Zum Kosten-Nutzen-Verhältnis Intralogischtischer Einrichtungen
Wer sich in Fertigung und/oder Logistik bewegt, weiß, wie wichtig Ausstattungen sind: Für Mitarbeiter, für Prozesse, für Effizienz. Und egal um welchen Arbeitsplatz, welche Wertschöpfung oder welche Branche es geht – Fachleute stehen immer wieder vor der Frage: Individuallösung oder Standard? Dieses Themenpapier können Sie als fachliche Verortung verstehen, weil Sie sehen werden, warum Individuallösungen mehr Nutzen stiften. Sie können es auch als aktuellen Diskussionsbeitrag auffassen, der Ihnen sämtliche Argumente Ihres Kosten-Nutzen-Verhältnisses aufzeigt. Vielleicht ist es gar eine Streitschrift. Entscheiden Sie einfach selbst!
METHODIK
INDIVIDUELLE PRODUKTIONS- UND LOGISTIKAUSSTATTUNG
Zu Beginn ist zu bestimmen, was der Sammelbegriff „Produktions- und Logistikausstattung“ konkret umfasst – und inwiefern diese Arbeitsmittel „individuell“ sein können. Wir analysieren den Status quo in Unternehmen (Sommer 2019) und ermitteln Nutzen wie Kosten: Wo entstehen sie? Wie entstehen sie? Was bedeuten sie? Als Begründer der „Serviceoase“ in der Intralogistik ist es NeoLog ein besonderes Anliegen, offen, ehrlich und transparent Fakten darzulegen, analytisch zu sein, nichts zu verschweigen. Dieses Themenpapier kann nur dann Lesernutzen stiften, wenn es sich an diese methodische Vorgabe hält.
EMPIRISCHE DATENBASIS ALS URSPRUNG DER ARGUMENTATION
Wer Argumente liefern will, muss erklären, auf welcher Basis diese gründen. Bei NeoLog fließen in Summe 86 Jahre Erfahrung in intralogistischer Ausstattung zusammen. Und obwohl das Unterneh-men erst im Herbst 2015 gegründet wurde, liegen inzwischen bereits valide Daten aus über 3600 weltweiten Kundenprojekten mit mehr als 25000 gebauten Einzellösungen vor. Jede Anfrage muss natürlich individuell bedient werden, was in jedem B2B-Bezug selbstverständlich ist. Die Frage ist allerdings, ob am Ende ein Standard geliefert wird oder eben sein Gegenteil, also: eine maßgeschneiderte Ausstattung. Dieser Vergleich entspricht unserem hiesigen Thema.
BETRACHTUNGSGEGENSTAND IM DETAIL
Wenn wir von „Produktions- und Logistikausstattung“ sprechen, sind erstens alle Einrichtungsarten bezeichnet; zweitens meint man Hilfsmittel, die benötigt werden, um Arbeitsschritte in Produktion und Logistik erledigen zu können. Diese grobe Verortung verdeutlicht bereits, wie weitläufig das Anwendungsgebiet dieses Themenpapiers ist. Fassen wir die Materie konkreter, so sind Einrichtungen der drei industriellen Teilbereiche Montage, Materialfluss und Lagerung bezeichnet: Fürs Montieren werden z. B. Werkbänke, Arbeitsplatzsysteme oder Werkzeugwagen benötigt. Pickwagen, Routen-zuglösungen, Materialbereitstellwagen usw. sind für den Materialfluss relevant. Und im Lager werden (große) Regalanlagen, Kommissionierpulte, Kitwagen zur Ladungssicherung, Stationen für Waren-handling etc. eingesetzt. Selbst Kleinteile wie Cuttermesser und Klebeband sind von Belang – eben alles, was mit Arbeitseffizienz in Fertigung und Logistik zu tun hat. Ein Tätigkeitsbereich, der zwar täglich millionenfach relevant ist, aber dennoch oftmals unterschätzt wird: vor allem im Einkauf.
