Nicht mein Problem ... Folge 166
oder ... "Dandum semper est tempus: veritatem dies aperit! (Cicero)"
Über Dr. h.c. Any Nemo, den CEO des weltgrößten Unternehmens WMIA Incorporated wird viel geschrieben und man könnte sich fragen, welchen Eindruck das, was andere über die Geschäfte von WMIA sagen, auf Dr. Nemo macht. Immerhin ist er jemand, der an der Spitze dieses Unternehmens steht. Kurzum, man könnte erwarten, dass das Feedback anderer zumindest beachtet, wenn nicht sogar ernst genommen wird ...
Dabei geht es – wenn man denn schon hinhören muss - in der Regel wohl nicht um Selbsterkenntnis bei den Großen dieser Welt, sondern es geht darum - salopp gesagt - sich von dem, was auch immer gesagt wird, keine Schramme am Erscheinungsbild zu holen. Aber vielleicht greifen wir ja vor?!?
Schaun wir mal, wie es darum bei Dr. Nemo bestellt ist.
Es ist wie Weihnachten, so sagt man, wenn alles rund läuft. Stimmt und insbesondere gilt das für den Umsatz in der Weihnachtszeit!
Allerdings mischt sich hier ein Wermutstropfen ein, denn eine Zeitung schreibt gerade: "Es gibt in der Welt von WMIA, in der von ihr beherrschten Konsumwelt um Weihnachten keine Wunschzettel mehr. Stattdessen gibt es nur noch Apps, in die man Wünsche an einen Algorithmus tippen kann und schlimmer noch, es gibt keinen Weihnachtsmann mehr … stattdessen kommt ein Zusteller - meist ohne langen weißen Bart - in Eile an die Tür, er kommt ohne Schlitten, ohne Rentiere … dem Weihnachten ist die Seele gestohlen worden."
Nemo legt die Zeitung weg, nimmt eine Marzipankartoffel und meint genüsslich kauend: "Es gibt ja auch keinen Schnee mehr zu Weihnachten, keine weiße Weihnacht, es sind eben andere Zeiten."
Man sitzt im Vorstandsbüro. Nemo, Elvira, der Mönch Andrea und Umbra, der Olivenbauer. Umbra hat eine selbst geschnitzte Krippe mitgebracht und sie liebevoll im Vorstandsbüro aufgebaut.
Andrea: "Weihnachten ist ein Konsumfest geworden, WMIA hat Weihnachten die Seele genommen!"
Nemo: "Ist nicht mein Problem! Ich bin Kaufmann und kein Pfarrer!"
Interviewer: "Mmmh …!"
Andrea: "Aber WMIA hat Weihnachten doch dazu gemacht, was es heute ist."
Nemo: "Die Menschen sind frei in ihrer Entscheidung. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, aus Weihnachten zu machen, was sie wollen."
Andrea: "Die Menschen wissen, was sie wollen?"
Nemo: "Na ja, viele wissen es nicht, jedenfalls nicht konkret, aber sie sind fest entschlossen, es zu bekommen."
Elvira: "Ich möchte Frieden zu Weihnachten ..."
Nemo: "Dann man zu, mal sehen, was wird, allerdings auch das ist nicht mein Problem."
Andrea: "Was meinst Du mit "Ist nicht mein Problem"?"
Nemo: "Wenn man versucht, über alles nachzudenken, hat man verloren. Das ist meine Strategie!"
Umbra zündet an der Krippe ein paar kleine Kerzen an.
Umbra: "Damals, als wir Kinder waren, das war doch wunderbar … das Christkind und wie Du damals im Weihnachtschor gesungen hast …"
Nemo: "Ich bin immer noch gläubig. Jeden Tag werfe ich ein paar Goldmünzen gen Himmel zum Herrgott als Dankeschön und jedes Mal schickt er sie mir zurück. Herrlich …!"
… und muss zum nächsten Termin.
Elvira zum Interviewer: "Glaubst Du noch an den Weihnachtsmann?"
Interviewer: "Klar doch. Kein Problem!"
An dieser Stelle nach dem 'Warum' zu fragen, dazu ist Elvira zu klug. Sind doch die schönsten Dinge des Lebens eigentlich nicht zu hinterfragen.
Was es bei WMIA zu Weihnachten geben wird, das erfahren wir - wie immer - am nächsten Dienstag ...
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