Kreislaufwirtschaft (englisch Circular Economy)



Mit Kreislaufwirtschaft (englisch Circular Economy) wird ein regeneratives System bezeichnet, das innerhalb geschlossener Energie- und Materialkreisläufe funktioniert. Dies bedeutet, dass der Einsatz von Ressourcen, die Produktion von Abfall, Energieverschwendung und Emissionen durch Verlangsamen, Verringern oder auch Vermeiden minimiert werden.

Diese Minimierung wird üblicherweise erreicht durch

  • langlebige Konstruktion
  • Instandhaltung
  • Möglichkeit zur Reparatur
  • Wiederverwendung (erneute Nutzung, Zweitnutzung)
  • Remanufacturing (Refabrikation oder Wiederaufarbeitung)
  • Refurbishing (qualitätsgesicherte Überholung und Instandsetzung)
  • Recycling (Wiederaufbereitungsverfahren)

Im deutschen Sprachgebrauch wird Kreislaufwirtschaft oftmals reduziert auf den Bereich der Abfallwirtschaft. Der englische Begriff „Circular Economy“ ist weiter gefasst und meint ein gesamtes Wirtschaftssystem mit geschlossenen Kreisläufen. Oftmals wird die Circular Economy mit dem Dreiklang „make, use, reuse“ beschrieben. In der Kreislauflieferkette bedeutet Abfall oder Müll nicht das Ende der Kette, sondern den Anfang eines neuen Kreislaufs, d.h. es gibt nur vorhandene Ressourcen, die wieder und wieder verwendet werden können.

Das Gegenteil der Kreislaufwirtschaft ist die Linearwirtschaft (auch „Wegwerfwirtschaft“), d.h. mit Linearwirtschaft wird unser aktuelles Wirtschaftssystem mit den Prinzipien „herstellen, nutzen, wegwerfen“ („make, take, waste“) bezeichnet. Ein Großteil der eingesetzten Rohstoffe wird nach einer gewissen Nutzungsdauer der Produkte zu Abfall und damit deponiert oder verbrannt. Nur ein geringer Anteil wird einer Wiederverwertung zugeführt, bei recyclefähigen Komponenten ist eine Wiederaufbereitung nur mit Qualitätsverlust (Downcycling) möglich.

Die Ellen MacArthur Foundation, Mit-Initiatorin der Circular Economy, hat ein Grundgerüst an Handlungsmaximen aufgestellt:

Regenerieren: Nutzung erneuerbarer Energien und Materialien; stetige Rückführung biologischer Ressourcen, d.h. kompostierfähig.

Teilen: dadurch Verlängerung der Lebensdauer von Produkten.

Optimieren: Effizienz und Leistung von Produkten von Anfang bis Ende optimieren; kreislauforientierte Gestaltung der gesamten Lieferkette - frei nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip.

Wiederverwenden: Re- und Upcycling von Produkten, Teilen und Materialien. Urban Mining ist ein perfektes Beispiel dafür, wie in der Baubranche auf diese Weise keine Ressourcen als Müll enden müssen.

Entmaterialisieren: Digitalisierung nutzen, um weniger Produkte herzustellen. Beispiel: CD. Material und Verpackung werden redundant, weil Musik online verfügbar ist. Kritikpunkt: Die Nutzung von Streamingdiensten bedeutet zwar weniger Materialverbrauch, erhöht aber z.B. den Energieverbrauch durch den sogenannten Rebound-Effekt.

Austauschen: ökologisch ineffiziente Produktionsmechanismen und Technologien durch kreislauforientierte Alternativen austauschen.

Reparieren: defekte Güter sollten reparabel sein, um ihre Nutzungsdauer zu verlängern. Oftmals ist dies entweder aufgrund einer werksseitig eingestellten Nutzungsbeschränkung (geplante Obsoleszenz) nicht möglich oder weil Komponenten verklebt sind und nicht schadensfrei voneinander gelöst werden können.

Verwandte Konzepte: Blue Economy, Biomimicry, Cradle to Cradle

Bildquelle: Circular Economy bei BASF



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