NUTZEN
UNGEAHNTE POTENTIALE FREILEGEN
Warum behaupten wir, Ausstattungen seien „unterschätzt“? Ganz einfach: Die obige Auflistung ver-deutlicht, wie oft und wie intensiv die hier thematisierten Betriebseinrichtungen und Transportmittel benutzt werden. Wenn es uns also in der Folge gelingt zu belegen, dass die bezeichneten Kompo-nenten „besser“ sein können, ist ein Nutzen für die gesamte Zielgruppe der B2B-Produktions- und Logistikexperten erreicht: Aber was kann denn überhaupt „besser“ sein? – Kundenspezifisch ausgestaltete Einrichtungen sind zum einen „besser“, wenn sie mehr können, sprich: Betriebsabläufe erleichtern, Lean-Manufacturing unterstützen, Mitarbeiter entlasten, Prozessschritte vereinfachen, beschleunigen oder gar überflüssig machen. Zum anderen können Individuallösungen als „besser“ bewertet werden, wenn ihr betriebswirtschaftliches Kosten-Nutzen-Verhältnis genau dies beweist. Ein Kosten-Nutzen-Verhältnis, das bitte nicht mit dem (nackten) Preis-Leistungs-Verhältnis verwech-selt werden darf, denn Letzteres wirft höchstens Stückkosten oder Stundensätze aus.
DER PROZESS IST DER CHEF!
Reine „Zahlenguckerei“ hat bekanntlich nichts mit gewissenhafter Erörterung des Gesamtnutzens zu tun. Dieser erschließt sich vielmehr erst über die Praxis, die unter zwei Blickwinkeln Berücksichti-gung finden sollte: Erstens ist die Perspektive Ihrer Anwender maßgeblich, denn nur Nutzer können praktisch beurteilen, inwiefern eine Einrichtungslösung ihren Belangen und Wünschen dient. Der dazugehörige Leitsatz lautet: „Betroffene zu Beteiligten machen!“– Zweitens steht dieser Nutzen für die Menschen nicht alleine in der Bewertung, denn der Prozessnutzen kommt gleichwohl hinzu: Kann eine passgenaue Lösung z. B. „tote Ecken“ nutzbar machen2 oder anderweitig verfügbaren Raum effizienter organisieren? Können Pick-, Zugriffs- oder Bewegungszeiten reduziert bzw. beschleunigt werden? Welche Arbeitsschritte an welchen Arbeitsplätzen werden wegen welcher Einrichtung ein-facher, griffgünstiger, sicherer, bequemer? Nur ein paar Leitfragen, die Sie sich stellen können, um Ihre spezifischen Nutzen auszurechnen. Nutzen, die jeweils singulär zu bewerten sind: Es gibt große, kleine, mittlere; es gibt seltene und andauernde. Nutzen sind plural – bei jedem Einrichtungsprojekt.
WERKZEUGE ALS BASIS VON EFFIZIENZ
Ein leicht verständliches, plastisches Bsp., wie sich Nutzen im Alltag zeigen, bietet das Feld der Mon-tage. Jeder Handwerker weiß – gewerkübergreifend –, dass Werkzeug die halbe Arbeit ist; man an falscher Stelle spart, wenn man vermeintlich „günstigere“ Handwerkszeuge anschafft. Die Wahrheit ist jedoch: diese sind sehr oft nicht „günstiger“ – sondern billiger! Man kaschiert das Billigsein ledig-lich, indem man auf den niedrigeren Einkaufspreis verweist, redet sich soz. einen fehlerhaften Einkauf schön. Am Ende leidet der Nutzen für das gesamte Unternehmen, denn die Montagequalität ist geringer – und auch die Mitarbeitermotivation: ein Teilaspekt, der bei Nutzenbetrachtungen leider allzu oft vergessen wird. Die Alltagsfaktoren Produktivität, Zufriedenheit und Effizienz hängen also zusammengefasst maßgeblich von zwei Kernelementen ab: Mensch und Prozess. Und wenn das so ist, was nicht bestritten werden kann, erklärt sich auch unser Zwischenfazit: Sämtliche Handwerks-zeuge müssen sich Prozess und Mensch unterordnen! Ja, wir plädieren für eine Hierarchie, diese Hierarchie. Ja, wir verwenden ein Ausrufezeichen, um dieser wesentlichen Erkenntnis Nachdruck zu verleihen.
