Dr. h.c. Any Nemos Helfer - Folge 26

Dr. h.c. Any Nemos Helfer - Folge 26

Im Folgenden hören Sie die Mitschrift eines weiteren Interviews mit Dr. h.c. Any Nemo. Heute geht es um die Frage, wie es möglich ist, dass die WMIA Incorporated sowie der CEO des weltgrößten Unternehmens so viel Macht hat, dass er die Zukunft bestimmen kann.

#WMIA
Podcast, am 10. 06. 2018 in Interview mit Dr. h.c. Any Nemo von Kurt August Herrmann Steffenhagen


Für den Fall, dass Ihnen das Folgende unwahrscheinlich vorkommt, lesen Sie bitte die Tageszeitung oder fragen Ihren Arzt oder Apotheker. Es ist ja nur in Satire verpackte Wirklichkeit.

Kleine Verspätungen zum Erscheinen beim Interview wird man dem mächtigsten Wirtschaftsführer der Welt verzeihen.
Der Interviewer nimmt in einem der bequemen Ohrensessel im Vorzimmer des Vorstandsbüros Platz. Jeder dieser Sessel verfügt über einen Bildschirm, auf dem Videos über Produkte von WMIA Inc. laufen. Das Besondere der Bildschirme ist es, dass sie den Betrachter scannen, ihn einordnen, kategorisieren und ihm dann das entsprechende Produkt, natürlich nur für ihn extra ausgewählt zeigen.

„Erhöhte Blutfettwerte in Ihrem Alter, wir haben die Lösung…“, schallt es aus dem Screen.

Gerade ging es dem Interviewer so wie dem Patienten eines Psychotherapeuten… bevor er zu ihm ging, war alles in Ordnung, jetzt glaubt er, er hätte ein Problem…

Doch bevor er darüber weiter nachdenken kann, weht die bezaubernde Assistentin des Vorstands in einem surrealistisch lilablauen Kleid heran und eigentlich hätte sie ihn kneifen sollen, aber schon ihre Erscheinung riss ihn aus seinen Gedanken.

Das heutige Interview geht um die Frage, wie es möglich ist, dass WMIA Incorporated und damit der CEO des weltgrößten Unternehmens so viel Macht hat, dass er die Zukunft bestimmen kann. Wie kann das sein?

Dr. Nemo kommt gleich zum Thema: „Wir haben derzeit eine unerschütterliche Marktmacht.“

Interviewer: „Das kann doch nicht nur an Produkten liegen. Es gibt doch auch andere ähnliche Produkte und die werden von WMIA Inc. verdrängt.“

Nemo: „Wir sind längst darüber hinaus, Produkte, also etwas Reales zu verkaufen.“

Interviewer: „Aber Produkte sind doch real.“

Nemo: „Das stimmt, es trifft aber nicht den Kern.“

Interviewer: „Was ist der Kern?“

Nemo: „Das ist einfach erklärt. Sie haben ja eben ein Medikament gegen zu hohe Blutfettwerte empfohlen bekommen.“

Interviewer: „Mmmmh, das wissen Sie schon?“

Nemo: „Ja und wie haben Sie sich dabei gefühlt?“

Interviewer: „Na ja, das klang vertrauenerweckend, aber wem soll man denn vertrauen?“

Nemo: „Sehen Sie, wir wenden uns an die Gefühle der Menschen, an ihre Bedürfnisse und letztlich an ihre Sehnsucht nach einem besseren Leben. Wir wenden uns letztlich an die Sehnsucht nach einem Retter in was auch immer. Die Realität, ob nun unsere Produkte besser sind oder nicht, spielt keine Rolle, theoretisch könnten sie sogar schädlich sein. Wir ersetzen Realität durch Emotion. Unser Firmenname ist gleichzeitig unser Slogan… „Wir machen es alles“ oder wenn Sie so wollen, „Wir können es alles“… und das hören Menschen gern und helfen uns, noch mächtiger zu werden.“

Interviewer: „Das klingt ja unerhört, ist das wahr?“

Nemo: „…Ob es wahr ist oder nicht, interessiert eigentlich nicht. Wir sind ein Mythos und der ist knapp jenseits des Realen.“



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