Die Essenz erfolgreicher Teams: Vertrauen, Engagement und Konsequenz

Die Essenz erfolgreicher Teams: Vertrauen, Engagement und Konsequenz

In vielen Organisationen werden dysfunktionale Teams toleriert, als wären sie ein unvermeidliches Übel. Die Argumente sind bekannt: Eine Person bringt den meisten Umsatz, hat die besten Kundenbeziehungen oder ist seit Jahren ein unersetzlicher Teil des Unternehmens. Doch genau diese Toleranz kann zur Achillesferse der gesamten Organisation werden. Wer toxisches Verhalten duldet, riskiert die Gesundheit und den Erfolg des Teams – und damit den Erfolg des gesamten Unternehmens. Es ist an der Zeit, die Komfortzone zu verlassen und sich den grundlegenden Dysfunktionen in Teams zu stellen, bevor sie den Weg zum Erfolg blockieren.

03. September 2024 um 04:30 Uhr von Roman P. Büchler
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Die fünf Dysfunktionen eines Teams

Patrick M. Lencioni hat mit seinem Werk «Die 5 Dysfunktionen eines Teams» ein Modell geschaffen, das zeigt, welche Schritte Teams gehen müssen, um erfolgreich zu arbeiten, und welche Hindernisse dabei überwunden werden müssen. Dieses Modell offenbart uns nicht nur die Stufen der Teamentwicklung, sondern auch die Dysfunktionen, die auf jeder dieser Stufen auftreten können und aktiv angegangen werden müssen. Bereits die kleinsten Dysfunktionen können eine lähmende Wirkung haben und den Erfolg von Projekten – besonders in Transformationsphasen – ernsthaft gefährden.

1. Abwesenheit von Vertrauen
Das Fundament jeder erfolgreichen Zusammenarbeit ist Vertrauen. Ohne emotionales Vertrauen, ohne ehrliche Gespräche über persönliche Schwächen, Ängste, Fehler und Verhaltensweisen, bleibt die Grundlage brüchig. Eine offene und ehrliche Gesprächskultur ist unerlässlich, um Vertrauen zu etablieren und zu erhalten.

2. Angst vor Konflikten
In vielen Teams herrscht eine Atmosphäre der falschen Harmonie. Echte Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten werden vermieden, und so werden keine echten Diskurse geführt. Diese Konfliktscheu führt dazu, dass wichtige Meinungen unterdrückt werden und notwendige Diskussionen ausbleiben. Ohne Konflikte gibt es keinen Fortschritt – das müssen wir verstehen.

3. Fehlendes Engagement
Wenn nicht alle Meinungen gehört werden, kann auch kein echtes Commitment entstehen. Entscheidungen werden nicht vollständig unterstützt, da die Teammitglieder das Gefühl haben, dass ihre Ansichten nicht berücksichtigt wurden. Das führt zu mangelndem Engagement und fehlender Überzeugung bei der Umsetzung von Entscheidungen.

4. Keine Übernahme von Verantwortung
Verantwortung ist ein zentraler Pfeiler erfolgreicher Teams. Wenn Teammitglieder ihre Verantwortung nicht wahrnehmen und nicht zur Rechenschaft gezogen werden, leidet das gesamte Team darunter. Entscheidungen werden untergraben, und die Kommunikationswege werden nicht eingehalten. Das Resultat ist ein Team, das seine Ziele nicht erreicht.

5. Fehlende Ergebnisorientierung
Wenn persönliche Interessen über die des Teams oder der Organisation gestellt werden, wird das gemeinsame Ziel verfehlt. Persönliches Ego, Status und Karriereambitionen dürfen nie über den gemeinsamen Ergebnissen stehen. Ein Team ist nur dann erfolgreich, wenn alle Mitglieder ihre Energie auf das gemeinsame Ziel ausrichten.

Keine Toleranz für dysfunktionale Teams

Dysfunktionale Teams werden in Unternehmen oft trotz offensichtlicher negativer Auswirkungen akzeptiert, was ein Fehler ist. Toxisches Verhalten darf nicht toleriert werden, da es den Erfolg der gesamten Organisation gefährdet. Anstatt Probleme zu ignorieren oder zu verschieben, sollte proaktiv gegen Dysfunktionen vorgegangen werden, auch wenn der Fachkräftemangel die Suche nach geeigneten Teammitgliedern erschwert. Es erfordert Zeit und Disziplin, ein Team von innen heraus zu stärken und gesunde Verhaltensmuster zu etablieren, um langfristige Schwierigkeiten zu vermeiden.

Investieren in die Teamentwicklung

Der Weg vom dysfunktionalen zu einem leistungsstarken Team erfordert Geduld, Engagement und eine klare Vision. Das Team muss lernen, sich selbst zu organisieren und aktiv gegen Dysfunktionen vorzugehen, was oft schwierige, aber notwendige Gespräche erfordert. Führungskräfte sollten bestehende Verhaltensmuster genau beobachten, wobei die fünf Dysfunktionen als Orientierungshilfe dienen können, um Handlungsbedarf zu erkennen. Die Kommunikation im und ausserhalb des Teams muss analysiert werden, um unerwünschte Verhaltensmuster klar zu identifizieren und zu adressieren.

Vertrauen als Schlüssel zum Erfolg

Ein erfolgreiches Team basiert auf Vertrauen, das es den Mitgliedern ermöglicht, offen über Schwächen, Herausforderungen und Fehler zu sprechen, ohne Angst vor Ausnutzung. Ehrliche Entschuldigungen und das gemeinsame Entwickeln von Lösungen fördern gegenseitige Hilfe und Weiterentwicklung. Vertrauen entsteht nicht sofort, sondern erfordert Zeit, gemeinsame Erlebnisse und kontinuierliche Reflexion. Indem Stärken und Schwächen jedes Einzelnen erkannt und Aufgaben entsprechend verteilt werden, kann das volle Potenzial eines Teams entfaltet werden. Vertrauen, Engagement und Verantwortung sind entscheidend für den Erfolg einer Organisation und essenziell, um zukünftige Herausforderungen zu meistern.

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