Die Phasen von Six Sigma – Ein Leitfaden zur Prozessoptimierung

Die Phasen von Six Sigma – Ein Leitfaden zur Prozessoptimierung

Six Sigma ist weit mehr als nur eine Sammlung von Tools und Techniken. Es ist eine strukturierte Methodik, die Unternehmen dabei hilft, Prozesse zu verbessern, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Doch was genau verbirgt sich hinter Six Sigma, und wie funktioniert der Ansatz?

12. März 2025 um 04:30 Uhr von European Six Sigma Club Deutschland e. V.
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Was ist Six Sigma?

In den 1980er Jahren wurde Six Sigma von Motorola entwickelt und hat sich seither in vielen Branchen etabliert. Ziel der Methode ist es, Prozessfehler zu reduzieren und eine gleichbleibend hohe Qualität sicherzustellen. Aber auch Prozesskostensenkung und Verkürzungen von Bearbeitungszeiten können mit dem Vorgehen erreicht werden.  Der Begriff "Six Sigma" leitet sich von der statistischen Standardabweichung ‚Sigma‘ ab und beschreibt ein Qualitätsniveau, bei dem nur 3,4 Fehler pro Million Möglichkeiten auftreten.

Six Sigma zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Datengetriebenheit: Entscheidungen basieren auf sorgfältiger Datenerhebung und -analyse.
Kundenorientierung: Die Verbesserung der Kundenzufriedenheit steht im Mittelpunkt.
Systematisches Vorgehen: Der DMAIC-Zyklus bietet eine klare Struktur für die Problemlösung.
 

Die fünf Phasen des DMAIC-Zyklus

Der DMAIC-Zyklus ist das Herzstück der Six Sigma Methode. Jede Phase ist darauf ausgelegt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen und den Prozess schrittweise zu optimieren.

1. Define – Problem definieren

In der ersten Phase wird das Problem klar definiert. Dazu gehören:

Festlegung des Projektziels.
Identifikation der wichtigsten Kundenanforderungen (Voice of the Customer).
Erstellung eines Projektauftrags mit klaren Verantwortlichkeiten.


2. Measure – Daten messen

Im zweiten Schritt wird der Ist-Zustand des Prozesses analysiert. Dabei werden relevante Daten erhoben und die aktuelle Prozessleistung bewertet.

Wichtige Schritte:

Auswahl der relevanten Messgrößen (z. B. Fehlerquote, Zykluszeit).
Bewertung der Messsysteme auf Genauigkeit und Zuverlässigkeit.
Ermittlung eines aktuellen Ist-Niveaus als Basiswert für den Prozess.


3. Analyze – Ursachen analysieren

In der Analysephase werden die Hauptursachen für das Problem identifiziert. Hier kommen statistische Methoden und Analysetools wie Ursache-Wirkungs-Diagramme oder Hypothesentests zum Einsatz.

Fragen, die beantwortet werden:

Welche Faktoren beeinflussen die Prozessleistung?
Welche Ursachen sind kritisch für die Fehlerentstehung?


4. Improve – Lösungen entwickeln und implementieren

Nachdem die Ursachen bekannt sind, werden Verbesserungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. Ziel ist es, die Prozessleistung zu steigern und die Fehlerquote zu senken.

Wichtige Aspekte:

Brainstorming von Lösungsideen und Auswahl priorisierter Maßnahmen.
Durchführung von Pilotprojekten zur Validierung der Maßnahmen.
Umsetzung der Verbesserungen auf breiter Basis.


5. Control – Verbesserungen nachhaltig sichern

In der letzten Phase wird sichergestellt, dass die Verbesserungen dauerhaft Bestand haben. Dazu gehören:

Entwicklung von Kontrollplänen.
Schulung der Mitarbeiter.
Überwachung der Prozessleistung mithilfe von Kennzahlen und Kontrollcharts.
 

Warum ist Six Sigma so effektiv?

Die Six Sigma Methode bietet eine strukturierte und disziplinierte Herangehensweise. Durch die Kombination von Datenanalyse, bewährten Tools und der Einbindung aller Beteiligten entstehen nachhaltige Ergebnisse.

Mit Six Sigma Projekten können verschiedene Erfolge erzielt werden. Beispielsweise können Kosten durch Ausschussreduzierung gesenkt werden, die Kundenzufriedenheit kann gesteigert werden und die Produktivität kann erhöht werden.

Fazit: Six Sigma als Schlüssel zur Prozessoptimierung

Die Phasen des DMAIC-Zyklus machen deutlich, warum Six Sigma in der Welt der Prozessoptimierung so geschätzt wird. Es bietet eine klare Struktur, die es Unternehmen ermöglicht, Probleme gezielt zu lösen und dauerhafte Verbesserungen zu erzielen.

Egal, ob Sie Six Sigma gerade erst entdecken oder schon erste Erfahrungen gesammelt haben – die Methode bleibt ein unverzichtbares Werkzeug für jede Organisation, die kontinuierlich besser werden möchte.



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