Bauchladen helfen da nur sehr eingeschränkt weiter.
Wenn Sie morgen auf einen Berater treffen, der Ihnen eine Unternehmenstransformation als Flugsimulation anbietet, dürfen Sie die notwendige Skepsis ruhig einmal zeigen. Es steht Ihr Unternehmen auf dem Spiel. You never have a second chance to make it right the first time.
Lean Management ist keine Modeerscheinung und auch keine einfache Methode zum Aufräumen. Es ist eine tiefgreifende Managementphilosophie, die auf kontinuierlicher Verbesserung, Beseitigung unnötiger Prozesse und einem klaren Fokus auf den Kundenwert basiert. Diese Philosophie geht weit über die bloße Anwendung von Methoden hinaus und erfordert eine starke, unterstützende Unternehmenskultur, die Veränderungen und kontinuierliches Lernen fördert.
Vertrauen Sie auf echte Experten, die mit Erfahrung und fundiertem Wissen Ihre Organisation nachhaltig voranbringen können. Eine erfolgreiche Lean Transformation verändert nicht nur Prozesse, sondern auch die Denkweise und Kultur Ihres Unternehmens. Denn letztendlich steht nicht weniger als das Wohl und die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens auf dem Spiel.
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Kommentare
Der Erfolg ist etwa genauso groß, wie wqenn man seinen Kindern jede Woche sagt, sie sollen ihr Zimmer aufräumen! Genau... sie müssen es jede Woche wieder sagen und ihre Kinder leben trotzdem 6 von 7 Tagen im Chaos.
Anders ausgedrückt: wenn ich 5S als Aufräummethode sehe, dann ist das Ergebnis gleich Null!
Aus 5S wird „sauber machen“ und der PDCA-Regelkreis steht für „werdet kontinuierlich besser“. Das Ganze nennen wir dann Werkzeugkasten und jeder darf sich das rauspicken, was er für richtig hält – schließlich kann man ja auch mit einer Zange einen Nagel in die Wand schlagen.
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