AUSSTATTUNGEN ALS WERKZEUGE
Wenn also klassische Handwerkszeuge wie Trennschleifer, Akkuschrauber oder Bohrmaschinen für Gewerk- und Montageprofis wichtigstes Alltagsgut sind, um Arbeitsprozesse produktiv und hochwer-tig erledigen zu können – dann gilt das für Experten industrieller Fertigung und Logistik natürlich auch. Ihre „Handwerkszeuge“ heißen eben nur anders, also z. B.: Rohrklemmsystem, Regalierung, Transportwagen, Picking-Lösung oder Routenzug.3 Man muss folglich kein Experte für Zielgruppen sein, um zu erkennen, dass am Ende des Tages alle Menschen, die mit ihren Händen Wertschöpfung betreiben, „Handwerkszeuge“ benötigen –nur die genutzten Gegenstände (und deren Bezeichnungen) unterscheiden sich. An dieser Stelle der Argumentation ist bewiesen: Produktions- und Logistikausstattungen sind Basis produktiver, wirtschaftlicher, effizienter Prozesse; und diese Einrichtun-gen sind dann „sehr gut“ bzw. „besser“, wenn sie sich auf Prozesse und Menschen einstellen – bzw. sich unterordnen. Erkennen wir also an, dass die Notwendigkeit bezeichneter Unterordnung für Flexi-bilität spricht. Und es ist genau diese Flexibilität,4 die Voraussetzung ist, überhaupt etwas Individuelles bauen zu können. Wer im Geiste nicht flexibel ist, wird im Zweifel nie aus Gewohnheiten austreten und ist insofern ein klassischer „Standard“-Freund. Wer hingegen den Megatrend Individualisierung – auch im B2B (!) – erkennt und anerkennt, wird im Zweifel eher fragen, welche Kosten denn konkret für maßgeschneiderte Einrichtungslösungen anfallen.
KOSTEN
KOSTEN ALS TEIL DER GANZEN WAHRHEIT
Die obigen Kapitel haben den Nutzen faktenreich belegt: Er gründet im Wesentlichen auf technischen, ökonomischen und emotionalen Faktoren (Mitarbeiterzufriedenheit). Um dem eigenen Anspruch ge-recht zu werden, müssen wir uns nun den Kosten widmen – neben Nutzen die zweite Seite der ganzen Wahrheit: Sie entstehen während des gesamten Prozesses, für den die simple Vokabel „Einkauf“ unzureichend ist. Betrachten wir den üblichen Ablauf eines Einkaufsprozesses im Groben, lassen sich in Summe drei einzelne Prozessschritte identifizieren, die Kosten hervorrufen: Planung, Auswahl und Beschaffung. Diese Aufteilung ist allgemeingültig, egal ob Sie klassische Handwerkszeuge oder Betriebseinrichtungen einkaufen.
EIGENPLANUNG UND FACHPLANUNG
Die Planung wird, je nach Unternehmensgröße, entweder durch den betroffenen Mitarbeiter selbst erledigt oder von einer Planungsabteilung übernommen: Fachabteilungen bieten gegenüber Einzel-personen den unzweifelhaften Vorteil, dass mehr fachspezifisches Know-how am Prozess beteiligt ist. Allerdings sollten auch Planer das, was sie theoretisch entwerfen, idealerweise am praktischen Nutzen des Anwenders ausrichten. Der Grundsatz: „Betroffene zu Beteiligten machen“, passt hier erneut hervorragend. An diesem Punkt der Argumentation hat der „Eigenplaner“ naturgemäß einen Vorteil, denn er wird im Zweifel sehr genau auf den konkreten Prozessnutzen achten – schließlich ist es sein eigener! Diese intrinsische Motivation ist erstens „normal“, also menschlich, und zweitens kritikfrei; es ist einfach völlig legitim, als Nutzer auch aus Sicht eines Nutzers zu denken.
