Wenn Teambuilding einfach wäre, gäbe es eine allgemeingültige Anleitung dafür.
„… und trotzdem ist es ja so, dass einige Teams mehr Lust auf Leistung haben, mehr Lust auf Zusammenarbeit haben, besser darin sind, zum Ergebnis zu kommen […] es muss ja offensichtlich noch mehr geben, als nur auf KPIs zu schauen“, sagt Stefan Kermas, ehemaliger Hockey-Bundestrainer und zweifacher Olympia-Sieger im Rahmen seines Impulsbeitrages auf dem #LATC2021@Home.
„Das Ganze kann man sich auch einmal anders in diesem Modell anschauen, indem ich, „wie“ und „wann“ durchläuft eine Gruppe so einen Prozess, betrachte. Wir reden ja alle überall apokalyptisch über Teams, überall sind Teams unterwegs, laufen mir über den Weg.
Ich glaube, „Team“ ist ein positives Prädikat, eine Auszeichnung. Und nicht jede Ansammlung von Menschen ist sofort ein Team. Wenn ich mich auf die im Modell gezeigten Bereiche fokussiere, habe ich die Chance, einen Entwicklungsschritt zu machen von einer Gruppe zum Team und womöglich sogar zu einer Art High-Performance-Team, zu einer Mannschaft, die richtig Leistung abliefert. Und die am Ende auch einmal wieder in einen Peak-Zustand kommt, was Sportmannschaften innerhalb von Turnieren wahrnehmen, es läuft dann einfach und die Leistung ist richtig gut. Das kann natürlich 8 Wochen später wieder ganz anders aussehen, aber wie schaffen wir es, in diesen Peak-Zustand - einige sagen in Flow - zu kommen?
Bin ich in der Lage, bei meinem Team in so einer „Ich und Wir – Kategorie“ zu schauen? Denn es gibt natürlich Bereiche, die womöglich eher „ich geprägt“ sind, weil ich es mit Individuen, einzelnen Menschen zu tun habe und es gibt Bereiche, da ist das „Wir“ klar vordergründig. Und wie bekomme ich diese Bereiche kombiniert? Denn beide sind wichtig, beide haben ihre Gültigkeit. Nur über ein starkes „Ich“ komme ich zu einem starken „Wir“. Aber wir kennen die Themen rund um Egoismen, Egoplayer und den Wunsch nach allgemeiner Teamfähigkeit.
Das noch weitergedacht: Wie kann ich diese Blickpunkte, die ich habe, diese (hier dargestellten) sieben Orientierungspunkte auch in Handlungen umsetzen? Und auch da denke ich, lohnt es sich, einmal näher reinzuschauen. Was möchte eigentlich der Einzelne? Was haben wir gemeinsam als Ziel? Was gebe ich eigentlich meinen Kolleginnen und Kollegen? Was kann ich mir eigentlich erlauben? Wofür bin ich eigentlich hier? Was kann ich gut, worin bin ich befähigt? Was wird mir auch erlaubt? Was mache ich denn als Führungskraft konkret jeden Tag, um das Scoreboard zu verbessern, um die Performance meiner Mitarbeiter zu verbessern? Was ist denn mein eigenes Rollenbild von mir selbst? Erlauben wir uns, zu diskutieren? Sind wir in der Lage, auch einmal Konflikte auszutragen?“
Den gesamten Impulsbeitrag sowie alle anderen, weit über 50 Impulsbeiträge des #LATC2021 finden Sie hier als Aufzeichnung inkl. Download-Link zu den entsprechenden Vortragsfolien.
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