
Unfassbar-WMIA Incorporated - Folge 87
Eigentlich ist die Beschreibung, der Versuch des Verstehens der ganzen Szene da oben im 126. Stockwerk des weltgrößten Unternehmens WMIA Incorporated immer ein wenig zu kurz gegriffen. Eigentlich sind da Menschen … Eigentlich kann man es nicht fassen … Ja, eigentlich …
Eigentlich macht der Interviewer Interviews mit Dr. Nemo, dem CEO ...
Nur, wie immer im Leben kommt ihm etwas dazwischen oder sagen wir es mal in der Sprache des Managements: Im Verlaufe der Interviews hat sich eine gewisse Agilität entwickelt. Agil, dies andere Wort für Lebendigkeit erfasst natürlich auch die Interviews. Der Interviewer stieß in das Wespennest des Lebens und wurde, weil er sich wohl in Elvira, die bezaubernde Assistentin des CEO verliebte, zu einem Teil davon. Dadurch wird natürlich die Beschreibung des Ganzen verzerrt oder erscheint in einem anderen Licht … aber wir werden sehen…
Szenenwechsel.
Der Interviewer ist mit Elvira in Cervo, einem kleinen, pittoresken Ort an der Riviera. Man flog dorthin, weil, na ja … Los Straneros ist ja nun mal nicht der Ort für feine Kunst, da gibt Italien einen besseren Rahmen … der ja schon Paganini oder in einem anderen Metier Casanova, den Meister der Variation und Improvisation über das Thema Liebe inspiriert hatte.
Nemo gibt vor der alten Kirche ein Klavierkonzert. Elvira und der Interviewer sitzen auf den abgewetzten Steinstufen vor der Piazza, es ist früher Abend, Touristen machen Blitzlichtfotos. Man blickt auf das Meer, das sich im letzten Licht des Tages langsam schwarz färbt und dadurch noch viel mehr von seiner Unendlichkeit und auch Unheimlichkeit offenbart, auch dann, wenn man gar nicht hinschaut.
Die letzten Akkorde senken sich auf die Freunde der Musik. Es ist wieder still in Cervo.
Elvira und der Interviewer gehen gemeinsam durch die alten Gassen, Blumen ranken in den Mauern. Die Absätze ihrer Schuhe, diese unvermeidlichen Stillettos, die man in Italien als Dame jeden Alters trägt, klimpern fröhlich auf den unebenen Steinen des Weges und sie reicht dem Interviewer ihren Arm. Wäre diese Szene aus einem Groschenroman wären die nächsten Episoden vorhersehbar. Doch es kommt anders …
Der Interviewer führt Elvira an eine wunderschöne Blume und als er verliebt und old-fashioned nach ihr greift, um sie der Angebeteten zu pflücken … sagt Elvira: „Halt! Pflück die Blume nicht, wenn Du sie pflückst, wird sie nur noch ein paar Tage leben … die Schönheit der Blume lebt schon längst in meinem Herzen, besitzen muss ich sie nicht. Schönheit und eine Geliebte sind wie Musik, wie die Töne, die Du hörst und die Du nie besitzen kannst.“
Der guten Ordnung halber und weil er es immer so tut, entfährt dem Interviewer sein berühmtes „Mmmh …!“
Übrigens, dieses „Mmmh“ ist ein wichtiges Wort oder eher ein Ausdruck dessen, eines Anklopfens an die Möglichkeit, durch eine Tür zu gehen, eine Tür des Denkens vielleicht sogar des Seins.
Nemo gesellt sich zu den beiden. Man hat inzwischen einen Platz gefunden. Eine Bar, was sonst, ein paar weiße Drahtstühle, Marmortischchen und drei Gläser vom Roten.
Nemo wirkt erschöpft. Die Jacke seines nachtblauen Smokings wirft er auf einen der Stühle.
Dann atmet er tief ein.
Nemo: „Eigentlich bin ich immer vor der Lebendigkeit geflohen. Diese Flucht, wir nennen das im Management die Betrachtung der Realität, die Fakten, ist ein Zufluchtsort, eine Konstruktion von Sicherheit oder besser den Glauben darüber, wir wüssten wie es geht. Zahlen geben uns den Boden unter unseren Füssen… irgendwie drehen wir uns im Kreise um uns selbst im Management.“
Stille.
Elvira, die angesichts dieser abrupten Bemerkung sich kerzengerade aufsetzt: „Nemo, was hast Du vor?“
Nemo: „Ich gehe einen Pilgerpfad. Ich bin dann mal wech…“
Elvira: „Unfassbar…!“
Interviewer: „Wann sind Sie wieder da?“
Nemo: „Gebt mir 14 Tage oder 21…“
Nun, so ganz unfassbar ist das Vorhaben des Dr. Nemo nicht.
Auf jeden Fall, und das ist wenigstens sicher, hören wir von ihm in 14 Tagen oder 21 …
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