Die grüne Wertstromanalyse: Schonmal ausprobiert?
Die Grüne Wertstromanalyse hilft, ökologische Verluste in Produktionsprozessen zu identifizieren und gezielt zu reduzieren. Sie erweitert die klassische Wertstromanalyse um Umweltaspekte wie Energieverbrauch, CO₂-Emissionen und Materialabfälle und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produktionsprozesse nachhaltig zu gestalten und sich auf zukünftige Anforderungen vorzubereiten. Erfahren Sie hier, worin der Unterschied zur klassischen Vorgehensweise liegt und warum sich ein Versuch lohnt!
Grüne Wertstromanalyse: Nachhaltigkeitsverluste gezielt erkennen und reduzieren
Die Wertstromanalyse ist ein bewährtes Werkzeug, um Prozesse entlang der Wertschöpfungskette effizienter zu gestalten. Durch die Erfassung von Zeitverlusten, Lagerbeständen und Prozessineffizienzen hilft sie, Verschwendungen zu identifizieren und Abläufe zu verbessern. Die Grüne Wertstromanalyse erweitert dieses Konzept und legt den Fokus auf die ökologischen Verluste eines Produktionssystems, wie den Verbrauch natürlicher Ressourcen, Energieeinsatz oder eines Product Carbon Footprint. Diese methodische Weiterentwicklung stellt Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt und ermöglicht eine fundierte Analyse der Umweltauswirkungen von Produktionsprozessen. Sie ist damit ein wertvolles Werkzeug, um industrielle Prozesse auf die Anforderungen einer nachhaltigen Produktion auszurichten.
Ablauf einer Grünen Wertstromanalyse
Eine Grüne Wertstromanalyse folgt im Grundaufbau der klassischen Wertstromanalyse, ergänzt jedoch jede Prozessphase um die ökologische Dimension. Im Folgenden ein Überblick über die typischen Schritte:
1. Definition des Untersuchungsbereichs und Festlegung von Zielgrößen
Zu Beginn wird der Prozessbereich definiert, den die Analyse abdecken soll. Zielgrößen orientieren sich an zentralen ökologischen Nachhaltigkeitskriterien: Energieverbrauch, CO₂-Emissionen, Materialeinsatz und Abfall. Die Zielsetzungen der Grünen Wertstromanalyse können dabei variieren, wie z. B. die Reduktion des Energieverbrauchs um einen bestimmten Prozentsatz oder die Verringerung des Materialabfalls in einzelnen Produktionsschritten.
2. Erhebung der Prozessdaten und Messung ökologischer Parameter
Im zweiten Schritt werden in jeder Prozessphase – vom Wareneingang bis zur Endmontage – Daten erhoben. Neben den klassischen Kenngrößen, wie Prozesszeit und Beständen, werden nun auch Umweltkennzahlen wie Energieverbrauch, CO₂-Emissionen im Scope 1-3, Materialverluste und Abfälle pro Prozessschritt dokumentiert. Einfache Messgeräte sowie Energiedaten- und Ressourcenmanagementsysteme unterstützen die Erfassung. Hier können auch indirekte Umweltauswirkungen dokumentiert werden, etwa durch Transportwege oder benötigte Verpackungsmaterialien.
3. Ökologische Verlustanalyse
Die Analyse fokussiert sich auf Verluste, die ökologisch belastend sind. Im Kontext der Nachhaltigkeit ergeben sich verschiedene Verlustarten, wie z. B.:
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- Energieverluste: Prozesse, die unnötig hohe Energieverbräuche verursachen, werden identifiziert, etwa durch veraltete Maschinen oder ineffiziente Produktionslayouts.
- Materialverluste: Es wird geprüft, wo Rohstoffe verschwendet oder Überproduktion entsteht, die nicht verwertet wird.
- Abfälle und Emissionen: Die Grüne Wertstromanalyse zeigt, wo Abfälle und Emissionen entstehen und wie diese reduziert werden können, z. B. durch umweltfreundlichere Verfahren oder eine verbesserte Abfalltrennung.
