Arbeitsstudien - Instrument zur Humanisierung der Arbeit

Die Zeit war auch schon vor der Veröffentlichung von Einsteins Relativitätstheorie die physikalische Dimension, nach der die Unternehmen ihre Arbeitsschritte (Prozesse) austakteten. Empirisch ermittelte und statistisch abgesicherte Zeitdaten liefern als sogenannte Vorgabezeiten die Basis für Planung und Steuerung des Unternehmens, Ressourcen- und Personaldimensionierungen sowie Entlohnungen. Mit Einführung der EDV wurden in vielen Unternehmen die sogenannten „REFA-Abteilungen“ aufgelöst. Zeiten wurden nicht mehr ermittelt, da diese ja in den verschiedenen IT-Systemen vorhanden waren. Ein großer Irrtum, wie sich schon vor der SARS-CoV2-Pandemie herausstellte. Seit Beginn der Corona-Pandemie, die durch die Weltwirtschaftskrise aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine abgelöst wurde, erlebt die Zeitwirtschaft eine Renaissance. Nur wer die Zeiten der einzelnen Tätigkeiten kennt und nach Zeitarten bewertet, kann die Prozesse effizient gestalten. Die Methoden haben sich seit der REFA-Gründung am 30.09.1924 kaum geändert und sind heute so wichtig, wie schon lange nicht mehr. Angefangen von Bedarfsermittlungen für die Personaldimensionierungen, über Identifikationen von Optimierungspotenzialen, bis hin zu Leistungsbewertungen auf Basis eines gerechten und ohne gesundheitliche Folgen zu verlangenden Arbeitspensums liefern die Arbeitsstudien nach REFA auch eine kritische Betrachtung der Arbeitsweise der Mitarbeitenden.

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Michael Löw
Inhaber
Löw Industrial Engineering