Das Warum ist doch das Allerletzte – nicht bloß im Training Within Industry

Das Warum ist doch das Allerletzte – nicht bloß im Training Within Industry

Zugegeben, der Titel und seine Doppeldeutigkeit sollten Neugier wecken und Leser anlocken ;-)

Im Lean Management und vielen anderen Bereichen ist das Warum unerlässlich. Es rangiert jedoch nicht an erster Stelle, sondern folgt dem Was und dem Wie und steht deshalb am Schluss. Dies mindert keineswegs seine Bedeutung.

Die Job Instruction Methodik des Training Within Industry zeigt dies klar auf. Hier wird das Warum nach dem Schlüsselaspekt (dem Wie) eines wichtigen Schrittes (dem Was) an letzter Stelle erwähnt.

16. Mai 2024 um 04:30 Uhr von Götz Müller
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Ohne vorherige Nennung des Bezugs würde das Warum ins Leere laufen.

Skeptisch? Lassen Sie uns ein Experiment wagen. Ein Warum kann als Ursache oder Begründung gesehen werden. Doch ohne vorherige Erwähnung des Sachverhalts, kann weder Ursache noch Begründung bestehen.

Es ist also praktisch unmöglich, ein Warum ohne Bezugspunkt zu nennen, und die Effektivität würde verloren gehen, sollte danach noch etwas folgen.

Mathematisch lässt sich für diese These kein Beweis erbringen. Es handelt sich eher um eine axiomatische Aussage, die auf einem Zirkelschluss basiert.

„Wie man an die Wirklichkeit herangeht, ist für das ausschlaggebend, was man finden kann.“ – Paul Watzlawik

Diese Frage könnte die Positionierung des Warums als Letztes in Frage stellen, denn es folgt noch etwas. Auf einer Meta-Ebene mag dies allgemeingültig sein, doch es folgt dennoch.

Aufgrund der Meta-Ebene könnte man die Frage voranstellen, zumindest bevor man über ein spezifisches Warum nachdenkt.

Die Entwickler der Job Instruction Methode aus dem Training Within Industry haben wahrscheinlich ähnlich gedacht. Die Sinnfrage des Warums (und seine Positionierung) lässt sich auf einer anderen Ebene betrachten. Diese „andere“ Ebene benötigt jedoch wiederum einen Bezug zu dem „einen“.

Verwirrung im Kopf? Bei mir definitiv!

Das Gute an den Job Instructions ist, dass sie funktionieren, ohne dass man sich in Gedanken verstrickt (es sei denn, man versucht, eine über 80 Jahre alte Methode zu verbessern). Man könnte sie fast mit der Schwerkraft vergleichen, die unabhängig von unserem Verständnis oder Glauben wirkt.

Falls ich Sie noch nicht ganz verloren habe, können Sie hier weitere Informationen über Training Within Industry erhalten, einschließlich des Warums und seines Nutzens (Vorsicht, es könnten Kaufangebote enthalten sein ;-)

Auf der LeanBase finden Sie auch noch Informationen über Training Within Industry, bspw. in diesem Interview mit Jeff Liker, in dem er gleich zu Beginn dessen Bedeutung für die Entstehung des Toyota Produktionssystems heraushebt. Oder in diesem Beitrag über TWI als Wurzel des Lean Managements.

Frage: Welche Erfahrungen haben Sie mit der Warum-Frage gemacht? Wie ordnen Sie die Warum-Frage ein? Welche Bedeutung messen Sie ihr bei?

Für die schnelleren Leser als Hörer gibt es auch ein Transkript des Videos.



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