Shopfloor-Management | Wir müssen reden.
Braucht es noch einen Artikel zu Shopfloor-Management? Immer öfter beobachten wir, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit braucht, da die Unternehmen es nicht ganzheitlich umgesetzt haben. Dieser Artikel und unsere weiterführende Checkliste soll unseren Einblick beleuchten.
Das Shopfloor-Management ist das Rückgrat vieler Produktionsunternehmen, und doch birgt es zahlreiche Herausforderungen. Diese werden oft unterschätzt, insbesondere wenn es darum geht, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Anhand einer detaillierten Checkliste lassen sich die Kernprobleme identifizieren, die Unternehmen davon abhalten, ihre Effizienz und Effektivität voll auszuschöpfen. Im Folgenden werden die wichtigsten Herausforderungen näher beleuchtet.
1. Transparente und messbare Kennzahlen
Eine der größten Herausforderungen im Shopfloor-Management ist die Erstellung und Nachverfolgung von Kennzahlen. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, Abweichungen in der Overall Equipment Effectiveness (OEE) bis auf Arbeitsplatzebene zu klären. Dies führt zu einer unvollständigen Analyse von Produktionsverlusten und ineffizienten Prozessen. Um dies zu überwinden, müssen Unternehmen in der Lage sein, detaillierte Kennzahlenbäume zu erstellen, die messbare Zusammenhänge abbilden und Abweichungen genau aufzeigen.
2. Fokus auf Verluste durch Lean-Management
Lean-Management zielt darauf ab, Verluste zu minimieren und Prozesse zu optimieren. Eine häufige Herausforderung ist es, klare Ziele für Rüstvorgänge, Qualitätsverluste und Störungen festzulegen und diese konsequent zu verfolgen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie diese Verluste nicht nur identifizieren, sondern auch mit spezifischen Zielsetzungen hinterlegen und aktiv darauf hinarbeiten, diese zu minimieren.
3. Verantwortung und Messbarkeit durch RACI-Matrix
Die Einführung einer RACI-Matrix (Responsible, Accountable, Consulted, Informed) kann dazu beitragen, Verantwortlichkeiten klar zu definieren und sicherzustellen, dass jeder Mitarbeiter seine Rolle im Hinblick auf die Unternehmenskennzahlen versteht. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden und Führungskräfte ihren messbaren Einfluss auf die wichtigen Kennzahlen des Unternehmens kennen und entsprechend handeln.
4. Effektive Steuerungsstrukturen
Eine effektive Steuerung der Produktionsprozesse erfordert eine klare Trennung der verschiedenen Zeithorizonte in Besprechungen und Steuerkreisen. Oftmals neigen Unternehmen dazu, in Meetings „alles zu besprechen“, anstatt sich auf die wesentlichen Punkte zu konzentrieren. Dies führt zu ineffizienten Besprechungen und einem Verlust des Fokus. Eine klar strukturierte Steuerungsstruktur kann dabei helfen, die relevanten Themen zum richtigen Zeitpunkt zu adressieren und unnötige Diskussionen zu vermeiden.
5. Visualisierung von Kennzahlen
Die richtige Interpretation von Kennzahlen ist ohne eine angemessene Visualisierung kaum möglich. In vielen Fällen fehlen jedoch geeignete Darstellungen, die zeitliche Verläufe, Monatsvergleiche oder Trendanalysen sichtbar machen. Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass in Meetings die relevanten Daten visuell ansprechend und verständlich aufbereitet werden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
6. Nachverfolgung von Maßnahmen
Eine der größten Herausforderungen in der täglichen Arbeit ist die konsequente Nachverfolgung von Maßnahmen und deren Ergebnissen. Oft werden in Besprechungen Maßnahmen beschlossen, die jedoch später nicht oder nur unzureichend umgesetzt werden. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Organisation nicht nur gut darin ist, Maßnahmen zu besprechen, sondern diese auch tatsächlich und nachhaltig umzusetzen.
7. Effektivität und Effizienz in Meetings
Effektive Meetings sind das A und O für ein funktionierendes Shopfloor-Management. Die Herausforderung besteht darin, aus jedem Meeting mit der Gewissheit herauszugehen, dass alle offenen Punkte geklärt sind und keine Unklarheiten bestehen. Ebenso wichtig ist die Effizienz, die sich durch eine gute Vorbereitung, eine klare Agenda und die Einhaltung von Disziplin in den Meetings auszeichnet. Hier müssen Unternehmen oft nachbessern, um den maximalen Nutzen aus ihren Besprechungen zu ziehen.
Dieses Schaubild zeigt den Fokus unseres Ansatzes im Umfeld einer exzellenten Steuerungsstruktur. Diese kann nur funktionieren, wenn alle Elemente im Ziel erarbeitet, implementiert und konsequent reflektiert werden.
Sie haben Fragen oder wollen sich zu der Checkliste einmal austauschen? Kontaktieren Sie mich gern!
Weitere Inhalte
Kennst Du schon LeanAroundTheClock?
-
größtes LeanEvent im deutschsprachigen Raum
-
Szenetreffen der deutschsprachigen LEANcommunity
-
ohne Namensschild und Hierarchie – come as you are
Weitere Inhalte auf LeanPublishing
Shopfloor Management Impuls-Serie Folge 2: Der beste Weg von KPIs zu KVP
Die Auswahl und das Managen von Kennzahlen (KPI) sind essenziell für ein wirkungsvolles Shopfloor Management (SFM). Der Unterschied zwischen einem statischen Kennzahlenboard und einem aktiven …
Wie VEGA mit Scable Shopfloor Management einführte
VEGA bietet Füllstand- und Druckmesstechnik für die Prozessindustrie. Seit über 60 Jahren produziert das Unternehmen Lösungen für anspruchsvolle Messaufgaben. Diese werden in vielen Anlagen und …
Sustainable Development Goals (SDGs) im Lean Management
Unternehmen berühren mit allem was sie tun immer auch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen: die Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Für ein nachhaltiges Lean Management kann es …
Lean als Katalysator für ökologische Nachhaltigkeit.
In diesem Artikel wird aufgezeigt, wie Lean Management und Nachhaltigkeit effektiv miteinander kombiniert werden können, um sowohl Effizienzgewinne als auch ökologische Vorteile zu erzielen. …
Kommentare
Bisher hat niemand einen Kommentar hinterlassen.
Kommentar schreiben
Melde Dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.
Teilen