Betriebliches Vorschlagswesen (BVW)

Der Begriff Betriebliches Vorschlagswesen (BVW) beschreibt ein Instrument zur Mitbestimmung in Unternehmen, welches Mitarbeitenden kontinuierlich ermöglicht, Verbesserungen und/oder Optimierungen anzuregen. Das betriebliche Vorschlagswesen ist Teil des Ideen- und Innovationsmanagements und ist üblicherweise mit der Zahlung von Prämien oder anderen finanziellen oder nichtfinanziellen Belohnungsanreizen an die Vorschlaggeber verbunden.
Ziele des betrieblichen Vorschlagswesens
Grundsätzlich zielt das Betriebliche Vorschlagswesen auf die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Unternehmensleistung ab, d.h. die Optimierung von Produkten (z.B. Verbesserung im Material) und Prozessen (z.B. die Verbesserung von Sicherheit). Erweitert umfasst das Betriebliche Vorschlagswesen auch Ideen wie die Gestaltung von Arbeitsplätzen und -zeiten, veränderte Kundenservices oder auch Einsparmöglichkeiten von Ressourcen. Mit dem BVW wir oftmals auch das Ziel verfolgt, Identifikation und Motivation der Mitarbeitenden zu steigern.
Praktische Umsetzung des BVW
Das betriebliche Vorschlagswesen ist im Unterschied zum KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess) kein aktiv-kontinuierlicher Prozess, sondern zielt zunächst eher auf die spontane Sammlung von Vorschlägen für jegliche Unternehmensbereiche ab, die jederzeit eingegeben werden können und regelmäßig auf Umsetzbarkeit geprüft werden. Mögliche Methoden ergeben in aller Regel aus der Größe, Struktur und Kultur des Unternehmens, z.B.
- Intranet mit kuratiertem oder freiem Vorschlagsbereich
- Freiwillige Quartalsworkshops zur Verbesserung (wahlweise bereichsintern oder bereichsübergreifend)
- Open Space Formate
- Ideenhackatons, -wettbewerbe
- jährliches Ideenevent
- Ideenboxen
- persönliche, bilaterale Gespräche
Im Idealfall ist das betriebliche Vorschlagswesen ein Zugewinn sowohl für Mitarbeitende als auch für das Unternehmen. Mitarbeitende profitieren von der Möglichkeit der Teilhabe, das Unternehmen mitzugestalten. Eine aktive Teilhabe kann der individuellen Gesundheit zuträglich sein. Auch die Zugehörigkeit und Bindung zum Unternehmen kann positiv empfunden werden. Das Unternehmen profitiert von der Diversität der verschiedenen dezentralen Perspektiven der einzelnen Mitarbeitenden und kann Schwachstellen schneller erkennen. Die Einführung des BVW ist im Vergleich zum Kosteneinsparungspotential auf Produkt- und Prozessebene zeit- und kostengünstig. Letztendlich kann ein betriebliches Vorschlagswesen auch Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit haben, wenn daraus z.B. eine verbesserte Produktqualität oder kürzere Produktionszeiten resultieren.
Verwandte Bereiche:
- Ideenmanagement (separater Punkt, noch zu erstellen)
- Innovationsmanagement (separater Eintrag noch zu erstellen)
- KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
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Michael Meiss | Meiss & Partner
Seit rund 20 Jahren unterstütze ich Unternehmen bei der Umsetzung von Prozessoptimierungen. Zentraler Ansatz: Tranformation mit Struktur und Konsequenz

Learning Factory
Unsere Arbeit basiert auf unserer Überzeugung, dass Akzeptanz und Nachhaltigkeit von Veränderungen in Organisationen und damit im Rahmen der Geschäftsprozessorganisation nur erreicht werden kann, wenn die Grundidee zur ständigen Verbesserung nachvollzogen und in die Lebens- und Arbeitswelt der Menschen und damit in die Unternehmenskultur dauerhaft integriert werden kann.
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