Warum das KVP-Büro keine „Briefkastenfirma“ ist
In vielen Firmen ist der Wunsch nach einem KVP-Briefkasten da. Die Verantwortung für die Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen kann nur im KVP-Büro liegen. Hier könnten die Verbesserungsvorschläge des Werks gesammelt und ausgewertet werden. Dafür ist das KVP-Büro doch da. Oder etwa nicht?
Doch, was wäre/ist das Ergebnis dieses Vorgehens? Wie sollen die Mitarbeiter im KVP-Büro darüber entscheiden, welcher Vorschlag der Bessere, der wichtigere ist? Sicherlich gibt es Excel-Listen mit Priorisierungsberechnungen, aber was nützen die, wenn es keiner Umsetzt?
Für den KVP-Gedanken ist dies der Tod! Die Umsetzung der Prozesse wird verlangsamt, die Verantwortung über den Prozess an einen unbeteiligten im KVP-Büro abgegeben.
Für Maik Neumann ist das nicht Lean und schon gar kein KVP. Er versteht unter Lean nicht nur die effektive und effiziente Gestaltung der Wertschöpfungskette. Für ihn ist Lean die Befähigung von Mitarbeitern, die Übertragung von Verantwortung und das schenken von Vertrauen.
Dies sind nur ein paar Gründe, warum Verbesserungsvorschläge dort gelassen werden sollten, wo sie herkommen. Am Ort des Erkennens. Als Führungsinstrument könnte hierbei das Shopfloor Management genutzt werden. Dieses könnte an den Arbeitsplätzen durch die Mitarbeiter geführt und die Verbesserungsvorschläge aufgenommen werden. Eine Idee könnte es sein, einen KVP-Freitag einzuführen, an dem der der Mitarbeiter die Möglichkeit bekommt, seinen Vorschlag selbst umzusetzen. Hierbei könnte ein 5S-Team, ein Shopfloor Management Team sowie ein KVP-Team unterstützend zur Seite stehen. So würden die Umsetzungsverantwortung in den Bereichen bleiben. Die Mitarbeiter würden befähigt werden und bekämen eine Menge Vertrauen geschenkt. Ist das vielleicht eher Lean und ein KVP, auch ohne Briefkasten?
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