ANWENDER IM PLANUNGSFOKUS
Wenn nun in Planungsabteilungen die empathische Leistung vollbracht wird, eine Produktions- und/oder Logistikeinrichtung aus Sicht des Werkers zu planen, ist das Optimum erreicht: Denn dann agie-ren mehrere Menschen im Sinne des Prozessnutzens, weil sie Ausstattungen auf Basis der Lösung (!) entwickeln und bauen bzw. montieren lassen. Dies birgt, in rein emotionaler Hinsicht, zwei durchaus interessante Zusatznutzen: Anwender fühlen sich nämlich erstens mitgenommen und zweitens wertgeschätzt, was in Summe jeglicher Mitarbeiterbindung zugutekommt. Personalspezifische Nutzen als Bewertungspunkte in Einkaufsentscheidungen einzubeziehen, macht also definitiv immer Sinn. Gerade das aktive Mitnehmen, teilweise über geographische und/oder kulturelle Grenzen hinweg, ist bedeutsam, denn kein Planer und kein Nutzer kann „alles“ wissen. Es ist also zielführend, die zur Verfügung stehenden Fachleute plural einzubinden, damit die Planung einer Betriebs- und Logistikausstattung auf möglichst viel Erfahrung fußt.
PLANER ALS PROZESSENTSCHEIDER
Egal ob einzelner Planer oder viele: jeder Mensch wird sicherlich nach bestem Wissen und Gewissen agieren; den Dienst an der Marke in den Vordergrund stellen. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass jeder Mensch nur das einbringen kann, was er weiß. Wenn ich eine Lösung nicht kenne, kann ich sie auch nicht bewerten. Ganz einfach. Es ist also im Sinne des Prozesses, das zusammengehörige Fachwissen von Planern und Anwendern zusammenzufügen: Beste Team-Zusammensetzung, um möglichst objektiv beurteilen zu können, was man „schon kennt“, was „neu ist“, was „anders ist“ oder vielleicht gar „neuartig“. Ein Bewertungsmuster, das bei NeoLog in der Praxis oft, gern und erfolgreich angewandt wird, wenn es gilt, selbst im Sinne der Marke einzukaufen (egal worum es sich handelt). Einkaufen basiert auf Wissen. Ein Wissen, das nie „perfekt“ sein kann, denn welcher Einkäufer kennt schon eine „ganze“ Branche, wenn es sich nicht um eine filigrane B2B-Spezialnische handelt?
PLANUNGSKOSTEN IM DETAIL
Keine Frage: Ziel jeder Einrichtungsplanung ist ein reibungsloser Ablauf der Kernaufgabe (in Logistik oder Produktion). Wir haben bereits erörtert, dass Planen Zeit kostet: Und es gehört an dieser Stelle natürlich zur ganzen Wahrheit, dass mehr Planungszeit aufzuwenden ist, wenn mehr Menschen an der Entscheidungsfindung beteiligt sind. Zu diesem Aspekt gehören sozusagen die positive und die negative Zeit: Die Erste meint das eigentliche Kümmern, das Agieren, um zu einer Entscheidung gelangen zu können (Netz-Marktrecherche, Broschürensichtung, Meinungsbildung); die Zweite den Aus-fall der Person in der eigentlichen Aufgabe. Zudem umfasst der Planungsaufwand natürlich die Zeit, die für Telefonate oder Termine verstreicht: Bevor also eine Einrichtung tatsächlich eingekauft wird (Bestellung), sind Sie im Zweifel telefonisch und/oder persönlich beraten worden – Zumindest sollte es so sein und gilt bei NeoLog als Selbstverständlichkeit.
DIREKTE MATERIALKOSTEN
Schließen wir die Kostenanalyse ab, indem wir nun direkte Materialkosten, Nutzungskosten und Instandhaltungskosten betrachten. Wie der Name schon sagt, bezieht sich die erste Kostenposition auf die fakturierten Zahlenwerte, die nach Bestellung einer Lösung anfallen: Es werden klassischerweise entweder nur physische Materialien eingekauft, die dann in Eigenmontage errichtet werden; oder man bezahlt auch die Montage einer Betriebs- bzw. Logistikausstattung. Neben diesen, rein produktbezogenen Kosten darf man nicht außer Acht lassen: Manchmal muss die lokale Infrastruktur angepasst werden, wenn Standard eingekauft wird. Dies ist z. B. der Fall, wenn Versorgungsleitungen umgelegt werden müssen. Ein zusätzlicher handwerklicher Aufwand, der Kosten verursacht: egal ob Sie ihn selbst erledigen oder einen lokalen Spezialisten einkaufen. Greift man auf eine Standardlö-sung zurück, sind zudem Zusatzkosten für weitere Betriebsausstattungen zu erwarten, weil Standard oft nicht alle Anforderungen erfüllen kann.
