Die Ruhe im Sturm - Folge 40

Die Ruhe im Sturm - Folge 40

Die schöne Stadt Los Straneros, Verwaltungssitz des größten Unternehmens der Welt, WMIA Incorporated kennt natürlich auch Jahreszeiten. Den Winter zum Beispiel mit seinem fahlen Licht, niederen Temperaturen und der Verlangsamung des Geschehens. Allerdings und wen wundert es, gelten die Jahreszeiten nicht für Dr. Nemo und WMIA Incorporated oder jedenfalls nimmt man das auf der Vorstandsetage an.

#WMIA
Podcast, 10. Juni 2018 um 15:48 Uhr in Interview mit Dr. h.c. Any Nemo von Kurt August Herrmann Steffenhagen


Allerdings und wen wundert es, gelten die Jahreszeiten nicht für Dr. Nemo und WMIA Incorporated oder jedenfalls nimmt man das auf der Vorstandsetage an.

Das Vorstandsbüro hat die physiologisch optimale Temperatur von 21,4 Grad und das Licht hat eine Farbtemperatur von 5.500 Kelvin. An der Wand hängt ein Messgerät, auf dem das ablesbar ist.

Elvira, die eigentlich schon allein wegen ihrer Erscheinung sämtliche Temperaturskalen obsolet erscheinen lässt, hat gerade diese 5.500 Kelvin eingestellt.

Interviewer: „Was tun sie da?“

Nemo antwortet für Elvira: „5.500 Kelvin ist die Temperatur des Lichts am Vormittag im Frühling. Bei diesen Lichtgraden ist die Produktivität der Menschen am höchsten. Das ganze Gebäude ist im Winter so eingestellt.“

Interviewer: „Mmmh …“

Nemo: „Unsere Wissenschaftler haben auch festgestellt, dass Töne im Infra-Schallbereich, also nicht hörbare Töne Verhalten beeinflussen. Wir experimentieren damit gerade in unseren Kaufhäusern.“

Unausgesprochene Gedanken des Interviewers: „Brummel, Brummel …“

Interviewer: „Sie beeinflussen Menschen? … Subtil und unbemerkt?“

Nemo: „Ja und? Wir sind mächtig und das bleibt dank der Wissenschaft auch so.“

In dem Moment erscheint der Clown.

Hinter sich her zieht er einen Bollerwagen. Darauf steht eine große Kiste. Der Clown ist heute in schwarz gekleidet, nur sein Gesicht ist weiß geschminkt. Er schiebt eine Seite der Kiste auf. Zu sehen ist eine kleine Theaterbühne. Auf der Bühne stehen bunte Marionetten. Der Clown hält die Fäden in der Hand und beginnt zu spielen.

Nemo: „Na und? Ein Marionettenspiel!“

Clown: „Sieht so aus!“

Nemo: „Ah, eine Metapher! Ich bin der Puppenspieler und bestimme das Geschehen!“

Clown: „Ach ja, ist das so?“

In dem Moment passiert das, was eigentlich immer passiert.

Die Fäden der Puppe verheddern sich.

Die Puppe ist nicht mehr kontrollierbar, als wäre sie selbständig.

Nemo: „Elvira, bitte hilf mal dem Clown!“

Es dauert eine Weile bis alles wieder glatt läuft.

Dr. Nemo hat derweil seine Akten gepackt und geht zur nächsten Sitzung.

Elvira: „Verheddern sich die Fäden öfter?“

Clown: „Ja, aber das ist nicht der Punkt!“

Interviewer: „Sie meinen, nicht Sie bestimmen das Spiel, sondern die Puppen, die Mechanik?“

Clown: „Mal so, mal so.“

Elvira: „Dann ist die Macht des Puppenspielers zumindest relativ?“

Interviewer: „Mmmh …“

Der Clown legt das Puppenspiel wieder zusammen und der Interviewer wird von Elvira zum Fahrstuhl begleitet.

Interviewer: „Sie sind so still in letzter Zeit.“

Elvira: „Ja …“

Interviewer: „Aus welchem Grund?“

Elvira: „Es ist klüger zu schweigen, wenn jemand aus allen Rohren schießt.“

Nicht schlecht, diese Erkenntnis, typisch Frau, die Ruhe im Sturm“, denkt der Interviewer.

Interviewer: „Sie meinen, Nemo ist in Bedrängnis?“

Elvira: „Er sucht nach Lösungen und ist nervös. Wir sind hoch effektiv und gleichzeitig oder gerade deshalb blind, meint er.“

In dem Moment fiel der Strom aus. Man steht im Dunkeln.

Der Clown geht mit einer brennenden Kerze vorbei.

Clown: „Denken sie daran, den Knoten beim nächsten Mal mitzubringen!“

Elvira: „Ja, mache ich!“

Das kann ja spannend werden. Der gordische Knoten. Wird der Clown ihn auflösen?

Das erfahren wir nächsten Dienstag …



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