Zukunftsmacher*innen gesucht: Zwischen Hierarchie und Selbstorganisation bedeutet Führung, sich selbst zu verändern

Zukunftsmacher*innen gesucht: Zwischen Hierarchie und Selbstorganisation bedeutet Führung, sich selbst zu verändern

Es gibt diesen Punkt in jeder Entwicklung, an dem es kein Zurück mehr gibt. Der Moment, in dem wir uns ehrlich fragen müssen: Bin ich bereit, das Alte hinter mir zu lassen und das Neue wirklich zu leben? An diesem Punkt stehen viele Führungskräfte, wenn sie sich mit der neuen Leadership-DNA auseinandersetzen. Denn diese verlangt mehr als neue Methoden oder Prozesse: Sie fordert ein neues Selbstverständnis. Es geht nicht mehr darum, das Bestehende effizient zu verwalten, sondern darum, Zukunft aktiv zu gestalten. Und das erfordert Mut.

03. November 2025 um 04:30 Uhr von Roman P. Büchler
  • 3


Vom Steuern zum Gestalten

Der Wandel zur neuen Leadership-DNA ist ein Entwicklungspfad, ein Weg vom Weniger zum Mehr. Auf der einen Seite steht das klassische Führungsverständnis: Hierarchien, zentrale Entscheidungen, lineare Arbeit und der Versuch, durch Kontrolle Sicherheit zu erzeugen. Diese Logik basiert auf Ursache-Wirkungs-Denken, auf der Suche nach der einen besten Lösung und dem Glauben, man könne Organisationen durch Vorhersagen und Steuerung stabil halten. Doch diese Form von Stabilität ist trügerisch. In dynamischen Märkten, in denen Unsicherheit und Komplexität zunehmen, führt sie unweigerlich in die Sackgasse. Der Ruf nach neuen Formen der Führung ist laut geworden und er verlangt eine radikale Veränderung.

Der Entwicklungspfad entlang der neuen Leadership-DNA

Der Weg hin zur neuen Leadership-DNA ist geprägt von einem Perspektivwechsel. Statt linearer Arbeit stehen Iteration und Prototyping im Vordergrund, also das Ausprobieren, Lernen und Anpassen. Statt zentraler Entscheidungen geht es um Dezentralisierung und Vertrauen in selbstorganisierte Teams. An die Stelle von Einwegkommunikation tritt Vielwege-Kommunikation, die Kooperation und Integration ermöglicht.


Und wo früher der «Top-down»-Ansatz dominierte, entstehen Räume für Autonomie, Selbstorganisation und persönliche Verantwortung. Der entscheidende Schritt auf diesem Entwicklungsweg ist jedoch innerlich: weg vom Wunsch, alles kontrollieren zu wollen, hin zur Bereitschaft, wahrzunehmen, zu reagieren und gemeinsam mit anderen Lösungen zu gestalten. Führung wird damit weniger zur Funktion und mehr zur Haltung. 

Zukunft aktiv gestalten

Revolutionär an dieser neuen Leadership-DNA ist nicht nur, wie geführt wird, sondern vor allem, wofür. Führung wird zu einem Akt der bewussten Gestaltung. Wir werden zu Zukunftsmacher*innen, zu Menschen, die nicht darauf warten, dass Wandel geschieht, sondern ihn initiieren. Das bedeutet, die eigene Rolle nicht mehr als Repräsentant einer Hierarchie zu verstehen. Sie entwickelt sich zum aktiven Mitgestalter einer neuen Organisationskultur. Hier beginnt jedoch auch die Herausforderung: Zukunft aktiv zu gestalten bedeutet unter anderem, sich den eigenen Grenzen, Ängsten und Widerständen zu stellen. Es bedeutet, sich zu fragen, ob man den Preis für Veränderung zahlen will, und ob man bereit ist, das alte Führungsverständnis loszulassen. Führung nach der neuen DNA erfordert auch Mut. Mut, das eigene Denken, Fühlen und Handeln zu hinterfragen. Mut, sich selbst neu zu erfinden. Und Mut, den Sinn hinter der Veränderung zu sehen, als Möglichkeit, als Einladung zum Wachstum.

Werden Sie Zukunftsmacher*in!

Wer diesen Weg geht, entdeckt, dass Führung insbesondere darin besteht, Entwicklung zu ermöglichen, die eigene und die anderer. Wir gestalten dann Strukturen UND Denkweisen. Wir prägen ganze Kulturen. Das ist der Unterschied zwischen dem klassischen Manager- und dem modernen Leader-Gedanken: Der eine verwaltet die Gegenwart, der andere gestaltet die Zukunft. Und diese neue Rolle beginnt in uns selbst. Denn erst, wenn wir bereit sind, Verantwortung für unser eigenes Wachstum zu übernehmen, können wir Verantwortung für die Zukunft unserer Organisation tragen.

Zukunft gestalten heisst, sich selbst gestalten

Die neue Leadership-DNA ist damit ein innerer Prozess, ein Reifeweg. Wer sich auf ihn einlässt, erkennt: Führung in Zukunft bedeutet, nicht alles zu wissen, sondern lernen zu wollen. Nicht alles zu kontrollieren, sondern zu vertrauen. Und nicht auf Anweisungen zu warten, sondern selbst ins Handeln zu kommen. Wir alle können Zukunftsmacher*innen sein, wenn wir bereit sind, uns auf diesen Weg zu begeben.
 
Wer wissen möchte, wie die Prinzipien der neuen Leadership-DNA im eigenen Unternehmen gelebt werden können, sollte den nächsten Schritt gehen und mit uns in Kontakt treten.
 
In meinem Buch «Die neue Leadership-DNA: Prinzipien für einen radikalen Umbau der Führung» erhaltet ihr viele Impulse, wie die Führung sich transformieren kann und sich schon heute für morgen ausrichtet.



Kommentare

Bisher hat niemand einen Kommentar hinterlassen.

Kommentar schreiben

Melde Dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.

Teilen

Weitere Inhalte

Weniger schlecht ist nicht gut!
Weniger schlecht ist nicht gut!

Die meisten Lean-Programme haben sich zu einem leblosen Werkzeugkasten entwickelt!