Ein anderer Approach zum Management - Folge 61
Das ist heute das Thema im 126. Stockwerk des Verwaltungsgebäudes von WMIA Incorporated, dem größten Unternehmen der Welt.
Dr. Nemo, der CEO hatte die Berater neulich Mikado spielen lassen, anstelle ihre Vorträge zum „Wie“ des Managements zu hören.
Der Clown hatte ihm das geraten und letztlich bei allem Spaß, den man dabei hatte, blieb die Frage offen, was das denn soll. Es erschließt sich jedenfalls nicht auf den ersten Blick.Jedenfalls war es ungewöhnlich und der alte Knochen, der Berater Dr. Sturr war ja ob diesen Unsinns, wie er meinte, aus der Runde ausgeschieden.
Der Clown hat heute einige bunte Jonglierbälle mitgebracht.
Clown: „Heute üben wir mal Bälle fangen!“
Nemo: „Ich dachte, wir reden über Management. Na gut, wenn das denn der Erkenntnis der Wahrheit dient, meinetwegen.“
Sicher, der Vorschlag des Clowns ist gemessen an der Thematik hoch ungewöhnlich, eigentlich abstrus, das jedenfalls hätte das Urgestein der Beraterszene Herr Dr. Sturr nebst Kollegen ja fast schon ärgerlich kundgetan.
Der aufmerksame Beobachter, und der Interviewer ist ein solcher, wird bei dieser Bemerkung Dr. Nemos die Stirn runzeln. Die Skepsis, ja fast Ironie dieser Aussage Nemos kommt ihm bekannt vor. Das Brett vorm Kopf der Menschen angesichts der Möglichkeit der Erkenntnis ist dick. Wohlgemerkt, das Brett der Verweigerung der Erkenntnis – Lernen ist ein noch finstereres Kapitel – hat schon Christian Morgenstern beschrieben: Es stammt aus der letzten Strophe seines 100 Jahre alten Gedichts mitdemTitel »Die unmögliche Tatsache«. Palmström, Morgensterns Held in dem Gedicht, ist von einem Auto überfahren worden und beschäftigt sich nun mit der Frage:
(…) war vielmehr verboten, hier Lebendige zu Toten umzuwandeln, – kurzundschlicht:
Durfte hier der Kutscher nicht -?Eingehüllt in feuchte Tücher, prüft er die Gesetzesbücher und ist alsobald im klaren:
Wagen durften dort nicht fahren!Und er kommt zu dem Ergebnis: »Nur ein Traum war das Erlebnis. Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.
Clown: „Wir werden sehen.“
Elvira lächelte. Übrigens, und das ist immer wieder erwähnenswert, Elvira sieht hinreißend aus. Heute trägt sie einen bunt gepunkteten Sportdress. Das hat seinen Grund wie wir sehen werden. Dass dieser Dress maßgeschneidert war und eigentlich mehr offenbart als er verbirgt liegt in der Natur der Raffinesse, mit der die Damen dieser Welt das gerne reichlich nähren, was man gemeinhin Phantasie nennt. Doch das ist ein anderes Thema, jedenfalls ein anderer Kontext.
Clown: „Sind Sie bereit?“
Nemo, der das fast überhören wollte: „Ja klar!“
Der Clown warf ein paar Bälle. Nemo fing alle auf und wirkte so lässig wie es nur denen gelingt, die eine lebenslange Erfahrung und gutes Training mit Bälle fangen haben. Nemo ist nämlich der Torwart in der Fußballmannschaft von WMIA Incorporated und die steht auf Platz Eins der Firmenweltfußballerliga.
Nun, das Wesen eines Clowns, jedenfalls unseres Clowns ist es, zu stören. Er hatte Elvira auch ein paar Bälle gegeben und Elvira stand schräg hinter Nemo.
Es kommt wie es kommen musste. Elvira wirft Bälle auf Dr. Nemo. Nemo fängt keinen einzigen.
Nemo: „Was soll das, so haben wir nicht gewettet!“
Zum einen rechnete er nicht damit, dass auch Elvira werfen würde und außerdem … na ja außerdem „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf“ oder so ähnlich…
Nemo musste wie üblich zum nächsten Termin.
Elvira, der Interviewer und der Clown gingen zum Fahrstuhl. Sie spielten Ballfangen und hatten Spaß.
Elvira nahm den Clown zur Seite.
Elvira: „Steckt hinter dem Ballfangen eine Theorie über das Management?“
Clown: „Eine Theorie? Vielleicht! Kennen Sie übrigens die Geschichte vom Wiesel?“
Elvira: „Nein!“
Interviewer: „Welche Geschichte und was hat das mit dem Approach zum Management zu tun?“
Nun, der Clown ist ja kein Spaßmacher, er weiß, was er tut und was er mit dem Wiesel meinte, erfahren wir nächsten Dienstag … beim Interview mit Dr. Nemo, dem CEO des größten Unternehmens der Welt.
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