19. Episode

19. Episode

Mit klarem Kopf und neuen Methoden an Personalprobleme

#leantransformation
Podcast, 28. Juni 2019 um 15:20 Uhr in LeanTransformation


Eine Nacht und weitere Überlegungen helfen Frank Weissenegger, nicht länger empört über das Verhalten eines Franz Großmanns zu sein. Versperren doch Empörung und Enttäuschung nur den Blick auf eine objektive Bewertung der Interessenlagen.

Und Weissenegger möchte die jetzige Situation doch möglichst nüchtern erörtern.

Zum einen mit Bernd Krauss, von dem er weiß, dass er sich aus der Vergangenheit heraus an Großmann gebunden und nicht wie sein Vater Ernst mit diesem verbunden fühlt. Daher hat Weissenegger zum anderen auch Ernst Krauss gebeten, ebenfalls am heutigen Gespräch teilzunehmen.
Frank Weissenegger berichtet zunächst kurz über die ersten, bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der internen Prozessabläufe, bevor er den Gesprächsverlauf und damit Großmanns Reaktion (siehe Episode 18 ) in Bezug auf diese vorbringt.
Weissenegger erläutert aber auch, was diese Veränderungen für alle Mitarbeiter des Unternehmens bedeutet.
Dass eine Definition von Prozessen das eine ist. Die Umsetzung dieser aber ohne die Unterstützung aller Mitarbeiter und deren Erfahrungen nicht gelingen kann. Und es dazu nicht zusammen passt, von Mitarbeitern dieses selbständige Engagement zu erwarten, aber gleichzeitig keine Veränderung in der Unternehmenskultur anzustreben und diese zu leben.

„Ihr seht, wie wichtig für die Funktionsweise eines Unternehmens die Unternehmenskultur und die Persönlichkeitsstrukturen sind. Wir sind auf dem besten Wege unsere Prozesse in den Griff zu bekommen. Und es gelingt uns auch, dass unsere Mitarbeiter bis zur mittleren Unternehmensebene ein Verständnis für die Verbesserung unserer Abläufe entwickeln. Wir brauchen aber Mitarbeitende, die sich nicht nur auf ihren Aufgabenbereich konzentrieren, sondern ihren Blick auch auf die Schnittstellen zu anderen Abteilungen richten. Gerade die Mitarbeiter, die das Unternehmen maßgeblich tragen, müssen in der Lage sein, das zu verstehen und anzuwenden. Und mobilisiert werden, dabei mitmachen zu wollen!", fasst Frank Weissenegger das Ergebnis zusammen.

Nachdenklich blickt der Alte zu seinem Sohn hinüber. Beginnt er doch zu verstehen, welch eine enorme Herausforderung die Übernahme der Geschäftsführung für Ihn gewesen sein muss… Aber Ernst Krauss fragt sich auch, wie man jetzt solche Gedanken an Mitarbeiter wie einen Franz Großmann herantragen und durchgängig in das Unternehmen hinein bringen kann, denn die Zeit drängt.

Dessen ist sich Frank Weissenegger bewusst. Er weiß aber auch, dass man Einsicht nur schwer nachhaltig ausschließlich über Worte vermitteln kann. Hatte er doch gerade auch gerade zu Beginn bei GE IS eine vergleichbare und dringliche Situation vorgefunden und umgehend mit externer Hilfe eine Qualifizierungsoffensive für die Mitarbeitenden eingeleitet. Beginnend mit einer Qualifizierungs-maßnahme der besonderen Art, einer Unternehmenssimulation, welche sich „Fabrik im Seminarraum (FiS)" nennt.
Interessiert aber auch mit fragenden Blicken sehen Ernst und Bernd Krauss Weissenegger an.

Und Weissenegger erläutert, dass in dieser Unternehmenssimulation verschiedene Rollen vom Kunden bis hin zum Lieferanten im Rahmen der Fertigung von CEE-Stecker und Steckdosen übernommen werden. Und somit Prozessketten und auftauchende Probleme an den Schnittstellen am eigenen Tun erlebbar und damit begreifbar werden. Auch dass er selbst bereits als Teilnehmer an der Fabrik im Seminarraum erleben konnte, wie schnell alle anwesenden Teilnehmer - ihre alltäglichen Berufsrollen ablegend - von dem „gespielten" Unternehmenssystem vereinnahmt werden und sehr ernst und authentisch in ihre neue Berufsrolle eintauchen. Und damit für die Ablaufgestaltung der gesamten Unternehmensprozesse in die Verantwortung treten. Dass die Möglichkeit, dort den gesamten Unternehmensprozess entscheidend beeinflussen zu können, jeden Teilnehmer auch für den eigenen Berufsalltag mobilisiert und begeistert.

Ernst Krauss wird hellhörig, aber auch ein Krauss Junior. Zügig kommen sie gemeinsam zur Entscheidung, dass Frank Weissenegger die Fabrik im Seminarraum mit ihrem neuen Ansatz schnellstmöglich für die Krauss GmbH & Co. KG organisieren soll. Wissend, dass die Krauss GmbH & Co. KG jetzt alle Möglichkeiten umgehend ausschöpfen muss ...



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