25. Episode

25. Episode

„Wir können nicht alles tun, aber wir müssen tun, was wir können.“ (William "Bill" Clinton)

#leantransformation
Podcast, am 24. 05. 2019 in LeanTransformation von Lean Knowledge Base


Auch Frank Weisseneggers Gedanken kreisen um die Erkenntnisse der Präsentation zur Unternehmenssimulation Fabrik im Seminarraum: Über das erwartete, aber auch befürchtete Verhalten einzelner, jedoch besonders über die verschiedenen, unerwartet positiven Signale einiger Mitarbeiter. Erkennt er doch darin, dass eine Veränderungsbereitschaft in der Mannschaft vorhanden ist. Dennoch sieht er auch, dass noch einige Ängste bestehen, sich als einzelner dafür stark zu machen. Im Team fiel es eben allen viel leichter! Die weiteren Schritte mussten daher gut, aber auch zügig vorbereitet werden, um die nach der Veranstaltung bei den Mitarbeitern spürbare Dynamik nicht verebben zu lassen.

Umgehend beginnt daher Weissenegger alle Themen, die in den vergangenen Wochen hochgekommen sind, aufzulisten:

1. Empfehlungen aus der FiS-Ergebnispräsentation: KVP – Methoden wie Ishikawa, Spaghetti-Diagramm, 5S/5A als ersten Schritt in der Produktion und Verwaltung anwenden

2. Die Auditergebnisse (siehe Episoden 10, 17):

  • Überarbeitung des Auftragsbearbeitungsprozesses
  • Auswertung der Reklamationshistorie
  • Festlegung einer geeigneten Messmethode zur Bestimmung der Liefertreue
  • Schulung der Mitarbeiter zum QM-System
  • Erstellung eines Schulungsplans
  • Auffälligkeiten beim Unternehmensrundgang (chaotische Schreibtische, dreckige Produktion)

3. Die Anfrage der Firma RomChim nach zusätzlichen Bedarfen und das geplatzte Bankgespräch (siehe Episoden 3, 4).

Durch das unerwartete Audit der YOHA Co. Ltd. ist doch dieses Thema ganz in Vergessenheit geraten – unglaublich!
Weissenegger blickt nachdenklich auf die bereits jetzt schon umfängliche Liste und die nahen Termine. Eine Abarbeitung dieser mit den häufig in dieser Situation angewendeten Firefighting-Maßnahmen wäre jetzt jedoch nicht zielführend. Benötigt es doch zunächst zwingend eine Struktur und für die Nachhaltigkeit von Veränderungsmaßnahmen ein proaktives Handeln. Weissenegger möchte daher zunächst die aufgelisteten Themen priorisieren, um so eine Grundlage für eine Projektstruktur zu schaffen. Dies wird er bereits jetzt als Vorschlag zur Entscheidungsfindung seitens der Geschäftsführung erarbeiten. Weiß er doch, dass Ernst und Bernd Krauss, aber auch die gesamte Krauss GmbH & Co. KG mit solchen Prozeduren nicht vertraut sind und zusätzlich die Zeit drängt.

Die Abweichungen aus dem Audit haben für ihn erste Priorität. Der erste Punkt (siehe Episoden 16, 17) ist erledigt, der letzte kann gut mit einer Empfehlung aus der FiS, der 5A-Methode, bearbeitet werden. Für die Bearbeitung der Punkte 2,3 und 6 stellt Weissenegger mit Hannah Pichler, Franziska Steiner und Thomas Leitner (Büro) sowie Jakob Jandl (Produktion) als Teamleiter verschiedene Projektteams zusammen.

Alexander Moser erhält dazu die Aufgabe, einen ersten Schulungsplan zu erstellen. Darin sind besonders die Nachschulungen zum QM-System sowie zunächst eine Vertiefung der 5A-Methode als eine Empfehlung aus der FiS zu berücksichtigen.

Bleibt noch die Anfrage der Firma RomChim: Diese wird zur alleinigen Chefsache erklärt. Hier ist Bernd Krauss gefragt, der sich jetzt schnellstmöglich um Schadensbegrenzung nach außen und um ein für die Bank tragfähiges Konzept bemühen muss.

Frank Weissenegger will im Vorfeld alle wesentlichen Aspekte mit den ausgesuchten Teamleitern besprechen und jeden bei Bedarf als Coach unterstützen. Befürchten doch manche, sich aufgrund ihrer jeweiligen Position im Unternehmen nicht durchsetzen zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass eine solch strukturierte Projektarbeit für alle Neuland darstellt.

Um auch für sich selbst einen stetigen Überblick über den jeweiligen Stand der Projektarbeiten zu behalten, wird ab jetzt einmal wöchentlich einen Jour Fixe mit allen Teamleitern, Alexander Moser und auch Bernd Krauss anberaumt werden. Der Jour Fixe soll einer festen Agenda folgen und in aller Kürze ausschließlich dazu dienen, den jeweiligen Stand der Arbeiten abzugleichen, bei Bedarf diese zu synchronisieren und damit aufkommenden Terminengpässen entgegenzuwirken.

In einem kurzfristig angesetzten Gesprächstermin mit Ernst und Bernd Krauss erläutert Frank Weissenegger noch am gleichen Tag seine Ausführungen zur weiteren Vorgehensweise bei der Krauss GmbH & Co. KG.

Während Krauss Senior noch die einzelnen Punkte des Entwurfes durcharbeitet, blickt Bernd zunehmend unsicherer auf Weisseneggers Ausführungen. Alte Zweifel kommen in ihm hoch. Zweifel, ob und wie er dieser neuen (Führungs-)Rolle gerecht werden kann.
Und dazu Bedenken, ob die Mitarbeiter ihn überhaupt als Führungskraft wahr- und damit annehmen werden.

Ernst Krauss hingegen sieht – wenn auch noch mit etwas Wehmut – dass die Zeiten, als ein Chef noch alleine die Entscheidungen traf, damit nun endgültig der Vergangenheit angehören würden. Dennoch signalisiert er seine Unterstützung, hat doch gerade er – insbesondere während der Ergebnispräsentation zur FiS - nochmals erfahren, wie wichtig
es ist, die Mitarbeiter mit einzubeziehen und sie in ihrer Eigenverantwortung zu stärken.

Frank Weissenegger verlässt aufgrund Bernds’ Verhalten die Gesprächrunde nicht wenig besorgt. Zwar hat Bernd seine Vorschläge ebenfalls angenommen, doch die Zweifel, ob er wie auch das gesamte Unternehmen bereits auf die Erwartungen eingestellt sind, konnte auch Frank Weissenegger nicht völlig ausräumen. Er würde Bernd intensiver als bisher persönlich unterstützen müssen. Denn gerade Weissenegger ist eines sehr bewusst:
Was in den nächsten, wenigen Wochen bewegt werden muss, geht nur gemeinsam!



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