CO2-Einsparung mit Lean und Agile im Großanlagenbau ... geht das?
Lean kommt aus der repetetiv montierenden Industrie mit dem Methodenziel, komplizierte wiederkehrende Produktionsprozesse zu verschlanken. Agile Ansätze stammen aus der Softwareentwicklung, mit dem Ziel komplexe Unikate in einem unsicheren Entwicklungsumfeld zu erzeugen. Beide Ansätze wurden für weitere Anwendungsfelder weiterentwickelt und funktionieren besonders gut innerhalb eines Unternehmens.
Großanlagenbauprojekte sind demgegenüber über viele Jahre hochgradig durchstrukturiert und reguliert worden und erzeugen in der Regel komplexe Unikate. Zudem sind in solchen Projekten viele Projektpartner aus unterschiedlichen Unternehmen mit unterschiedlichen Einzelinteressen zum gemeinsamen Erfolg "verdammt". Daher ist das klassische Projektmanagement immer noch die Methode der Wahl. Mit dieser Charakterisierung entzieht sich der Großanlagenbau den direkten Optimierungsansätzen sowohl des leanen als auch des agilen Ansatzes.
Die Salzgitter AG setzt zur Zeit das ambitionierte Großanlagenbauprojekt SALCOS® zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Stahlerzeugung um. Die großen CO2-Emissionswerte und die besonderen räumlichen Gegebenheiten stellen hohe terminliche und logistische Herausforderungen an die Umsetzung dar. Daher wurde versucht Ansätze aus dem Lean Management und der Agilität in die bestehenden Prozesse zu integrieren.
Der Vortrag geht zunächst kurz auf die besonderen Herausforderungen ein um dann aufzuzeigen, wie durch eine geänderte Produktdefinition agile Methoden in der Planung zugänglich wurden und die Integration leaner Prinzipien in der Umsetzung erleichtert.