50. Episode

50. Episode

Es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.
(Johann Wolfgang von Goethe)

#leantransformation
Podcast, am 04. 01. 2019 in LeanTransformation


1. Betriebsversammlung 2013, Teil 1

Voller Elan betritt Ernst Krauss das Firmengelände seiner Krauss GmbH & Co. KG. Heute würde es eine Betriebsversammlung geben, jedoch ganz anderer Art, als all die Jahre zuvor. Er selbst hatte sich gefreut, dass sein Sohn Bernd ihn gebeten hat, an dieser teilzunehmen und die Versammlung zu eröffnen. So würde auch er selbst sich ein umfassenden Eindruck über weitere Veränderungen der letzten Wochen und Monate machen können und sehen, wie seine Mannschaft dies alles bewältigt.

Krauss Senior ist früh, denn die Gelegenheit, einen kurzen Rundgang durch seine Produktion zu machen, wollte er sich nicht entgehen lassen. Und dabei vielleicht ein wenig mit Jakob Jandl reden, der sich doch die vielen zurückliegenden Jahre ebenfalls um die kleinen und großen Belange der Mitarbeiter gekümmert hat. Ein wenig wehmütig ist er jedoch schon, als er Jandl in Großmanns ehemaligem Büro mit zwei Mitarbeiter der Montage reden sieht. Dort hatten Franz und er so manche Stunde verbracht, um über Konstruktionen zu neuen Pumpentypen zu diskutieren.

Frank Weissenegger und Krauss Junior koordinieren derweil die letzten Feinheiten, als Krauss Senior den Versammlungsraum betritt. Der Saal beginnt sich bereits zu füllen. Und Krauss Senior blickt in überwiegend erwartungsvolle Gesichter, als auch der letzte Platz besetzt ist.

Ernst Krauss eröffnet die Versammlung, indem er sich zunächst bei seinen Mitarbeitern für die zahlreiche Teilnahme und die langen Jahre bedankt, in denen sie ihre Arbeitskraft der Krauss GmbH & Co. KG zur Verfügung gestellt und somit zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben. Und verleiht darüber hinaus seiner Hoffnung Ausdruck, dass sie dies auch mit all den Veränderungen, die gerade eine neue Führung mit sich bringt, weiterhin tun werden.

 Auch Frank Weissenegger begrüßt alle Anwesenden mit persönlichen Dankesworten für das in ihn gesetzte Vertrauen, die Krauss GmbH & Co. KG mit ihm und Bernd Krauss an der Spitze bei ihren Zielsetzungen für das Unternehmen und damit die sich daraus ergebenden, internen Aktivitäten und Maßnahmen zu unterstützen.

Weissenegger unterstreicht dazu, dass in vielen kleinen Schritten schon so manches erreicht worden ist. Und gerade auch eine Qualifizierung der besonderen und praxisnahen Art mit der Fabrik im Seminarraum es einigen ermöglicht hat, die Krauss GmbH & Co. KG und damit ihr Arbeitsumfeld mit anderen Augen zu betrachten (siehe Episoden 21 – 23). Erste Maßnahmen zu ergreifen, über den Tellerrand hinauszusehen und auch die Prozesse in anderen Abteilungen nicht zu vernachlässigen. In verschiedenen Projekten Verantwortung zu übernehmen und Neuland zu betreten, um bisherige Arbeitsabläufe gemeinsam und abteilungsübergreifend zu hinterfragen und diese – wenn nötig - zu verändern. Was jedoch zwingend ein funktionierendes Informations- und Kommunikationssystem über alle Arbeitsebenen voraussetzt, um alle Beteiligten umfänglich über die Veränderungen zu informieren und mit einzubeziehen.

Zusätzlich verweist Weissenegger auf die Ergebnisse der verschiedenen Maßnahmen und Projekte, welche als Grundlage die Einführung der neuen SCM-Struktur unter Peter Baumgartner und seinem Team enorm erleichtert hat.

Doch empfinden sowohl Bernd Krauss als auch er selbst es dazu jetzt als umgehend notwendig, die Mitarbeiter bei der Umsetzung dieser Struktur mit zusätzlicher, externer Hilfe zu unterstützen. Wozu sie bereits in der vergangenen Woche mit einem Qualifizierungsanbieter ein Konzept mit so genannten Lerngängen entwickelt haben.

Diese Lerngänge sollen in einem Zeitraum von sechs Monaten hier intern bei der Krauss GmbH durchgeführt werden und es so dem Teilnehmer ermöglichen, einen individuellen und praxisorientierten Leitfaden mit dem Referenten für ihre Arbeit zu erarbeiten (siehe Episode 49).
Da ein Unternehmen letztendlich nur so erfolgreich sein kann, so Weisseneggers abschließende Worte, wie jeder Mitarbeitende die strategische Ausrichtung versteht und in seinem Arbeitsalltag mit Leben füllt. 

Als erste Fragen zu Weisseneggers Ausführungen geäußert werden, schweifen Thomas Leitners Gedanken ab. Veränderungen hat es in der Tat viele gegeben, aber tatsächlich immer zum Besseren – auch für ihn selbst? Und nun kommen noch weitere hinzu. Er muss nochmals an die von Weissenegger erwähnte Qualifizierungsmaßnahme Fabrik im Seminarraum denken, welche für so manchen beinahe eine Initialzündung gewesen war. Hannah Pichler beispielsweise, die sich mit neuen Vorschlägen erstmalig Gehör verschafft hatte und eine Franziska Steiner war nach der Teilnahme geradezu euphorisch gewesen. Zielstrebig hatte sie dann auch umgehend eigene Maßnahmen in ihrem Arbeitsumfeld ergriffen und durchgesetzt, sehr zum Leidwesen eines anderen Herrn namens Großmann.

Doch letztendlich hatte der „Alte“ dies alles zumindest initiiert, wie man auch hier und heute alleine aufgrund seiner persönlichen Anwesenheit erkennen konnte. Und die Konsequenzen, die auch ein Franz Großmann daraus gezogen hatte, mitgetragen.

Eine kurze Stille holt Leitner aus seinen Gedanken und er sieht, dass Bernd Krauss sich bereit macht, das Wort zu ergreifen …



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