Produktive Gesellschaft: Wie der technologische Wandel unsere Gesellschaft herausfordert

Produktive Gesellschaft: Wie der technologische Wandel unsere Gesellschaft herausfordert

Der technologische Wandel wird die gesellschaftlichen Strukturen drastisch verändern. Auf der einen Seite ermöglicht er den ständigen Zugang zu globalem Wissen, auf der anderen Seite schwindet die Privatsphäre. Künstliche Intelligenz übernimmt einen Großteil der Arbeit. Bedeutet dies mehr Freiheit für das Individuum oder werden wir abhängig sein von einer intransparenten Entscheidungsinstanz?

#ChannelS
Podcast, 12. September 2024 um 08:00 Uhr in ChannelS von Prof. Dr. Andreas Syska
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Auch werden sich die Art des Arbeitens und Wirtschaftens dramatisch verändern. Wird dies unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität verbessern oder uns überfordern? Werden wir den gestiegenen Bedarf an Rohstoffen und an Energie klug bewältigen oder werden wir heftige Verteilungskämpfe haben? Werden wir dies als Chance nutzen, ein Wirtschaftssystem aufzubauen, das allen Menschen nützt und den Planeten schützt oder werden Ungleichheit der Chancen und Raubbau am Planeten so groß sein, wie nie? 

Die gegenwärtige Gesellschaft ist hochproduktiv, was jedoch eher zur Beschleunigung als zur Entschleunigung führt. 

Die Menschen verfügen über mehr Freizeit. Doch ist das wirklich ideal? Es besteht die Gefahr, dass sie auf dumme Gedanken kommen. Die erhöhte Produktivität hat den demographischen Wandel bewältigt. Mitarbeiter können den Produktivitätsgewinn wahlweise in Geld oder Zeit umwandeln. Die Erwerbsarbeitszeit ist drastisch reduziert, und Care-Arbeit erhält die gleiche gesellschaftliche Wertschätzung wie Erwerbsarbeit.

Die dystopische Perspektive zeigt, dass durch die erhöhte Produktivität viele Menschen ohne Beschäftigung sind. Das Sozialsystem droht zusammenzubrechen. Unruhen und Bürgerkriege könnten an der Tagesordnung sein. 

Die Lösung könnte darin liegen, das Sozialsystem nicht über menschliche Arbeit, sondern über maschinelle Arbeit und Ressourcenverzehr zu finanzieren. Nicht der wirtschaftlich Erfolgreiche wird besteuert, sondern der Rücksichtslose. Dies könnte der Menschheit verdeutlichen, dass die Erde „eine Rechnung stellt“.

Es bedarf innovativer Ansätze, um die Vorteile der Produktivität gerecht zu verteilen und soziale Stabilität zu gewährleisten. Die Herausforderung liegt darin, eine Balance zwischen technologischer Effizienz und menschlicher Teilhabe zu finden. Eine nachhaltige und gerechte Zukunft erfordert ein Umdenken in der sozialen und wirtschaftlichen Struktur.

Darüber möchte ich mit Ihnen auf der Position2050 reden – am 6. und am 7. November 2024 in Mannheim. 



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