Vergessen Sie das Atmen nicht!
Den Ballast abwerfen. Die Spielregeln ändern. Das System verschlanken. Dr. Bodo Antonic will Managern die Angst vor der Atemlosigkeit des Alltags nehmen.
Sein Credo: Erst eine befreite Organisation findet neuen Atem, neuen Raum für Kreativität und Innovation.
Die Uhr tickt, die Zeit drängt, es braucht Entscheidungen. Ein Manager kämpft seinen tagtäglichen Kampf. Die Tragweite seiner Entscheidungen ist ihm allgegenwärtig, er durchlebt das Martyrium des Drucks. Wenn er versagt, leidet das Unternehmen.
Wie soll man diese Spirale der Stagnation durchbrechen und den Weg in eine von Kreativität und Innovation geprägte Zukunft finden?
Wenn wir atemlos durch den Arbeitsalltag hetzen, verlieren wir Ziel und Orientierung aus den Augen. Wer keine Zeit hat, kann die Zukunft nicht durchdenken und gestalten.
Für ihn ist die in Unternehmen oft vorherrschende Ideenlosigkeit Ausdruck eines viel zu engen geistigen Korsetts. Eingezwängt in ein die Luft nehmendes Regelwerk, verlangen wir von unseren Mitarbeitern Konformität und zugleich geistigen Gipfelsturm.
Wie soll das gehen?
Sein Lösungsansatz: Die Entfesselung von Kreativität durch den Abbau von Spielregeln. „Wir brauchen Spielregeln, die unterstützen und nicht behindern“, sagt Antonic. „Spielregeln, die eine Relevanz für Mitarbeiter und Kunden haben und deren Anzahl sich am minimal Notwendigen orientiert. Spaß an der Freud durch Freiheit erzeugt Entfesselung.“
Sie möchten auch gerne Spielregeln abbauen?
Nur zu, tun Sie es! Listen Sie alle Spielregeln auf, die Sie nerven, die Sie als sinnlos empfinden. Malen Sie ein x-y-Koordinatensystem auf und nutzen Sie dazu zwei Achsen. Eine steht für die selbst empfundene Dringlichkeit, den inneren Druck, diese Spielregeln abbauen zu wollen. Die zweite Achse für die gefühlte Leichtigkeit, diese Spielregel ändern zu können.
Worauf läuft das hinaus?
„Wir müssen die Mitarbeiter beweglich halten, indem wir ihnen ständig stabilisierende Spielregeln entreißen und sie dadurch zwingen, kontinuierlich ihre Position und ihr Gleichgewicht neu auszuloten. Das bedeutet am Ende des Tages ein Bekenntnis zur Beweglichkeit als Überlebensgarant.“ Es bedeutet damit auch eine Abkehr von statischen Modellen, die sich zwar nett rechnen lassen, hin zu Gleichungen mit einem größer/kleiner-ist-gleich-Zeichen – was sich zwar bilanziell nur bescheiden rechnen lässt, aber viel effektiver die Unwucht der Dynamik abbildet.
Wohin führt es mich also, wenn ich diesen Ansatz verfolge?
Zu einem schwingenden Unternehmen, welches „Stürme“ besser ausreiten kann, beweglicher, schlanker und überlebensfähiger ist. Eben lean, und vor allem: Lean in der Realität, nicht nur als Geisteshaltung. Und letztlich: Zu mehr Freiheit. Zu mehr Kundenzentriertheit. Und vor allem zu einem für Mitarbeiter attraktiveren, wertestabilisierten statt spielregelstabilisierten Unternehmen.
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