LEAN provoziert zum Lernen
Warum halten eigentlich gerade deutsche Autohersteller in ihren Konzepten vom selbstfahrenden Auto am Lenkrad fest?
Diese Frage stellte Günter Dueck, Mathematiker und satirisch-philosophischer Autor im vergangenen Jahr bei einem IT-Forum in Oberfranken.
Google denkt längst daran, Lenkrad, Gas- und Bremspedal wegzulassen, denn die Autos fahren ja per Definition selbständig und allein durch die Straßen. Die Passagiere sind entlastet und können sich während der Fahrt ausruhen oder anders beschäftigen. Jetzt sollten Features ins Spiel kommen, mit denen sich die Passagiere wohlfühlen, sich unterhalten oder ihrer Arbeit nachgehen können.
Radikal weiter gedacht, können zukünftig auch Airbags oder Knautschzonen entfallen, denn die Elektronik, die Software, die Sensorik und Aktuatoren garantieren eine sichere Fahrt. Da werden solche Dinge überflüssig und man braucht keine Entwicklungsenergie mehr darauf verwenden. Stattdessen liegt der Focus auf dem, was das selbstfahrende Auto ausmacht: Software, Elektronik etc.
Das ist ein schlankes Konzept, vom Ballast befreit und auf den Kunden ausgerichtet! Das ist LEAN-Denken.
Nicht jeder mag das so denken. Das ist anstrengend und ist aus der Hirnforschung heraus nachvollziehbar:
Die bisherigen eingefahrenen Gewohnheiten und Vorstellungen sind in unseren Hirnen fest verankert. Die Nervenbahnen haben sich in den vielen Jahren stark entwickelt. Das Denken mit diesen Nerven verbraucht weniger Energie als das Denken in anderen Kategorien. Hier müssen erst die Synapsen neu verschaltet werden. Das nennt man dann ‚lernen‚ oder den ‚inneren Schweinehund überwinden‚.
Die einen tun sich leichter, die anderen etwas schwerer damit. Das hängt bei jedem einzelnen von dessen individueller Vorgeschichte ab, die ihn bis hierher geprägt hat. Zum anderen ist es auch die Kunst der verantwortlichen Führungskräfte, die individuellen Stellhebel zur Motivation bei jedem Mitarbeiter zu finden und zu nutzen. Aber auch der Mitarbeiter ist dabei nicht ganz aus der Verantwortung raus. Durch individuelles Selbstmanagement kann er sein eigenes Lernverhalten steuern und sich selbst die richtige Motivation verschaffen.
LEAN verändert uns …
Weitere Inhalte
Kennst Du schon LeanNetwork?
-
Vernetze Dich mit LeanExpert:innen
-
Mach‘ Dein Lean-Portfolio sichtbar
-
Erfahre Neues aus der LeanCommunity
Julia Boppert
│change to lean│ist meine Passion, weil ich davon überzeugt bin, dass Erfolg nur durch höchste Kundenorientierung, gute Prozesse und zufriedene Mitarbeiter entsteht.
Janina Durchholz
Als Unternehmensberaterin bei trilogIQa und befasse ich mich mit Spaß und Leidenschaft mit ganzheitlicher Prozessoptimierung, Lean Logistics und den zugehörigen methodischen Grundlagen.
Weitere Inhalte auf LeanPublishing
Ist der Kapitän blind?
Es geht ein Gespenst um im Management. Sein ungenannter Name ist Irrglaube und zwar in der verschärften Form.
25 Jahre nach der Ersterscheinung von „The Machine that Changed the World“
Die älteren unter Ihnen werden sich sicherlich noch gut erinnern können, als das Buch der Bücher in Sachen Lean erschien. Grundlage war eine Studie darüber, was die …
Fit für die Next Economy
4 Dinge, die Unternehmen von der Lean-Startup-Methodik lernen können
Ist die Farbe „Blau“ schön?
Was hat diese Frage wohl mit der Thematisierung rund um Lean zu tun? Keine Angst. Das wird Ihnen im Laufe dieses Beitrages bewusst werden, so hoffe ich natürlich. Falls dies nicht der Fall sein …
Kommentare
Bisher hat niemand einen Kommentar hinterlassen.
Kommentar schreiben
Melde Dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.
Teilen