Perfekt unperfekt ... Folge 142

Perfekt unperfekt ... Folge 142

oder ... "Homines sumus, non dei!"

#WMIA


Manche denken darüber von Berufs wegen nach, viele denken gar nicht und einige streuen damit Sand in die Augen, wenn sie wie die Schlange Kaa, die aus dem Dschungelbuch, von Vertrauen sprechen … vom Vertrauen in das Gute im Menschen.

Dr. Nemo hat aus gegebenem Anlass - gemeint sind die Skandale, aktuelle oder auch allfällige, also zu erwartende - zu einem Symposion geladen.

Nemo: „Der Glaube an das Gute im Menschen ist in Gefahr, wir müssen etwas tun!“ so tönte er.

Und wenn der einflussreichste Wirtschaftsführer der Welt ruft, dann kommen sie alle, die Experten, die TV-Leute, die Presse und so weiter…

Vor diesem hastig einberufenen Termin trifft man sich im Vorstandsbüro, um die Inhalte des Symposions abzuklären.

Anwesend ist der engere Kreis um Nemo, das sind sein Bruder Umbra (alias der Clown), der Mönch Andrea (ein guter Freund) und natürlich Elvira, die jedenfalls - was ihr Äußeres betrifft - sicher sogar ein sehr guter Mensch ist, aber dieser Fantasie wollen wir jetzt mal nicht folgen ...

Fortunata, die Ehefrau Dr. Nemos fehlt. Sie bedaure jedoch noch nicht einmal das Fehlen bei diesem Thema, wie sie später sagte …

Nemo: „Der Mensch ist gut! Ich glaube daran und unsere Kunden sollen das auch glauben. Immerhin ist Vertrauen in das Gute die Basis von unserem Geschäft!“

Mönch Andrea: „Nein, der Mensch ist ein Sünder, der Vergebung verdient …“

Umbra (alias der Clown): „Ich zweifele am Guten im Menschen, wenn ich in die Natur schaue…“

Fehlt noch der Kommentar von Elvira. Sie sitzt auf der Fensterbank und lackiert sich ihre Fingernägel. Übrigens in „ErotischChanel-(Knall)Rot“. Dann wedelt sie mit den Händen durch die Luft, um den Lack zu trocknen.

Nemo: „Elvira, hast Du hier bei diesem Thema nichts Wichtigeres zu tun, als Dir die Nägel zu lackieren?“

Elvira: „Möchten die Herren einen Caffè?“

In diesem Zusammenhang ist diese Frage natürlich eine Provokation, allerdings nur dann, wenn man es so sehen will und die anwesenden Herren sind natürlich irritiert …
Den Kaffee übrigens nehmen sie gerne an und die Bereitschaft, ihn sich mit Grappa korrigieren zu lassen … das liest Elvira jedenfalls einem der Herren von den schmalen Lippen ab.

Letzteres ist eine sehr weibliche und wunderbare Attitude, harten Tobak, den man Männern gibt, ein wenig milder zu machen … doch es bleibt die Essenz.

Elvira: „Der Glaube an das Gute im Menschen ist so wie, als würde man den bitteren Geschmack der braunen Brühe, die es allenthalben in Bars gibt, namens Caffè mit einem Schuss freundlichen Grappas erträglich machen …“

Nemo: „Was willst Du damit sagen …?

Elvira: „Das Propagieren des Guten im Menschen erinnert mich an einen Satz, den die Poetin Lasker-Schüler vor 100 Jahren einmal sagte:
„Der Mensch, das sonderbare Wesen: mit den Füßen im Schlamm, mit dem Kopf in den Sternen.“

Nemo: „Was meinst Du, sollen wir tun?“

Elvira: „Spült Eure Kaffeetassen!“

Das Meeting mündete in dem üblichen Palaver und das Symposion war wie eines der vielen zum Thema.

Elvira geht mit dem Interviewer zum Fahrstuhl.

Interviewer: „Du sprichst wie Deine Schwester, die hier erst gar nicht erschien …“

Elvira: „Ja, es gibt viel zu tun, das Abwaschen der Kaffeetassen ist nur ein Beginn.“

Ob Dr. Nemo und WMIA Incorporated daraus Lehren ziehen? Wir werden es sehen, wie immer am nächsten Dienstag …



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