Umsteuern!

Umsteuern!

Die meisten von Ihnen werden mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass Produktion Werte schafft und die Basis für den Wohlstand ist.
Warum wird das alles aber bestraft? Einkommensteuer, Mehrwertsteuer, Steuern auf Unternehmensgewinne usw. - warum besteuert man Wertschöpfung und den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen sowie deren Mitarbeiter und subventioniert die Zerstörung der Grundlagen unserer Existenz?

#ChannelS
Podcast, 17. Juni 2024 um 04:30 Uhr in ChannelS von Prof. Dr. Andreas Syska
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Diesen Artikel hören - 3:14 Minuten

Ob Unternehmer oder Angestellte - das Jahr über wird alles getan, diesen Erfolg zu maximieren, um ihn anschließend gegenüber dem Finanzamt kleinzurechnen.

Natürlich legal – aber dennoch absurd.

Denn ganz nebenbei beschäftigt dies zehntausende von Steuerberatern – was für eine Verschwendung von Intelligenz.

Wir brauchen ein neues Steuersystem, das nicht die Schaffung von Werten besteuert, sondern den hierfür getätigten Verzehr an natürlichen Ressourcen.

Eine Reform, die nicht an bestehenden Stellschrauben dreht, wie den Steuersätzen – und damit ihren Namen nicht verdient - sondern diese Stellschrauben durch neue ersetzt.

Eine Steuerrevolution. Wir müssen umsteuern.

Keine Steuern mehr auf Arbeit, Unternehmensgewinne oder erwirtschaftetes Vermögen, dafür aber eine ordentliche Steuer auf Transaktionen von Gütern, Energie und Menschen, also auf Klimazerstörung und Landschaftsverbrauch.

Keine Steuern mehr auf Arbeit, Unternehmensgewinne oder erwirtschaftetes Vermögen, dafür aber eine ordentliche Steuer auf Transaktionen von Gütern, Energie und Menschen, also auf Klimazerstörung und Landschaftsverbrauch.  

Bevor jetzt reflexartig die Platte über die Belastung der Wirtschaft aufgelegt wird und ihre B-Seite mit dem Titel „Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit“ sei nochmals gesagt: Ich habe soeben alle Steuern auf Verdienste und Gewinne eliminiert und über den Wegfall der Umsatzsteuer (sie ist die dominierende Steuer für die sogenannten unteren Einkommensschichten) die Verbraucherpreise gesenkt - zumindest gedanklich - zu mehr reicht mein Handlungsspielraum leider nicht.

Es geht nicht um eine „Steuer on top“, sondern um eine „Steuer anstatt“.

Der Nutzen: Nicht der wirtschaftliche Erfolg würde besteuert werden, sondern die Rücksichtslosigkeit, mit der dieser errungen oder gefeiert wird.

Der Charme: die Steuerbelastung müsste also nicht wahlweise mit steifer Oberlippe oder mit Abwanderungsgedanken quittiert werden, sondern wäre individuell gestaltbar.

Und noch charmanter: Niemandem würde die private Lebensführung vorgeschrieben und keinem Unternehmen, in welche Technologien es zu investieren hat.

Ein solches Steuersystem würde die Besten anlocken und ökologisch verantwortliches Handeln belohnen. Es würde Kreativität und Innovation entfesseln - ein Turbo für Effizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Und vernünftig gestaltet würden diese Steuern auch die durch Automation, KI und Co. sinkenden Sozialabgaben ersetzen.

Steuern wir also um.



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