Auf Augenhöhe (?!) ... Folge 172
oder ... "Aut Nemo aut nihil."
Um wirklich großartig zu sein, muss man den Menschen auf Augenhöhe begegnen und darf nicht über ihnen stehen … Das klingt gut.
Die Frage ist dabei, wer sich daran hält, wer also von den Mächtigen die Quadratur des Kreises schafft …
Macht, die Möglichkeit, über andere Menschen hinweg seine Vorhaben durchzusetzen und dabei den Respekt vor anderen Menschen zu wahren.
Los Straneros … In der stahlgläsernen Fassade des Verwaltungsgebäudes von WMIA, dem größten Unternehmen der Welt, brechen sich die Strahlen der Sonne, deren Licht dann Blitzen gleich den Vorübergehenden blendet und der angesichts des hellen Scheins seinen Kopf senkt.
Die Größe des Verwaltungsturms lässt den Betrachter klein erscheinen und manche fühlen sich auch so.
Allerdings trifft das nicht auf alle zu. Wir werden sehen …
Nemo hat demnächst ein rundes Jubiläum und man trifft sich zur Besprechung der Feier im Vorstandsbüro.
Anwesend ist neben den üblichen Personen der neue HR-Chef, Herr Dr. Inutile.
Vorab bemerkt, die Aufzeichnung dieses Treffens ist unplugged, sie würde nie veröffentlicht ...
außer hier natürlich.
Inutile: "Herr Dr. Nemo, Ihr Vorstandskollege, Herr Professor Saliva wird eine Laudatio auf Sie halten. Hier ist das Manuskript."
Nemo würdigt dem Papier keinen Blick.
Nemo: "Saliva also … Der Sessel, auf dem er jetzt sitzt, auf dem lag früher meine Aktentasche. Was hat der schon zu sagen …"
Inutile: "Na ja, immerhin ist es ein Ausdruck von Wertschätzung."
Fortunata, die Gattin Nemos: "Nemo, Du könntest ihn wenigstens respektieren!"
Nemo: "Na gut."
Andrea, der Mönch geht auf Nemo zu.
Andrea: "Was ist Deine Welt, in der du Dich nicht umarmen lässt?"
Die Gedanken, die Fortunata dazu hat, behält sie lieber für sich.
Nemo: "Jeder wählt sich seine Welt. Meine ist die der Macht. Macht ist eine Waffe. Gewinnen tut der, der weiß, wann man abdrückt. Business is no kissing game!"
Das alles klingt wie eine blutige Story und das Blut, das da von der Decke tropft, ist das Blut des Herzens, das man nicht sehen, aber fühlen kann.
Apropos >>fühlen<< … In solchen Momenten ist es gut, dass in dem erlauchten Kreise jemand ist, der die Welt zwar nicht ändert, sie jedoch für Momente ein wenig leichter macht.
Und apropos >>leicht<< … Ihr Gang ist wie das Schweben einer weißen Feder im Sommerwind … Elvira, die Assistentin Nemos kommt hinzu.
Sie fehlte bei der schwerwiegenden Unterhaltung und stellt ein silbernes Tablet auf den Konferenztisch. Kristallene Schalen lassen den Don Perignon-Champagner noch schöner funkeln.
Elvira: "Nemo, für Dein Jubiläum. Lasst uns trinken …" Dabei schaut sie Nemo in die Augen: "Schau mich an, trinken tut man immer auf Augenhöhe …"
Nun, das kann man interpretieren, wie man will. Nemo muss jedenfalls zum nächsten Termin.
Der Interviewer bleibt noch eine Weile.
Interviewer: "Was ist Deine Welt?"
Elvira: "Schau mir in die Augen …"
Wie dieser Augenblick sich weiter entfaltet, wird hier nicht beschrieben.
Wie es (jedoch) weitergeht mit Dr. Nemo, erfahren wir - wie immer - am nächsten Dienstag …
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