Null-Fehler-Strategie
Grundgedanke der Null-Fehler-Strategie (Zero Defects Concept) ist, dass es keine akzeptable Fehlerquote gibt und keine Nachbesserungen geben sollte. Fehler werden nicht hingenommen, da jeder Fehler zu Zeit- und Kostennachteilen führt. Da die Forderung nach Null-Fehler unrealistisch erscheint, soll man sich dem Ziel durch ein Programm nähern. Man orientiert sich hierbei an der Kenngröße Fehler pro Millionen Möglichkeiten (ppm = parts per million). Angestrebte Größen sind 10 – 20 ppm.
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Zusammenfassung:
In diesem Lehrvideo geht es um die Nullfehlerstrategie, die in den 1960er Jahren von Philipp Crosby entwickelt wurde. Die Idee dahinter ist, in der Produktion keine Fehler zu tolerieren, um Nacharbeiten zu verhindern. Ziel ist es, Qualität nicht nur als kostenfrei, sondern auch als nicht selbstverständlich anzusehen. Wir wollen gemeinsam verstehen, warum es wichtig ist, Fehler früh im Entwicklungsprozess zu eliminieren.
Crosby betont eine grundlegende Veränderung in der Einstellung gegenüber Fehlern. Es geht darum, Fehler nicht als normal, sondern als vermeidbar zu betrachten. Das Konzept des "Front Loading" steht im Mittelpunkt – das frühzeitige Aufspüren von Fehlern in der Produktentwicklung, bevor sie in die Produktion gelangen und teure Konsequenzen nach sich ziehen.
Im Video werden die Vorteile dieser Strategie besprochen, darunter die Reduzierung von Ausschuss, niedrigere Herstellungskosten sowie die Steigerung von Kundenzufriedenheit und -bindung. Aber auch mögliche Nachteile, wie das Risiko, sich im Detail zu verlieren oder unrealistische Perfektion anzustreben, werden thematisiert.
Ein besonderer Fokus liegt darauf, dass Entscheidungen zur Ausweitung der Nullfehlerstrategie auf Lieferanten sorgfältig abgestimmt werden müssen. Wir gehen die vier Grundprinzipien dieser Strategie durch: Erfüllung der Anforderungen, Verhütung von Fehlern im ersten Versuch, Kosten der Nichterfüllung als Maß für Qualität und der Leistungsstandard als Null Fehler.
Abschließend ermutigt das Video dazu, individuell zu entscheiden, ob die Nullfehlerstrategie in bestimmten Prozessen realistisch umgesetzt werden kann. Wir betrachten gemeinsam, bei welchen Produkten, Prozessen und Punkten ein Nullfehlerstandard sinnvoll ist und wo möglicherweise flexiblere Standards angebracht sind.
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