NUTZUNGSKOSTEN
Sobald die neue Einrichtung montiert ist, beginnen Personalkosten zu wirken, die sich auf die Nutzung der angeschafften Betriebs- und Logistikausstattung beziehen: Es handelt sich hierbei entweder um Minder- oder Mehrkosten! Natürlich sollte stets Anspruch des Neuen sein, frühere Kosten zu verringern – das ist jedoch nicht garantiert, da Standardvarianten oft Kosten für etwaige Prozessanpassungen nach sich ziehen. Dieses Teilargument spricht also ebenfalls für individuelle Konzepte: Es ist schlichtweg logisch, dass Individuallösungen Nutzungskosten verringern, weil die Einrichtung auf Basis der Lösung entwickelt wird. Fügt sich also eine passgenaue Einrichtung zu 100 % in den Prozess ein, werden keine (zusätzlichen) Nutzungskosten entstehen, weil weder unnötige noch zu-sätzliche Handgriffe vonnöten sind. Ein nutzungsspezifischer Mehraufwand resultiert folglich immer aus baulichen Einschränkungen, die bei Standardlösungen beinah auch „Standard“ sind.
INSTANDHALTUNGSKOSTEN
Lösungen müssen langlebig sein. Robustheit, Verarbeitungsqualität und Stabilität werden voraus-gesetzt. Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Ergonomie sind ebenfalls zu beachten. Klassische Wartungskosten gehen mit Reparaturen und Ersatzteilen einher, die zwar sowohl bei Standard- als auch Individuallösungen auftreten können – allerdings sind sämtliche Folgekosten für die Instand-haltung individueller Lösungen deutlich geringer. Dies lässt sich, ähnlich zu Aufwänden bei In-betriebnahme, mit Flexibilität erklären: Dort, wo sich individuelle Einrichtungen an Prozessen und Mitarbeitern ausrichten, muss weniger erklärt und weniger gewartet werden. Im Zweifel wird ein arg belasteter Punkt der Konstruktion gezielt verstärkt, um prozessbedingte Belastungsspitzen hand-werklich gekonnt abzufedern. Alles eine Frage maßgeschneiderter Planung.
ZUSAMMENFASSUNG DER KOSTEN
Die Tabelle fasst die letzten Kapitel zusammen: Die jeweiligen Bewertungen resultieren aus langjähriger Erfahrung und ca. 3.600 weltweiten Kundenprojekten mit mehr als 25.000 gebauten Einzellösungen.
Die Tabelle belegt deutlich, dass Individuallösungen in Summe weniger kosten! Was für manche – auch heute noch – überraschend klingen mag, wurde durch obige Kapitel begründet und belegt. Natürlich können Sie einzelne Werte hinterfragen, kritisch sehen, anders definieren. – Sie werden aber auch dann immer einen Sieg des Individuellen ermitteln, wobei NeoLog selbst hier durchaus kritisch mit der Materie umgegangen ist, was beide Lösungsoptionen gleichermaßen betrifft: Es ist nicht ausgeschlossen, dass der ein oder andere Anbieter kundenspezifischer Einrichtungen unser 10:7 gar höher bewertet.
KOSTEN RICHTIG LESEN
Erinnern wir uns: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unsachgemäß und oberflächlich. Wie wir oben bereits darlegten, handelt es sich dabei nämlich lediglich um die rein monetäre Bewertung einer Beschaffung: Natürlich sind bei jeder Individuallösung direkte Materialkosten höher, was primär darin begründet ist, dass eine filigrane Handwerksleistung Teil der Anschaffung ist. – Alle anderen relevanten Kostenfaktoren schlagen hingegen pro Maßschneiderung aus und genau das ist entscheidend! Es gilt eben, nicht nur die monetäre Bewertung zu erfassen, sondern den Projektlebenszyklus zu betrachten und als Einkaufsgrundlage anzuerkennen.
