Make to Order (MTO)
Der englische Begriff Make to Order (MTO)* heißt übersetzt so viel wie Produktion auf Bestellung. Häufig verwendet man auch die Bezeichnung Build to Order (BTO), was im Grunde das Gleiche bedeutet. Die Waren werden erst dann produziert, wenn ein realer Auftrag vom Kunden vorliegt. Somit handelt es sich bei Make to Order (MTO) um die klassische Auftragsfertigung. Bei den Aufträgen handelt es sich in der Regel um Fertigungen nach Kundenwunsch. Demnach kann das Unternehmen die Produktion oder/und die Konfektionierung nicht vor der Erteilung des Auftrags oder vor der Mitteilung der erforderlichen Stückzahl planen. Make to Order (MTO) beschreibt demnach einen Ansatz, bei dem es notwendig ist, häufig benötigte Materialien, Komponenten und Hilfsstoffe zu lagern. Deren Weiterverarbeitung zu komplexen Waren erfolgt jedoch erst nach Eingang des Kundenauftrags. Das Dilemma besteht nun darin, dass sich bei massiver Verschiedenartigkeit der Bestellungen eine Lagerung von Komponenten und Vorprodukten ökonomisch nicht vertreten lässt.
Vorteile von Make to Order (MTO) für Hersteller:
- direkter, intensiver Kundenkontakt
- Weil der Kunde direkt beim Hersteller bestellt, erzielt dieser eine höhere Wertschöpfung.
- geringer Bedarf an Auffüllbeständen
- kurze Lagerverweilzeiten, niedrige Lagerkosten
- kein Preisverfall durch Ladenhüter
- schnelles Reagieren auf geänderte Marktbedürfnisse möglich
Vorteile von Make to Order (MTO) für Kunden:
- keine Bestellung von Massenware
- individuelle Ware nach Wunsch
- Einzel- und Einbauteile entsprechen stets dem neuesten Stand der Technik.
- direkter, intensiver Kontakt zum Hersteller
Nachteile von Make to Order (MTO):
- Leerkapazitäten verursachen hohe Fixkosten
- schwankende Auslastung, schwierige Planung von Kapazitäten
- Einkaufsrabatte, saisonale Tiefpreise o. ä. lassen sich nicht nutzen, deshalb höhere Beschaffungskosten
- Weil keine großvolumige Vorratshaltung erfolgt, muss der Kunde längere Lieferzeiten in Kauf nehmen.
Bildquelle: https://www.tredence.com/blog/defining-mto-and-mts-production-strategy-and-its-implementation/
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Andreas Syska
Die Faszination für Produktion begleitet mich mein gesamtes Berufsleben. Nach Maschinenbaustudium und Promotion an der RWTH Aachen war ich bei der Robert Bosch GmbH tätig, zuletzt als Produktionsleiter. Gegenwärtig bin ich Professor für Produktionsmanagement an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach und gebe meinen Studenten und Industriepartnern ein größtmögliches Stück dieser...
Christoph Veitlbauer
Im Laufe meiner Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter der NeoLog GmbH konnte ich mein Wissen in Themengebieten wie Ergonomie, Arbeitssicherheit, ESD; CE und Lean weiter ausbauen. Heute unterstütze ich, als studierter Ergonomie Spezialist, die Kunden der NeoLog GmbH mit den Werkzeugen der LEPO-Beratung bei der Weiterentwicklung der internen Prozesse im Bereich Materialfluss und...
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