Warum das Interesse an Menschen die Leistung steigert und was motivorientierte Führung damit zu tun hat

Warum das Interesse an Menschen die Leistung steigert und was motivorientierte Führung damit zu tun hat

Es passiert immer wieder: In zahlreichen Unternehmen steigen die vermeintlich besten Fachkräfte auf, bis sie in einer Position landen, für die sie eigentlich nicht gemacht sind. Die Folge: Frust, Überforderung und ein enormer Verlust an Wertschöpfung. Doch was, wenn der Fehler nicht bei den Mitarbeitenden selbst, sondern bei der Führung liegt? Wenn wir erkennen, dass Führung nicht nur bedeutet, gute Menschen zu haben, sondern vor allem, sie richtig einzusetzen? Eine neue Leadership-DNA fordert genau das: echtes Interesse an Menschen und ihre Bedürfnisse zu verstehen – nicht nur auf der oberflächlichen Ebene, sondern tief in ihren Motiven.

27. Dezember 2024 um 04:30 Uhr von Roman P. Büchler
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Interesse an Menschen – mehr als nur ein guter Vorsatz

Eine der zentralen Eigenschaften der neuen Leadership-DNA ist das aufrichtige Interesse an den Mitarbeitenden. Es reicht nicht aus, sie als Arbeitskräfte zu sehen, deren Leistung ausschliesslich von Ergebnissen abhängt. Führungskräfte, denen ihre Mitarbeitenden egal sind, tun wenig bis gar nichts, um sie wirklich kennenzulernen oder weiterzuentwickeln. Sie müssen verstehen, was die Mitarbeitenden antreibt, welche Ziele und Wünsche sie haben, und was sie emotional bewegt. Erst dann können sie den nächsten Schritt gehen: echte Unterstützung bieten und den richtigen Rahmen für Leistung schaffen.
 
Doch echtes Interesse geht noch tiefer. Es umfasst auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden – und zwar nicht nur im physischen Sinne. Es geht darum, zu merken, wenn jemand ausgebrannt wirkt, häufig krank ist oder die Motivation fehlt. Führungskräfte, die sich für das Wohl ihrer Mitarbeitenden interessieren, erkennen diese Zeichen und gehen aktiv auf Ursachenforschung. Die Antwort könnte ein missverstandenes oder nicht erfülltes persönliches Lebensmotiv sein, das mit der Arbeit in Konflikt steht.

Die Methode: Das Reiss Motivation Profile® (RMP)

Eine bewährte Methode, die dabei hilft, die Lebensmotive zu beleuchten und das richtige Motiv für die richtige Aufgabe zu finden, ist das Reiss Motivation Profile® (RMP). Es bietet eine detaillierte Analyse der Lebensmotive, die das Verhalten und die Entscheidungen von Menschen steuern. Wer die eigenen Lebensmotive kennt, weiss, warum er oder sie morgens zur Arbeit kommt und was einen antreibt. Diese Einsicht ermöglicht es Führungskräften, ihre Mitarbeitenden in den richtigen Positionen einzusetzen und ihre Motivation zu maximieren.
 
Indem Führungskräfte die Lebensmotive ihrer Mitarbeitenden erkennen, können sie Prozesse und Teams deutlich effizienter gestalten. Die richtige Nutzung dieser Methode kann sogar bereits in der Auswahl neuer Mitarbeitender oder der Besetzung von Führungspostionen den Erfolg massgeblich steigern. Natürlich könnte man jetzt einwenden, dass es problematisch ist, in einem Unternehmen nur Menschen mit ähnlichen Lebensmotiven zu haben. Doch tatsächlich kommt dieses Phänomen häufiger vor, als man denkt – insbesondere in selbstorganisierten Teams. Menschen, die ähnliche Werte und Motive haben, arbeiten oft besser zusammen, da sie die Welt durch einen ähnlichen Filter sehen. Dies ist jedoch kein Grund zur Sorge, sondern vielmehr eine Chance, das Team gezielt zu ergänzen und die vorhandenen Motivationen auszubalancieren.

Erfüllte Lebensmotive als Basis für Motivation

Denn kaum jemand wird sich langfristig für eine Tätigkeit engagieren, die ihm keine Erfüllung bringt. Leider ist dies in vielen Unternehmen Realität: Mitarbeitende arbeiten an Aufgaben, die nicht mit ihren inneren Werten und Motiven übereinstimmen. Diese Diskrepanz führt nicht nur zu Frust, sondern auch zu einem enormen Verlust an Potenzial und Leistung. Hier liegt eine enorme Chance zur Optimierung: die Einführung einer motivorientierten Organisationsentwicklung, die auf den Lebensmotiven der Mitarbeitenden basiert.
 
Mitarbeitende, die mit ihren Aufgaben und Zielen im Einklang stehen, arbeiten effizienter und motivierter. Führungskräfte, die sich die Zeit nehmen, das persönliche Wertesystem ihrer Mitarbeitenden zu verstehen, können die Aufgaben so zuweisen, dass diese ihre individuellen Stärken voll entfalten können. So werden nicht nur die Mitarbeitenden selbst zufriedener, sondern auch das gesamte Team und letztlich die Organisation als Ganzes profitieren.

Der richtige Job für den richtigen Menschen macht den Unterschied

Oft werden die besten Fachkräfte zu Führungskräften befördert, weil sie in ihrer Rolle als Spezialisten glänzen. Doch genau hier liegt das Problem: Das Management von Mitarbeitenden erfordert andere Fähigkeiten und eine andere Denkweise als das Ausführen von Fachaufgaben. Es kann passieren, dass die beförderte Person eine Position erreicht, die nicht mehr ihren ursprünglichen Kompetenzen entspricht. Wenn das geschieht, gerät der gesamte Bereich ins Stocken – die Führungskraft fühlt sich überfordert, und die Mitarbeitenden haben keinen Ansprechpartner, der ihre Bedürfnisse versteht. In solchen Fällen helfen keine teuren Weiterbildungen oder Coaching-Sitzungen, sondern eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Motivationsprofilen.
 
Das richtige Matching von Aufgaben und Mitarbeitenden ist essenziell für eine erfolgreiche Führung. Führungskräfte müssen sich die Frage stellen: Wer hat nicht nur die fachliche Kompetenz für eine Aufgabe, sondern auch das innere Motiv, diese Aufgabe mit Begeisterung zu erfüllen? Diese Frage erfordert mehr als nur oberflächliche Team-Building-Massnahmen. Sie verlangt nach einer tiefen Beschäftigung mit den Lebensmotiven und der Persönlichkeit der Mitarbeitenden.

Der Weg zu einer motivierten Organisation

Die Anwendung von Motivationsprofilen wie dem Reiss Motivation Profile® ist keine Science-Fiction, sondern eine einfache, aber äusserst effektive Möglichkeit, das Potenzial der Mitarbeitenden freizusetzen. Indem Führungskräfte die Lebensmotive ihrer Mitarbeitenden berücksichtigen und ihnen die richtigen Aufgaben zuweisen, schaffen sie nicht nur zufriedene und engagierte Mitarbeitende, sondern auch eine Organisation, die ihre Ziele mit Energie und Leidenschaft verfolgt. Wenn Führungskräfte von Anfang an wissen, welche Werte und Motivationen ihre Mitarbeitenden antreiben, können sie die Teamzusammensetzung und Arbeitsprozesse viel gezielter steuern. Das Ergebnis: mehr Produktivität, weniger Frust und eine klare, zielgerichtete Zusammenarbeit.
 
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