Kunst & Management ... Folge 165
oder ... "Casus et natura in nobis dominantur."
Die vielleicht größte Faszination übt für viele Menschen der wirtschaftliche Erfolg aus. Sicher, es gibt andere Themen wie zum Beispiel Gesundheit, eine glückliche Familie …
Aber weit oben auf den Rängen der Träume steht der Erfolg, der Erfolg im Geschäft, Erfolg bei Menschen, Karriere.
Und manchmal wird er auch besungen wie im Evergreen aus dem Jahre 1941 von Johann Heesters "Man müsste Klavier spielen können, wer Klavier spielt, hat Glück bei den Frauen …"
Womit wir beim Thema wären … der Kunst und dem Erfolg und der ewigen Suche nach dem Rezept, dem "Wie geht Kunst?"Wobei schon mal vorab gesagt werden kann, an Kunst (an sich) gibt es kaum Interesse aber am Erfolg, der dadurch entstehen könnte …
Dr. Nemo hat das Ohr an den Entwicklungen im Management. Hinter vorgehaltener Hand meint er allerdings, Management ist eben Management, egal welche „Sau da gerade durch das Dorf getrieben wird!“
Damit meint er die Erklärungsmodelle für Erfolg. Eine davon ist wohl die Unterstellung, Management, erfolgreiches Management hätte was mit Kunst zu tun.
Aus aktuellem Anlass, einer Vernissage der Malereien von Nemos Gattin, Fortunata, trifft man sich unter einer Glaskuppel im Louvre.
Ja, tatsächlich im Louvre. Fortunata ist - und das wurde hier auf ihren Wunsch hin nie erwähnt - eine weltberühmte Künstlerin. Sie lebt meist allein auf der einsamen Insel Marrettimo im Mittleren Meer … da wo der Horizont die Welt nicht begrenzt.
Nemo: "Fortunata, meine Geliebte und erfolgreiche Künstlerin, was kann ich von Dir für meinen Beruf lernen?"
Nun, wir kennen alle den Nemo. Sein Verhältnis zu den Sphären der Kunst ist wohl so ähnlich wie es der Banker Hermann Josef Abs einmal über die Juristen sagte: "Ich bin kein Jurist, brauche ich auch nicht zu sein, ich halte mir welche …"
Nun, das könnte man in Bezug auf sein Verhältnis zu Fortunata vertiefen … aber lassen wir das ...
Fortunata dreht sich eine Zigarette. Sie liebt diese Pausen des Zigarettendrehens, diese sorgfältige Andacht, dieses Spiel der Finger mit dem hauchdünnen Papier und dem Tabak, diese Pausen, die dadurch entstehen und wenn man in sie hineinhören würde, spürte man den blauen Wind des Mittleren Meeres im Raum.
Fortunata: "Nemo, Kunst und Management sind weit voneinander entfernt, sie sind wie Parallelen, die ins Unendliche laufen."
Nemo: "Aber irgendwo treffen sich diese Parallelen doch, irgendwo hinter dem Horizont."
Fortunata: "Nein, sie treffen sich nie, es ist eine Illusion! Aber wenn Du meinst …?!"
Nemo: "Dann sag mir, was ist Kunst?"
Fortunata: "Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein."
Dann paffte sie den blauen Rauch vor sich … und nach einer Weile, in welcher der Interviewer sein obligates "Mmmh …!" geraunzt hatte, sagte sie: "Die Wahrheit ist ein Gefängnis! Frei sind nur die, die wissen, dass sie die Wahrheit nicht kennen. Wer also die Wahrheit nicht kennt, ist frei."
Nemo: "Das Management braucht doch aber etwas, das solide ist, meinetwegen nenne das eine Wahrheit."
Fortunata: "Das ist eben der Unterschied. Das Management will alles definieren, festnageln und operationalisieren … wie ihr das nennt … "
Nemo: "Anders geht es doch nicht! Wir können doch unseren Forecast nicht tanzen!"
Nemo hielt letzteres für einen gelungenen Witz, na ja.
Fortunata: "Du kannst nichts von mir lernen, jedenfalls nicht das, was Du gerne lernen möchtest …"
Nemo: "Was könnte ich dann?“
Fortunata: "Du könntest mir einen Kuss geben …"
Nemo eilt zum nächsten Termin.
Der Interviewer schlendert mit Elvira noch eine Weile durch die Welt der Kunst.
Interviewer: "Was meint Fortunata mit dem Kuss?"
Elvira: "Mach's doch mal!"
Interviewer: "Ja und nun?"
Elvira: " Haste was gelernt?"
Interviewer: "Nein, es war jedoch wunderbar ..."
Was an Wunderbarem vielleicht doch noch bei WMIA geschieht, erfahren wir - wie immer - am nächsten Dienstag ...
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