
Morgen ist ein neuer Tag ☼ ... Folge 138
oder ... "Possum, sed nolo!"
Auch für die Mächtigen dieser Welt geht ein Tag zu Ende. Die Sonne versinkt im errötenden Meer, die Wogen glätten sich und es kehrt Ruhe ein. Die Geschichten des Tages sind erzählt und im Glas mit rotem Wein verlieren sich Gedanken.
Es ist Abend im Vorstandsbüro von WMIA Incorporated. Dr. Nemo und seine bezaubernde Assistentin Elvira, sitzen noch eine kleine Weile zusammen.

Elvira trägt übrigens ein hellblaues Seidenkleid mit einem Tropfen-Dekolleté, das zu beschreiben hier nicht unbedingt (her) passt. Die braunen Ledersessel, die schon zu Zeiten des Vaters von Dr. Nemo dort standen, sind ein schöner Ruhepunkt.
Elvira: „Morgen ist ein neuer Tag, lieber Nemo!“
Dies weltberühmte Zitat, mit dem der Roman „Vom Winde verweht“ schließt, passt ganz gut, denkt sie. Immerhin war es ziemlich stürmisch heute im Vorstand.
Nemo: „Du kleine Romantikerin … Morgen ist ein Tag wie jeder andere, hoffentlich ist es nicht ein neuer Tag!“
Elvira: „Gebiert sich das Leben nicht jeden Tag neu, ist nicht jeder Tag zumindest eine Chance für Erneuerung?“
„Typisch weiblich!“, denkt Nemo.
Elvira kann wohl Gedanken lesen.
Elvira: „Ihr Männer denkt in festen Strukturen und wehe irgendetwas oder irgendjemand stört die heilige Ordnung.“
Nemo: „Was meinst Du mit heiliger Ordnung?“
Elvira: „Na, die geistige Eisenbahnschiene, auf der du läufst. Da ist jeder Tag so wie jeder andere und die Zukunft ist die Verlängerung des Gestern.“
Nemo räuspert sich … Dann setzt er ein Gesicht auf, das diplomatisch ausgedrückt zum Beispiel einem Manne stehen würde, der sich Erzieher nennt und nicht Vater. Wollte man das noch weiter beschreiben, dann fiele einem die Ehrfurcht ein, in welche die Kathedralen der Macht den Betrachter zwingen, die in Stein das verkörpern, was man die Ewigkeit nennt oder um es banal zu sagen:
„Das Denken ist in Stein gehauen.“
Nemo: „Meine liebe Elvira …“, das ist übrigens die Ansprache, die alte Herren gern gebrauchen, wenn sie die Jugend, die sie nicht mehr haben, verwischen wollen … also weiter im Text: „Meine liebe Elvira, das Neue, das gibt es nicht.“
Elvira: „Du meinst, das nicht sein kann, was nicht sein darf?“
Elvira weiß im Moment nicht, ob sie nun lachen, weinen oder lauthals protestieren soll.
Elvira: „Wenn das denn so ist, wer bestimmt denn, was sein darf?“
Die gute Flasche Wein, sie neigt sich dem Ende zu.
Nemo: „Ich hol mal eine neue …!“
Elvira: „Mehr fällt Dir zum Thema nicht ein?“
Elvira hat dem Interviewer übrigens von diesem Gespräch berichtet und an dieser Stelle hatte er vollstes Verständnis für Nemo … jedenfalls was die Versorgung mit Rotwein am Abend betrifft … aber wir schweifen ab.
Nemo setzt sich, öffnet die Flasche mit dem Barbera Superiore, den er exklusiv von einem Winzer im Piemont bezieht …
Und nachdem er die kristallenen Gläser gefüllt hat, meint er: „Elvira, mein Job ist es, die Dinge hier zusammenzuhalten.“
Elvira: „Ja gut, verstanden. Du stehst an der Spitze eines Kegels und ich glaube, Du vergisst, dass dessen Boden das All ist, das Lebendige, das Neue, das sich jeden Tag gebiert.“
Nemo: „Ich werde mal darüber nachdenken.“
Elvira: „Alles Denken ist zurechtmachen, mein Herr!“
Elvira ist nicht ohne. So schön wie sie ist, so klar ist ihr Verstand und sie persifliert sogar den alten Herrn.
Auf jeden Fall gibt es neuen Wein und der sollte so sein, wie vom letzten Jahr, so würde Nemo wohl sagen … Aber das ist natürlich nur eine Unterstellung.
Wie es weitergeht mit WMIA Incorporated … ob und was es nicht doch Neues gibt, erfahren wir wie immer nächsten Dienstag ...
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