LAUFZEITBEZOGENE PROJEKTKOSTENBASIS
Diese Lebensdauer einer Anschaffung ist breiter gefasst als der isolierte Schritt der Beschaffung – die „laufzeitbezogene Projektkostenbasis“ sollte also betriebswirtschaftliche Grundlage jeder Kostenermittlung sein: Unser hiesiges Bsp. ist Ihnen vielleicht eine Hilfe für Ihre eigene Praxis. Eine Praxis, in der erfahrungsgemäß nicht selten Kosten auf verschiedene Stellen gebucht werden: Aber selbst wenn einzelne Zahlenwerte unterschiedlich kontiert werden, kann immer noch problemlos der Gesamtwert ermittelt werden. Sind Kosten auf die Laufzeit einer Ausstattung bezogen, ist eine Seite des Kosten-Nutzen-Verhältnisses bestmöglich ermittelt.
ERGEBNIS DER ARGUMENTATION
KOSTEN-NUTZEN-VERHÄLTNIS EINDEUTIG
Erinnern wir uns an den ersten Teil, in dem wir den Nutzen verschiedener Lösungen betrachtet hatten, so erhalten wir in Summe ein Ergebnis, das ebenso einleuchtend wie deutlich ist: 2:0 für Individuallösungen, weil der Nutzen höher ist – und die Gesamtkosten geringer sind! Wir kennen nun das Ergebnis hiesiger Analyse. Bleibt noch, dezidierter zu erläutern, warum individuelle Betriebs- und Logistikausstattungen ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen. Betrachten wir es technologisch: Jede einzelne Lösung basiert auf einem Baukastenprinzip, das sämtliche analogen und digitalen Komponenten einer späteren Gesamtlösung umschließt. Zudem hindern keinerlei vorgefertigte Rasterungen; Länge, Breite und Höhe ordnen sich der Lösung unter! In der Folge ist technisch wesentlich mehr möglich als wenn wir Standardlösungen betrachten. Natürlich ist auch bei kundenspezifischen Individuallösungen nicht „alles“ machbar, schließlich kann niemand Gesetze von Physik oder Mechanik außer Kraft setzen. In aller Regel überzeugt das Individuelle aber naturgemäß alleine schon mit dem Kernaspekt Flexibilität, den wir eingangs dargelegt hatten.
VON MENSCHEN – FÜR MENSCHEN
Ob man Betriebs- und Logistikausstattungen aus dem Blickfeld des Anwenders, des Planers, des Einkaufs oder seitens NeoLog betrachtet, spielt keine Rolle: Am Ende des Tages kaufen Menschen bei Menschen für Menschen ein! In diesem Themenpapier hatten wir in diesem Kontext des Öfteren auf den methodischen Grundsatz verwiesen: „Betroffene zu Beteiligten machen“, der hier einmal mehr in Erinnerung zu rufen ist, damit man richtig bewerten kann, wie wirkmächtig die Teilhabe von Nutzern doch immer wieder ist: Eingangs hatten wir menschliche Faktoren wie Respekt, Wertschätzung, Arbeitsmotivation, Mitarbeiterzufriedenheit und Prozesseffizienz im Sinn, als wir Anwendernutzen vorstellten. Hier ergänzen wir diesen Nutzen-Horizont um das Warum; genauso wie wir es im vorangegangenen Kapitel in technologischer Hinsicht erledigt hatten: Wenn also Anwender mehr Einfluss erhalten sollen (was wir begrüßen), so ist logisch, warum eine passgenaue Kundenlösung diesen Teilaspekt gewinnt. Anders herum formuliert: Erst eine Individuallösung ermöglicht überhaupt eine sinnvolle Integration der Anwender.