- Verluste durch fehlende Kreislaufwirtschaft: Wenn Produktionsmaterialien oder Abfälle nicht wiederverwendet oder recycelt werden, entstehen Verluste, die vermeidbar wären.
4. Entwicklung eines Grünen Soll-Zustands
Der nächste Schritt besteht darin, einen Zielwertstrom oder „Grünen Soll-Zustand“ zu entwerfen. Hierbei wird der Wertstrom so umgestaltet, dass die identifizierten ökologischen Verluste möglichst minimiert werden. Mögliche Maßnahmen umfassen:
- Einsatz energieeffizienter Technologien und Maschinen
- Verwendung nachhaltiger Materialien, die weniger Abfall oder Emissionen verursachen
- Einführung von Kreislaufwirtschaftsmodellen, bei denen Materialien in den Prozess zurückgeführt werden
- Klassische Lean-Ansätze zur Reduzierung von Verschwendung, bspw. SMED-Workshops
- Steigerung von Materialeffizienz durch Vermeidung von Qualitätsverlusten
5. Maßnahmenplanung und Umsetzung
Auf Basis des Grünen Soll-Zustands werden konkrete Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt. Dies könnte beispielsweise die Implementierung energieeffizienter Technologien, die Umstellung auf umweltfreundlichere Rohstoffe oder ein besseres Abfallmanagement umfassen. Diese Maßnahmen werden dann in einem konkreten Umsetzungsplan zusammengefasst und priorisiert.
6. Nachverfolgung und kontinuierliche Verbesserung
Die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen wird regelmäßig überprüft und die ökologische Performance gemessen. Die Grüne Wertstromanalyse ist damit ein dynamisches Werkzeug, das kontinuierlich auf neue Anforderungen oder Veränderungen reagieren kann.
Unterschied zur herkömmlichen Wertstromanalyse
Die Grüne Wertstromanalyse unterscheidet sich von der klassischen Wertstromanalyse vor allem in ihrem Fokus und den zu erfassenden Daten. Während die traditionelle Wertstromanalyse hauptsächlich auf Effizienz und Durchlaufzeit abzielt, liegt der Schwerpunkt der Grünen Wertstromanalyse auf der ökologischen Effizienz und der Minimierung von Umweltbelastungen. Sie untersucht gezielt:
- Umweltbezogene Verlustarten: Anstelle von Zeit- oder Lagerverlusten stehen hier Energie-, Material- und Emissionsverluste im Mittelpunkt.
- Erweiterte Messparameter: Neben den klassischen Produktionskennzahlen werden ökologische Kennzahlen wie CO₂-Emissionen, Materialverbrauch und Abfallvolumen systematisch erfasst.
- Ökologische Soll-Optimierung: Der Soll-Zustand zielt nicht nur auf Kosteneffizienz und Durchlaufzeiten ab, sondern optimiert den Produktionsprozess dahingehend, dass Ressourcen geschont, Emissionen verringert und Abfälle minimiert werden.
Diese Erweiterung des Wertstromdenkens hat auch strategische Vorteile: Die Grüne Wertstromanalyse unterstützt Unternehmen dabei, sich proaktiv auf zukünftige regulatorische Anforderungen einzustellen und ihre Nachhaltigkeitsziele messbar zu machen.
Fazit: Die Grüne Wertstromanalyse als Schlüssel-Methodik zur nachhaltigen Produktion
Die Grüne Wertstromanalyse ist ein leistungsstarkes Werkzeug, das die klassischen Effizienzziele der Wertstromanalyse um eine ökologische Dimension erweitert. Sie hilft Unternehmen, ökologisch relevante Verluste systematisch zu identifizieren und gezielt zu reduzieren. In einer Welt, in der nachhaltige Produktionsprozesse immer wichtiger werden, bietet sie einen praxisnahen Ansatz, um industrielle Abläufe ressourcenschonender und emissionsärmer zu gestalten. Durch die Integration in das Produktionssystem leisten Unternehmen einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz – und gewinnen zudem einen strategischen Vorteil in einer zunehmend auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Wirtschaft.
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