
Kulturwandel bei WMIA Incorporated - Folge 91
Es gibt Schnittchen, Lachsröllchen und ähnliche Nebensächlichkeiten der Kulinarik, die von bezaubernd wippenden Grazien im rosa Petticoat hin und hergetragen werden. Zudem steht auch noch der unvermeidliche, geeiste Prosecco auf kleinen Tischchen, nebst Gläsern mit einem kugelrunden Pfirsich. Grüße aus dem vorigen Jahrhundert der Trinkerfreuden ... Es ist Pressekonferenz bei WMIA Incorporated.
Es ist Pressekonferenz bei WMIA Incorporated!
Natürlich hat man bei WMIA ein eigenes Konferenzzentrum. Natürlich piekfein. Normalerweise, so übers Jahr hält man hier Meetings ab … oder Inszenierungen der Bereichsvorstände zur Selbstdarstellung.
Heute ist hier die lang erwartete Pressekonferenz des Dr. Nemo. Die Welt will eine Antwort auf die Frage, wie es mit WMIA weitergeht. Die soll sie nun bekommen.
Nemo blickt von der Rednerempore ins Publikum: „Meine Damen und Herren!“ eigentlich sollte jetzt der Prompter mit dem ausgefeilten Redetext laufen, doch die Technik hakt.
Elvira, die hinreißende Assistentin des Vorstands springt auf, eilt zur Bühne und legt Dr. Nemo einen Spickzettel hin. Übrigens, und das muss bemerkt werden, auch Elvira trägt heute einen rosa Petticoat, ein Anblick wie … na ja, wir wollen das hier nicht weiter vertiefen.
Nemo: „Es ist Zeit für einen Kulturwandel bei WMIA. Wir werden das ganze Unternehmen umbauen, wir werden ethisch einwandfrei agieren, wir werden kundenorientiert sein, wir werden eine Zukunft kreieren, in der es sich lohnt zu leben, wir werden …“
In dem Moment rumst es im Saal. Dieser „Rums“ rührte daher, dass der Chefreporter der ‚WMIA Daily‘, der führenden Tageszeitung in ‚Irgendwo‘, im Stehen eingeschlafen und rücklings auf den Tisch mit den frisch eingeflogenen ‚Wiener Würstchen‘ gefallen war.
Normalerweise sollte man nicht so sehr auf die Randnoten einer Pressekonferenz zum Kulturwandel schauen, aber in diesem Moment kann man gar nicht anders, zumal der Chefreporter nicht nur zu den Würstchen, sondern auch zu dem Fässchen mit dem dazu gehörigen Senf ein nicht vorgesehenes Verhältnis hatte.
Apropos Senf … die Pressekonferenz war nur kurz unterbrochen, der Prompter lief auch wieder und Dr. Nemo spricht über Wandel, Ethik und Zukunft.
Der Interviewer sitzt im Publikum. Als es an die Fragen an den CEO geht, schweigt er.
Man, das heißt Dr. Nemo, Elvira und der Interviewer fahren nach der Konferenz mit dem Vorstandsfahrstuhl ins Vorstandsbüro.
Interviewer: „Herr Dr. Nemo, Ihre Rede … das waren Überschriften, keine Inhalte!“
Nemo: „Warten wir es mal ab! Ich habe ein 3-Jahres-Programm aufgelegt.“
Nun, diese Antwort gehört eigentlich in die ‚Hall of Fame‘ in Stein gehauenen Managementunsinns! Aber, darüber kann man streiten.
Jedenfalls ist das ‚State of the Art‘, das mit dem Programm …
Wobei man noch darüber diskutieren könnte, auf wie viele Jahre es ausgelegt ist. Auf drei, auf vier, auf die … lange Bank?!?
In dem Moment erscheint Dr. No, der Finanzchef von WMIA Incorporated.
Nemo: „Was gibt es, Du bist ganz aufgeregt!“
Übrigens, man duzt sich jetzt jedenfalls unter seinesgleichen bei WMIA Incorporated, der Kulturwandel hat schon begonnen.
Dr. No: „Unsere Filiale in Absurdistan hat die falschen Leute bestochen. Der Auftrag war beinahe futsch! Ich sage Dir, ich liebe zwar die Menschheit, aber Menschen kann ich nicht ausstehen!“
Nemo räuspert sich: „Hast Du schon reagiert?“
Dr. No: „Klar, alles in Butter, läuft wie geschmiert!“
Dr. Nemo muss zum nächsten Termin. Elvira und der Interviewer gehen zum Fahrstuhl.
Interviewer: „Glaubst Du, dass Dr. Nemo einen Wandel schafft?“
Elvira: „Glaubst Du, dass ich hellsehen kann?!“
Was weiter geschieht bei WMIA Incorporated erfahren wir … nächsten Dienstag!
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