EXPERTISE – PLANUNG – MONTAGE
Einkäufer stehen an diesem Punkt naturgemäß vor der Frage, wessen Anbieter-Kompetenz genügt, um Einrichtungen in Produktion und Logistik maßgeschneidert bauen zu können. Es kommt in erster Linie auf technisch-handwerkliche Fertigkeiten spezialisierter Konstrukteure und Monteure an, die sich intensiv austauschen, damit der Prozess von Theorie am Rechner bis Einsatz in der Praxis reibungslos abläuft. Freilich muss eine sehr tiefe Marktkenntnis Grundlage sein, denn Individualität kann logischerweise nur entstehen, wenn Denk- und Arbeitsweise auf möglichst plurale Füße gestellt sind. Auch die Spezial-Disziplinen Arbeitssicherheit/Gesundheitsschutz und Ergonomie dürfen nicht unerwähnt bleiben, wobei diese Teilgebiete ohne Frage eigene Themenpapiere wert sind; und Kreativität in Materialfindung, Mechanik und Elektronik spielt ebenso eine Rolle: Durchaus einige Faktoren, die erfüllt sein sollten, wenn man mit Weitblick plant und konstruiert.
FAZIT UND REFLEXION
Fassen wir zusammen: Dieses Themenpapier hat gezeigt, dass 100 % passende Logistik- und Betriebsausstattungen ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis gegenüber Standardware aufweisen. Individu-elle Einrichtungen gewinnen im Vergleich wegen besserer Qualität bei höherem Output und mehr Mitarbeiterentlastung. Sie kosten im Projektzyklus zudem weniger und sind in Summe herkömmlichen Lösungen überlegen. Zugegeben: Standardlösungen waren viele Jahre lang das Maß der Dinge, weil die Fertigung massenhaft identischer Einheiten günstige Herstellkosten sicherte; passte dann der Standard mehr oder weniger, waren Industriekunden zufrieden. Dies ist aber heute deutlich anders, denn der Megatrend Individualisierung erstreckt sich nicht nur auf das Verbraucherwesen (individu-elle Nahrungsmittel, Fahrräder, Süßwaren etc.) – nein, auch das B2B unterliegt einem Paradigmenwechsel!
LOGIK SCHLÄGT ALLES UND JEDEN
In Industrieunternehmen wachsen Ansprüche ebenso; eine zunehmende Individualisierung ist branchenübergreifend erkennbar. Produktionen werden laufend schneller, Logistik immer filigraner. Einrichtungen müssen das auffangen, wie maßgeschneidertes Werkzeug dienen. Am Ende eben alles eine logische Sache und insofern hoffen wir, Sie mit diesem Themenpapier in Ihrer Praxis weiter-gebracht zu haben. Bleibt abschließend nur noch ein Argument, das ebenso logisch wie wahr ist: Der Megatrend Individualisierung ist älter als NeoLog! Warum sagen wir das? Ganz einfach: Es gibt diejenigen, die denken: „NeoLog vertritt nur deswegen individuelle Lösungen, weil man sie selbst anbietet.“ – Es haben aber diejenigen recht, die sagen: „NeoLog hatte sich 2015 gegründet, weil auch Intralogistik immer individueller werden muss.“ Ein durchaus wichtiger Unterschied, schließlich entscheidet der Markt per Nachfrage, was Unternehmen anbieten sollen.
DIE AUTOREN
Christoph Veitlbauer und Christian Schulz sind jeweils seit ca. 15 Jahren in Fertigung und Logistik tätig, kennen das B2B intensiv. 2015 gründeten die Lean-Manufacturing-Experten in Landshut NeoLog und vertreiben passgenaue Lösungen für intralogistische Bedarfe. Das Portfolio umfasst u. a. Rohrklemmsysteme aus Aluminium und Stahl: Diese Baukastensysteme dienen als Basis maßgeschneiderter Arbeitsplätze, Lager- und Transportlösungen. Kunden finden analoge und digitale Komponenten, wie z. B. pickFinder, ein gestengesteuertes Pick-to-Light-System. Auch elektrische Transportsysteme – wie der 360Mover – und Robotik sind Teil der Produktpalette, die laufend punktu-ell ausgebaut wird.
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